Terrassenbau am EigenheimLieber großzügiger planen...
Lieber großzügiger planen...

Gestalte die Terrasse am Haus nie zu klein: Das bleibt mein erster Tipp zur Gestaltung. Und wer einen Reihenhausgarten hat, der überlege doch, ob es nicht besser ist, aus der vorhandenen kleinen Gartenfläche (die meist beengt erscheint) einen großzügigen Sitzplatz am Haus zu schaffen, denn merkwürdigerweise wirken die Flächen der Veranda oft größer als sie wirklich sind. In der Praxis baut man sie deshalb meist zu klein. Baue also großzügig, und so kannst du immer sagen: Ich habe einen geräumigen Terrassengarten. und nicht: „Ich besitze einen kleinen Reihenhausgarten.“ Großzügige Veranden haben viele Vorteile. Das merkt man spätestens, wenn viele Gäste im Garten zu bewirten sind.


Meine Schnelltipps:

  1. Große Flächen planen und nicht kleinkariert das Projekt angehen.
  2. Wohnzimmer, bzw. Küche möglichst auf gleicher Ebene zur Veranda anlegen.
  3. Kein Zugang vom Vorgarten zum Sitzplatz, der eher etwas versteckt angelegt sein sollte.
  4. Sichtschutz muss sein!
  5. Grundrissplanung im Haus: Außenanlagen mit einbeziehen! (siehe unten)

Groß planen – keine Furcht vor der großen leeren Fläche

Man braucht gar keine Bedenken zu haben, dass diese große Fläche zu leer erscheint, wenn sie ungenutzt ist. Der Leere kann man abhelfen, indem eine Plastik oder ein Kunstobjekt an geeigneter Stelle aufgestellt wird. Solche Blickziele lenken von der Fläche des Terrassenplatzes ab. Ähnlich ist dieser positive Effekt auch im Winter zu beobachten, wenn die Gartenplastik vom Haus aus ein schönes Blickziel abgibt und optisch vom Garten ablenkt, wenn dieser grau und trübe erscheint. Mit klug gewählter Lichtgestaltung kann in der dunklen Jahreszeit der Ausblick vom Haus über die Veranda in den Garten hinein interessant und farbig gestaltet werden.

Landhauszimmer mit Ausgang zur VerandaLuftiges Zimmer im Landhaus mit Tür zur Terrasse.

Gleiches Niveau anstreben

Sehr praktisch ist es bei der Gestaltung, wenn die Parterre-Zimmer des Hauses und die Veranda im Garten auf gleichem Niveau liegen. Das geht nicht immer einzurichten, doch es sollte angestrebt werden. Es ist einfach bequemer. Erst der leichte, stufenlose Übergang vom Haus in den Garten hinein bringt den gewissen Landhauscharakter, der so oft gewünscht wird. Dieser Gedanke verbietet auch die gestalterische Unsitte, Terrassen an den Rand des Gartens zu legen. Ein Beispiel, wie es zu solchen Planungen kommt, habe ich hier.

Manchmal ist es problematisch, die Terrasse auf einfache Weise auf das gleiche Niveau des Zimmers zu bekommen, wenn wir an eine geflieste Terrasse denken. Mit einem Holzdeck (Bild oben) ist das jedoch leicht umsetzbar.

Unzugänglich von der Eingangspforte!

Noch ein dritter Grundgedanke soll an dieser Stelle bezüglich der Anlage angesprochen sein: Die Wege im Vorgarten sollten so angelegt werden, dass kein direkter Zugang vom Hauseingang oder vom Gartentor aus unmittelbar zur Veranda hinführt. Sonst passiert es, wie häufig beobachtet wird, dass unerwarteter Besuch über die Terrasse, statt durch die Eingangstür, in das Haus gelangt. Auch sollten Garten und Terrasse von Außen nie voll einsehbar sein. Sie sollen ein Refugium sein und kein Marktplatz. Das ist von größter Wichtigkeit.

Damit erfüllen Garten und Hausterrasse auch erst ihren eigentlichen Zweck, nämlich stiller Rückzugsort zu sein von Hast und Lärm der Welt. Das macht einen Garten erst aus: Er braucht etwas Geheimnisvolles. Und deshalb sind Sichtschutz und Lärmschutz wichtige Themen, die beide leider allzu oft vernachlässigt werden.

Zimmeraufteilung im Haus (Grundrissplanung): Die Außenanlagen mit einbeziehen!

Beim Neubau eines Eigenheimes ist es wichtig bei der Grundrissplanung die Terrasse von vornherein mit einzuplanen. Zweckmäßig ist es, wenn man auf sie direkt vom Flur nach draußen gelangen kann. Unzweckmäßig ist es, wenn sie ausschließlich über das Wohnzimmer zu erreichen ist. Eine Notlösung bleibt es, wenn es einen Zugang nur die Küche gibt. Allerdings kann es durchaus eine separate Küchenterrasse geben!

Klug ist es, wie schon erwähnt, wenn man über möglicht kurzem Weg von der Haustür über den Flur auf die Terrasse gelangen kann und wenn man ihr aus einen kurzen Weg zur Küche und zu einer Toilette hat. Ein gefliester oder einfach pflegeleichter Boden (Holzdeck) ist optimal, da man sonst ständig die Schuhe wechseln muss.

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