Heilpflanze FenchelFenchel (engl. Fennel)
Fenchel (engl. Fennel)

Fenchel, Foeniculum vulgare: Fenchel ist ein wohlschmeckendes Gemüse und ein wichtiges Hausmittel, das sich mit seinem charakteristischen Geschmack bei den einen beliebt, bei den anderen verhasst macht. Die ursprüngliche Heimat dieser Pflanze ist das Mittelmeergebiet, doch auch in unseren Raum gelangte sie schon recht früh. Lediglich die Kultur von Knollenfenchel ist in Deutschland spät von Italien übernommen und erst zum Anfang des 20. Jahrhunderts bekannt geworden.

Im Garten kultiviert wächst er recht problemlos, vielerorts ist er jedoch auch ausgewildert und auf sonnigen Hügeln und Wiesen zu finden. Für die Heilkunde wird die samenähnliche Frucht des Fenchels verwendet. Die Reife der Frucht ist am Bräunungsgrad der Dolde zu erkennen. Diese wird herausgeschnitten und zum Trocknen aufgehängt. Später werden die Früchte ausgeklopft und in gut schließenden Behältern aufbewahrt.

Volksnamen: Brotanis, Brotsamen, Femis, Fenikel, Fennisamen, Finchel, Langer Anis

Heilwirkung

Fenchel hat eine schleimlösende und krampf- und schmerzstillende Wirkung. Er stärkt das Immunsystem und hemmt Entzündungen. Als Brust- und Hustentee, bei Magenproblemen und Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und als Beruhigungsmittel (besonders für kleine Kinder) findet er Verwendung. Auch bei Entzündungen der Augen hilft ein Fenchelaufguss. Die Frucht hat eine regulierende Wirkung auf die Monatsblutung, beseitigt Regelschmerzen. Ebenso beeinflusst er die Milchbildung bei stillenden Müttern positiv. Zudem gelangen die beruhigenden Wirkstoffe über die Muttermilch zum Säugling. Fencheltee ist vor allem hervorragend zum Bekämpfen von Blähungen bei Säuglingen geeignet.

Auch eignet sich dieser Tee während einer Fastenkur hervorragend dazu, viele etwas unangenehmere Begleiterscheinungen zu kompensieren. Fenchel nimmt Mundgeruch, verursacht eine gute Verdauung und macht fröhlich. Fenchelsamen kauen beseitigt nicht nur Mundgeruch sondern hilft auch bei der Nikotinentwöhnung. Zusätzlich wärmt er. Nach einem Winterspaziergang können die wärmenden Eigenschaften des Fenchels in einem Tee gut tun.

Um einen Tee zu bereiten nimmt man einen Teelöffel frisch gequetschter Fenchelfrüchte, übergießt sie mit einem Viertelliter kochendem Wasser und lässt sie abgedeckt fünf Minuten ziehen. Mehrmals täglich ein bis zwei Tassen trinken. Bei Verwendung für Kinder kann man die gleiche Menge Fenchelfrüchte auch kurz in Milch aufkochen.

Die Verdauungsfördernde Eigenschaft kann noch verstärkt werden, indem jeweils 25 g Fenchel-, Anis- und Kümmelsamen gemischt und zerstoßen (das ist wichtig, damit die ätherischen Öle ins Wasser gelangen) werden. Davon einen gehäuften Teelöffel mit 250 ml kochendem Wasser überbrühen und eine Viertelstunde ziehen lassen.

Fenchelgesichtswasser ist gut geeignet bei trockener und empfindlicher Haut. Hierzu wäscht man die Wurzel der Pflanze, zerkleinert sie fein und kocht sie zehn Minuten. Nach dem Abkühlen wird das Wasser abgeseiht und in eine dunkle Flasche gefüllt. Gut wirkt auch eine Pflegepackung aus einem Esslöffel Fencheltee, einem Esslöffel Joghurt und einem Esslöffel Bienenhonig. Das Ganze wird gut verrührt und auf dem Gesicht aufgetragen. Nach 10 – 15 Minuten Einwirkungszeit wird das Gesicht mit lauwarmem Wasser gründlich gewaschen. Bei sprödem und angegriffenen Haar hilft eine Spülung mit stark gebrautem Fencheltee.

Fenchel, ist bekannt als Kindermittel gegen Blähungen und mit Milch gekocht bei Kolik, Frauen trinken diesen Tee, um die Milchabsonderung zu befördern.


Literatur & Quellen:

  • Bild und Zitat nach historischer Buchvorlage: Brunnfels, O. / Pfeffermann / Gleitsmann, E.: Das Buch der Kräuter, Verlag Urbania-Gesellschaft, Dresden, um 1920