Landschaft bei ZschopauGehört auch der Mensch zum Ökosystem?
Gehört auch der Mensch zum Ökosystem?

Der Begriff Ökologie hat sich über die Jahr hinweg verändert. Dabei ist schwer zu sagen, ob er sich lediglich rein umgangssprachlich gewandelt hat oder diese Veränderung aus politisch propagandistischen Gründen gezielt beeinflusst wurde. Beschrieb sie ursprünglich einmal die Lehre der Beziehungen der Organismen untereinander und zur Umwelt, so wurde die Ökologie Ende des 20. Jahrhundert zum Synonym für den politisch begründeten Umweltschutz. Heute steht der Begriff für Umweltschutz und Nachhaltigkeit in Wirtschaft, Konsum und Lebensweise der modernen westlichen Gesellschaft.

Wissenschaftliche Bedeutung

Ökologie (griechisch) derjenige Zweig der botanischen Physiologie, welcher die Beziehungen der Pflanzen zu ihrer Umgebung (Klima, Boden, Tierwelt, übrige Pflanzenwelt) zum Gegenstand hat, also z.B. die Einrichtung der Samenverbreitung, des Schutzes, der Wasserökonomie u.s.w. behandelt. Oft wird dafür der allgemeine Ausdruck Biologie gebraucht. Brockhaus' Konversations-Lexikon, Leipzig 1908

Das Zitat aus dem Jahre 1908 definiert gut den Stand der damaligen Wissenschaft, doch kam es auf dem Lehrgebiet noch zu weiteren Differenzierungen:

  • Autökologie: Ausgangspunkt der Betrachtung ist der Einzelorganismus oder die Art als Grundeinheit
  • Synökologie: Ausgangspunkt der Betrachtung ist die Population als Grundeinheit, d.h.die Wechselbeziehungen dieser innerhalb biologischer Systeme sowie die Wissenschaft vom Gesamthaushalt der Natur
  • Populationsökologie: Wechselwirkungen zwischen der Population einer Art und anderen Populationen derselben oder einer anderen Art (je nach Sichtweise ein Teilgebiet der Synökologie)
  • Palökologie: ist vollständig ausgeschrieben die Paläo-Ökologie
  • Klimaökologie (Definition: siehe unten)

Wissenschaftlich-propagandistische Bedeutung

Wenn ich oben Politik und Propaganda erwähne, so will ich darauf hinweisen sein, dass bereits die älteste Definition von Ökologie (siehe unten) nicht frei von wissenschaftlich-weltanschaulichen Auffassungen war. Diese stammt nämlich vom Darwinisten Ernst Haeckel (1834 – 1919, Zoologe, Philosoph und Freidenker), der den neu geschaffenen Begriff der Ökologie in den Kontext der darwinistischen Abstammungslehre brachte. Genau genommen ist es nicht eine lehroffene Wissenschaft von den "Beziehungen des Organismus zur umgebenden Außenwelt", sondern Mittel zum Zweck der Begründung der Darwinismus-Lehre. Erst später, als die besagten Lehren Allgemeingültigkeit bekamen, wurde die Ökologie zur echten Wissenschaft, wenn auch propagandistisch überfrachtet.

Unter Oecologie verstehen wir die gesamte Wissenschaft von den Beziehungen des Organismus zur umgebenden Aussenwelt, wohin wir im weiteren Sinne alle „Existenz-Bedingungen“ rechnen können. Diese sind theils organischer, theils anorganischer Natur; sowohl diese als jene sind, wie wir vorher gezeigt haben, von der grössten Bedeutung für die Form der Organismen, weil sie dieselbe zwingen, sich ihnen anzupassen. Ernst Haeckel, 1866

Ob die Ökologie wirklich eine freie Wissenschaft ist, oder ob sie mehr politischen Zwecken dient, ist eine interessante Fragestellung. Es bleibt späteren Generationen vorbehalten, die Wechselwirkung zwischen Wissenschaft und Propaganda damals wie heute näher zu betrachten. Die Gegenwart ist jedoch schon weiter und hat mit der Klimarettungsagenda die Aufmerksamkeit von Naturschutz- und Ökologie-Bewegung weitgehend abgezogen, und so mancher Ökologe hat sich durch Spenden von Lobbyorganisationen zum Klimaökologen gewandelt. (Eigentlich sollte dieser letzte Begriff Satire sein, doch nach meinen Recherchen gibt es die Klimaökologie tatsächlich auch.)

Definition der Ökologie nach E...
Darwinist Ernst Haeckel 1834-1...
Ökogarten

Literatur:

  • Brockhaus' Konversations-Lexikon, Band 12, Leipzig 1908
  • Schubert/Wagner: Pflanzennamen und botanische Fachwörter, Radebeul 1984
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Ökologie
  • Ernst Haeckel - Generelle Morphologie der Organismen. Allgemeine Grundzüge der organischen Formen-Wissenschaft, mechanisch begründet durch die von Charles Darwin reformirte Descendenz-Theorie. Berlin, 1866; Bd. 2, S. 286. http://www.biodiversitylibrary.org/item/52177#page/11/mode/1up

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