DreieckssymbolDreieck als Grabmalsymbol aus Keramik.
Dreieck als Grabmalsymbol aus Keramik.

Geometrisch betrachtet ist das Dreieck die erste ebene Figur und daher auch die grundlegende Darstellung von Fläche. Plato verstand das gleichseitige Dreieck als ein Bild der Vollkommenheit. Das Dreieck ist ein Symbol der "Dreieinigkeit Gottes". Das Auge in der Mitte – Sinnbild "Einer Persönlichkeit" des Gottwesens.

Steinerne Jesus-Statue mit GottesaugeDreieinigkeitssymbol über dem Gottessohn.Das Triangulum ist Symbol der dreifältigen Natur des Universums:

  • Himmel, Erde, Mensch
  • Vater, Mutter, Kind
  • Körper, Seele, Geist

Dreieck als Freimaurersymbol

Die "3" überwindet die "2", den Dualismus:

FreimaurersymboleFreimaurerische Dreiecksymbole auf einem Türportal.Hier habe ich noch ein These, welche die Bedeutung der Dreiheit (die auch durch das Dreieck symbolisiert wird) für das Abendland begründet: Die Griechen entwickelten in der Antike aktiv ein Menschenbild, das mit dem Bild des alten kulturellen Ostens brach. Die alten Orientalen (z.B. Babylonier, Alt-Perser) sahen und behandelten den Menschen nicht als Individuum sondern als Masse, als Menschenmaterial, sogar als eine Art Nutztier. Dieses Weltbild war streng dualistisch: Gut und Böse, Gott und Mensch, Himmel und Hölle, Leben und Tod, Herrscher und Beherrschte - alles war in unvereinbare Gegensätzlichkeiten getrennt.

Die Griechen hatten diesen Dualismus zwar geistig in sich aufgenommen und verinnerlicht (die christliche Hölle beispielsweise ist etwas speziell Griechisches) aber sie sprengten dieses alte Gedankengut durch die Idee ihrer Philosophen auf. Diese besagt, dass der Mensch, bestehend aus Seele und Leib, in sich versteckt einen göttlichen Funken trägt. Man soll ihn sich so vorstellen, dass im Materieleib eine substantielle Seele steckt und in dieser, quasi ebenso wieder eine Seele in der Seele, der essentielle Geist. Dieser ist das sogenannte fünfte Element, das außerhalb der Materie von Erde, Wasser, Feuer und Luft existiert. Dieses nennt man auch die platonische Trichotomie, die Dreiteilung des Menschen.

Damit haben die Griechen die östlich-dualistische Gedankenwelt aufgebrochen und durch die Dreiheit ersetzt. Daraus begründet sich auch die Individualität des Menschen und sein Recht auf diese, eben weil ein jeder Mensch einen göttlichen Kern in sich trägt. Das ist der geistige Hintergrund auch unseres Bekenntnisses: Die Würde des Menschen ist unantastbar.