Heilpflanze BärwurzBärwurz (engl. Bald Money)
Bärwurz (engl. Bald Money)

Bärwurz, Meum athamanticum: Bärwurz ist eine bis zu sechzig Zentimeter hohe krautige Staude mit attraktivem, weichen, an Dill oder Fenchel erinnernden Blattwerk und weißen Blütendolden, die im Mai und Juni erscheinen. Seine Wurzel ist lang und schlank und am oberen Ende mit dichtem, rauem Haar bedeckt, daher wahrscheinlich der Name "Bär-Wurz".

Der Bärwurz wächst bevorzugt auf Weiderasen und Geröllhalden in der obermontanen bis subalpinen Höhenstufe.

Volksnamen: Bärenfenchel, Haarblätterige Bärwurz, Köbbernickel, wilder Dill, Bärendill, Hausmark, Mutterwurz, Bärmutterwurz, Herzwurz

Heilwirkung

Bärwurz wirkt heilsam auf viele Unterleibserkrankungen: auf Erkrankungen der Leber, Niere, Harnwege, des Darms und Magens, unregelmäßige Periode oder Weißfluss. In der neuzeitlichen Pflanzenheilkunde ist Bärwurz allerdings nicht mehr gebräuchlich. Dagegen findet er in der Küche Verwendung. Vor allem in den schottischen Highlands wird er häufig verwendet. Die Blätter und Wurzeln haben einen kräftigen Geschmack, der zum Beispiel mit Schnittlauch gut zu Kräuterquark passt.

In manchen Gegenden wird Bärwurz zur Herstellung von Kräuterkäse verwendet. Laut Jacob Theodor soll der Bärwurz, von den Kühen gefressen, die Milchbildung günstig beeinflussen – eine gute Voraussetzung für die Käseherstellung. Im Erzgebirge kocht man aus ihm die "Köppernickel-Suppe". In Bayern werden die verdauungsfördernden Eigenschaften der Heilpflanze genutzt, um einen Verdauungsschnaps (mit Namen Bärwurz) zu brennen. Im Schwarzwald wird aus Meersalz und getrocknetem Bärwurz Kräutersalz hergestellt.

Für das Kräutersalz sammle man das Kraut der Pflanze vor der Blüte, lasse es trocknen und menge es zerkleinert unter das Meersalz.

Dieselbe hat eine braune Wurzel, welche innen weiß ist. Die Blätter sind lang und schmal und doppelt gefiedert. Sie wächst im Harzgebirge und Schwarzwald. Sammelzeit der Wurzel ist der Herbst.

Anwendung: Die Wurzel, in Wein gekocht, täglich 1 – 2 Tassen getrunken, ist ein gutes Mittel gegen Blasenleiden, Nierenleiden, Blähungen und Verstopfung. Die Wurzel gekaut ist ein bewährtes Vorbeugungsmittel gegen ansteckende Krankheiten.


Literatur & Quellen: Bild und Zitat nach historischer Buchvorlage: Brunnfels, O. / Pfeffermann / Gleitsmann, E.: Das Buch der Kräuter, Verlag Urbania-Gesellschaft, Dresden, um 1920