Cornus mas, Herlitze, Dürlitze, HirlnussCornus mas, auch Herlitze, Dürlitze oder Hirlnuss.
Cornus mas, auch Herlitze, Dürlitze oder Hirlnuss.

Die Kornelkirsche (Cornus mas) ist ein wertvolles heimisches Gehölz, doch genau genommen kein typischer Gartenbaum. Der Grund dafür ist der sehr ausladenden Wuchs. Deshalb benötigt man für diese Wildkirsche schon einigen Platz. Zudem sollte solch ein Großstrauch (aus dem mit der Zeit ein Baum wird) für sich allein stehen. Die Kombination mir anderen Gehölzen ist deshalb schlecht möglich, weil die Kornelkirsche ein sehr dichtes Blätterdach ausbildet und unter der dem Blätterdach ziemliche Düsternis herrscht. Wenn oben gesagt ist, dass das Gehölze starken Schatten wirft, so kommt es selber mit Schatten aber ganz gut zurecht. Aus diesem Grunde empfehle ich das Gehölze als Wildobst-Baum im Schatten oder Halbschatten zu pflanzen, wo sonst kein Edelobst gedeiht.

Die andere Verwendungsmöglichkeit, die ich empfehle, ist die als Wildobsthecke, die neben ihrer Funktion als geschnittene Gartenabgrenzung auch noch ein paar Früchte für den Haushalt abwirft. Wurde oben also gesagt, dass die Kornelkirsche stark wachsend ist, so haben wir eine andere Situation, wenn wir sie als Heckengehölz verwenden und regelmäßig schneiden. So wie eine Buchenhecke nicht ins Unermessliche wächst, wenn sie regelmäßig geformt wird, so verhält es sich auch mit dem hier genannten Vorschlag.

Betonen möchte ich bei dieser Gartenhecke den ökologische Wert, da das Gehölz aus der heimischen Pflanzenwelt stammt. Interessant ist ganz besonders ihre frühe Blüte (oft schon zeitig im März), die eine wichtige Bienenweide darstellt. Die Blüte und demzufolge auch der Fruchtansatz sind bei der Heckenpflanzung geringer als bei freiem Wuchs.

Kornelkirschen FrüchteDie Früchte werden im August reif.

Die Heimat der Kornelkirsche liegt in Mittel- und Südeuropa über Kleinasien bis hin in den Kaukasus. Dort gedeiht sie in Laubwäldern und an Waldrändern und das meist auf kalkhaltigen, lockeren Böden. Als Baum kann sie 6 Meter hoch werden und als viel verzweigter, breit ausladende Großstrauch fast ebenso hoch und breit.

Botanisches

Bevor wir einen Blick auf die Sorten werfen, machen wir einen Abstecher in die botanischen Zuordnung (Systematik). Kornelkirsche (Cornuns mas) ist eine von gut 50 Arten, die der Gattung der Hartriegel (Cornus) zugehörig sind. Diese fügen sich in die Pflanzenfamilie der Hartriegelgewächse (Cornaceae) und diese wiederum in die Ordnung der Hartriegelartigen (Cornales). In der Gattung der Hartriegel finden wir etwa zehn verschiedene Gartengehölze, von denen ich als Beispiel zwei nennen möchte:

Sorten

Zurück zur Kornelkirsche. Von ihr gibt es mittlerweile etliche Sorten, die man durchaus als "Obstsorten" bezeichnen kann. Allerdings werden die Kirschen nur selten roh verzehrt, was nicht heißt, dass dies nicht möglich ist. Haben alte Auslesen einen sauren Geschmack, so gibt es mittlerweile Sorten, wie 'Schönbrunner Gourmetdirndl' mit relativ süßen Früchten, die direkt vom Baum genossen werden können.

  • 'Cornella' – großfrüchtige Kornelkirsche für Marmeladen, Säfte, Likören usw...
  • 'Flava' – alte gelbfrüchtige Sorte, deren Kirschen einen leichten Ananasgeschmack aufweisen, tafelobt
  • 'Jantarnyi' – mit goldgelben süßen Kirschen, das Gehölz ist schwachwüchiger, als die Art
  • 'Jolicobis' – mit roten süßen Früchten
  • 'Schönbrunner Gourmetdirndl' süß und roh genießbar

Standortansprüche

Die Kornelkirschen-Hecke (oder der einzelne Baum) wächst auf normalem und auf trockenem Standort und auf kalkhaltigen Böden. Sie verträgt Sonne und Schatten gleichermaßen. Diese Eigenschaft zeichnet sie besonders als Schnittgehölz aus, da eine Hecke oft zugleich auf sonnigen und schattigen Passagen steht und so nicht auf der einen oder anderen Stelle kümmerlicher gedeiht.

Kornelkirsche in voller BlüteZweige können kahl geschnitten und in der Vase zur Blüte gebacht werden!

Als Wildobstbaum kann Cornus mas auch im Halbschatten stehen und wird dort auch auf mageren Böden noch ausreichend Früchte ausbilden.

Zum Bild unten: Nach dem Blütenspektakel, welches oft schon im Vorfrühling beginnt, ist das Gehölz eher unauffällig. Selbst die rot ausgereiften Früchte fallen wenig ins Auge, das sie sich hinter den Blättern verstecken. Nur im herbst gibt es noch einmal etwas auffälliges zu beobachten und das ist die schöne Herbstlaubfärbung in gelben und karminroten Farbtönungen.

Cornus mas, Kornelkirsche als Baum


Literatur

  • Eiselt/Schröder; Laubgehölze; Leipzig, 1977
  • https://kornelkirsche.eu/sortiment/kornelkirsche