Natursteinmauern im mediterranen GartenVerbund von Natur und Architektur...
Verbund von Natur und Architektur...

Es gibt einige wichtige Gestaltungsregeln, die wir beachten sollten, wenn wir uns einen Garten mit südlichen Flair anlegen wollen. Zum Beispiel nutzen wir dann möglichst viel Naturstein, wir dekorieren mit Terrakottagefäßen und mediterranen Pflanzen. Zudem verwenden als Gartenmöbel möglichst zierliche Modelle aus Metall, die wiederum den nötigen optischen Kontrast zu den wuchtigen Steinen. Ein weiterer wichtiger Aspekt soll hier aber noch angesprochen werden und das ist ist der Stil einer solchen Gartenanlage, wobei wir bei diesem zum Beispiel zwischen Natur- und Architektur-Gärten unterscheiden. Warum wir die architektonische Variante wählen sollten, beschreibe ich hier.

Architektonische Anlagen schaffen

Ich mache hier den Vorschlag, den südlichen Garten als eine architektonisch gegliederte Anlage planen. Die Urform mediterraner Gärten ist ohnehin der Gartenhof, der Wohnhaus mehr oder weniger eingeschlossen ist und dadurch klare Formen vorgibt. Haus und Garten sind also untrennbar miteinander verbunden. Da in den Mittelmeerländern traditionell viel mit unregelmäßig bearbeiteten Naturstein gebaut wurde, heißt das nicht, dass die "klaren Formen" nicht exakt auf Kante geschnitten sein müssen – ganz im Gegenteil. Natürliche Materialien, die in der klar erkennbaren Architektur immer noch ihre Natürlichkeit bewahren, machen den Charme der Mittelmeer-Architektur aus. Natur und Architektur bilden hier zwei miteinander verbundene Gegensätze [1]. 

Architektonisches Wasserbecken und TrockenmauerArchitektonisches Wasserbecken und Trockenmauer.

Tatsächlich sind am Mittelmeer oder gar bei den alten Griechen keine antiken Landschaftsgärten bekannt. Ausnahme wäre das Motiv des "Heiligen Hains" oder des Plantagengartens an der Villa rustika, des römischen Landhauses.
Ob so oder so, wenn wir unserem mediterranen Gartenprojekt ein Grundgerüst geben wollen, etwa mit Trockenmauern, so sollten natürlich wirkende Steinmauern immer einen architektonischen Rahmen bilden.
Selbst wenn wir Elemente einer Steingartengestaltung in unser Projekt einfügen wollen, sollte immer an diese formale Grundstruktur erinnert sein. Im Übrigen kannst du dir alle nötigen Informationen über architektonische Gartenanlagen hier auf diesem Info-Portal holen.
Wenn ich hier von einem Rahmen schreibe, so soll das nicht nur der Bezeichnung nach an ein Bild erinnern, sondern tatsächlich mit diesem in Verbindung gebracht werden. Auch bei diesem dient der Rahmen einem bestimmten Zweck. Er erhöht den Ausdruckswert seines Inhalts. So auch in einem mediterranen Garten. Den Rahmen braucht es, um die vielen mediterrane Pflanzen zu präsentieren, die sowohl in großen Mengen als auch nur sehr akzentuiert zum Einsatz kommen können. So wirken beispielsweise mediterrane Kübelpflanzen auf einer ummauerten Steinterrasse um vieles attraktiver, als auf einer Wiese; oder ein Olivenbaum, der vor einer Steinmauer steht, wird von dieser besser eingerahmt, statt von einer Reihe Obstbäumen.

Oder: Die Mediterrane Garten-Insel

Es gibt zwei Methoden, um Architektur-Elemente in eine Garten zu implementieren. Die erste ist oben beschrieben und meint die klare Gliederung der Anlage durch Mauern, Treppen, Wege, Laubengänge, Terrassen, Plastiken, Brunnen, Wasserbecken und Kleinarchitekturen, die der ganzen Gestaltung einen gewissen Rahmen geben. Die andere Möglichkeit oder besser "die Ausnahme von der Regel" ist, bauliche Elemente so in einer Gartenanlage zu platzieren, dass sie durch sich selber, stark akzentuiert den Stil ihrer Umgebung prägen.
In diesem Bildbeispiel geschieht dies mit wenigen Mitteln: Es ist die Säule am schattigen Sitzplatz. Diese und der Steintisch erlauben es, mediterrane Pflanzen und sogar eine Palme in eine eher nordalpine Gartenanlage zu setzten. Es entsteht so eine kleine mediterrane Insel im Garten, die durchaus Stil hat. Denn allgemein gilt ja der Grundsatz, den ich oben auch erwähnte, dass exotische Pflanzen nur nahe an das Haus oder auf die Terrasse gehören und nicht in den Garten gestellt oder gepflanzt werden sollten. In diesem Fall ist es eine gestalterische Ausnahme, die nur mit Fingerspitzengefühl und einem Blick für das Besondere gelingen kann. [TJ.5.3] Zählpixel

Verwunschener Garten mit Steintisch, Gartenstühlen und SteinsäuleBildbeispiel


[1] Kontrastwirkungen spielen in der Gartengestaltung eine wichtige Rolle. Im mediterranen Garten haben wir auch noch die Gegensatzdarstellung einerseits der Wuchtigkeit der Steine und auf der anderen Seite der Zierlichkeit z.B. von geschmiedetem Metall (Terrassenmöbel, Tore, Fenstergitter usw.)