Kartoffeln schlechter QualitätZum Teil ziemlich schlechte Qualität.
Zum Teil ziemlich schlechte Qualität.

Meine anfängliche Euphorie für Anbau-Experimente im Selbstversorgergarten hat sich inzwischen gelegt, da geringe oder keine Ernten nach viel Fleiß und Mühe doch sehr die Freude trüben.  Doch hatte ich es dann doch noch einmal versucht und eine Milpa (Indianerbeet) angelegt. Diese, bestehend aus der klassischen Mischkultur von Mais, Bohnen und Kürbis, wuchs zusätzlich auf Reihen von Kartoffeln. Das Projekt hat im Großen und Ganzen gut funktioniert und ich war zunächst begeistert. Doch im Nachhinein habe ich festgestellt, dass Schädlinge in den Kartoffeln der Ernte arg zugesetzt hatten.

Ursprünglicher Anbauplan

Zunächst habe ich ein Stück Wiese umgegraben, es im zeitigen Frühjahr mit Komposterde etwas aufgebessert und dann Ende März Kartoffeln gelegt. Vorwiegend verwendete ich Lagerkartoffeln, wie die Sorte 'Laura'. Diesmal hatte ich auch noch ein paar Saatkartoffeln, die ich von ehemaligen Russlanddeutschen bekam, vorrätig. Letztere brachten mir im Jahr zuvor eine sehr gute Ernte. Daneben hatte ich noch ein paar Frühkartoffeln übrig. Trotz einer Spätfrostperiode (die mir auch die Walnuss- und Aprikosenernte vermasselte) hatte ich zum 1. Mai schön gehäufelte Kartoffelreihen.
Anfang Mai säte ich Futtermais  und pflanzte vorgezogenen Popkorn-Mais. Allerdings setzte sich später nur die vorkultivierten Pflanzen durch. Nach dem 15. Mai steckte ich Feuerbohnen und pflanzte vorgezogene Kürbis- und Zucchinipflanzen aus. Mit wirklich guten Erfolgen.
Die Besonderheit einer Milpa (Indianerbeet) ist bekanntlich, dass man sie im Frühjahr anlegt und im Sommer kaum Pflegearbeiten notwendig sind. Im Herbst wird dann in einem Arbeitsgang geerntet. Aus diesem Grund verwendet man bei dieser Anbaumethode eigentlich auch nur Kulturpflanzen, die zum Ende des Gartenjahres an einem Stück geerntet werden. Für eine zeitigere und laufende Beerntung hatte ich deshalb die Zucchini zusammen mit Kletterbohnen an Stangen an den Rand des Beetes gepflanzt. All das hatte sich gut bewährt.

Kartoffeln waren von Drahtwürmern befallen

Zunächst war ich von den Ernterfolgen begeistert. Mais Bohnen, Zucchini und Kürbisse brachten gute Erträge. Nur die Qualität der Kartoffeln ließ sehr zu wünschen übrig. Zu gut 80 Prozent waren sie von Drahtwürmern durchfressen. Drahtwürmer sind die Larven des Saatschnellkäfers (Agriotes lineatus). Diese sind eine Pest im Garten, besonders auf frisch urbar gemachten Böden und dort, wo de Erde gleichmäßig feucht ist (kann z.B. auch bei Mulchbeeten der Fall sein).
Allerdings habe ich beobachtet, dass die Herbstkartoffeln stärker von den Drahtwürmern befallen waren als die frühen Sorten. Das hatte ich in früheren Jahren auf Nur-Kartoffelbeeten auch bereits bemerkt, was wiederum meine These stärkt, dass für den Garten nur der Frühkartoffelanbau lohnend ist. Vielleicht bevorzugen die Drahtwürmer eher ausgereifte Kartoffeln.
Jedenfalls werde ich nun doch von der oben beschriebenen Milpa-Mischkultur abgehen und die Kartoffeln separat kultivieren. Ohnehin ist es nötig, beim Indianerbeet eine Fruchtfolge einzuhalten, und so werde ich diese in Zukunft dichter mit Mais ('Golden Bantam') bepflanzen und generell nur schmal anlegen (1,2 x 5 m). Daneben kommt dann ein separates Beet mit Herbstkartoffeln. Das Herbstkartoffelbeet wird dann bis zur Bestellung im April mehrfach bearbeitet und bleibt trocken, was die besagten Schädlinge gar nicht mögen. Ich werde die Saatkartoffeln vorkeimen, damit letztlich die Kulturzeit sehr kurz gehalten wird. Die Ernte erfolgt so früh wie möglich.

[TJ.17.4] Zählpixel I ©Bildrechte und Text: Thomas Jacob, 9.12.2014

In der Mitte stehen Frühkartof...
August
Oktober nach der Ernte