Eingemachte Tomatensoße in Gläsern

Zu Beginn möchte ich darauf hinweisen, dass der folgende Beitrag bereits im September 2013 von mir geschrieben wurde. Alle Themen, die ich hier auf dieser Internetseite behandle, basieren auf selbstgemachten, langjährigen Erfahrungen. Etwa seit 2018 besitze ich einen funktionierenden Küchengarten, doch habe ich mich seither automatisch auch mit dem Thema Selbstversorgung ohne Garten beschäftigt. Denn letztlich geht es doch nur darum, eine weitgehend autarke Lebensweise anzustreben, die in heutiger Zeit sicher nur ein Ideal ist und allumfänglich kaum erreicht werden kann. Möglichkeiten der Eigenversorgung gibt es viele, selbst wenn kein Gartenland oder Balkon vorhanden sind, doch ist dieses umfassende Thema auf einer einzelnen Internetseite kaum vermittelbar (damals habe ich es trotzdem versucht s. unten). Umso mehr möchte ich auf unser kleines Büchlein "Selbstversorgung ohne Garten" (Kalender-Reihe Nr. 4) hinweisen, welches die Thematik auf über 120 Seiten sehr ausführlich behandelt.

Lohnenswertes Kleingewächshaus.

Lohnt sich ein Gewächshaus oder ein solides Frühbeet in der Anschaffung? Das ist eine oft gestellte Frage. Wer nun berechnet, wie viele Gurken, Radieschen ect. er in seinem Gartengewächshaus ernten muss, damit sich die Investition geldlich rentiert, und dabei den Kaufpreis dagegen stellt, der rechnet meiner Meinung nach falsch. Ich behaupte, dass ein Selbestversorgergewächshaus 250 Euro Gewinn pro Jahr bringen kann – und zwar folgendermaßen gerechnet:

Selbstversorgergarten, 1894

Die Themen "Selbstversorgung durch den eigenen Obst- und Gemüsegarten" sowie "rentable Kleintierhaltung" beschäftigen mich schon seit einiger Zeit. Diese Form der Selbstversorgung ist in vielerlei Hinsicht sinnvoll. Für den Einen sind eigenes Obst und Gemüse ein Zusatzeinkommen, ein Anderer legt Wert auf den Bioanbau. Man kann diese Selbstversorgung aber auch als ein Stück Autarkie und Unabhängigkeit vom Wirtschafts-, Geld- und Steuersystem sehen oder als Krisenvorsorge. Grundlage für all diese Planungen ist die Einschätzung der richtigen Flächengröße eines Selbstversorgergartens. Und ebenso wichtig ist der einzuschätzende Arbeitsaufwand für die Unterhaltung und Bewirtschaftung.

Selbstversorgergarten 100 Quadratmeter

Die Angaben zur optimale Größe unseres Obst- und Gemüsegartens basieren auf klaren Kennzahlen. Egal wie groß unser Grundstück ist, eine Fläche von 300 bis 400 Quadratmetern sollte für den Obst- und Gemüseanbau vorgesehen werden. Davon benötigen wir 100 (10 x 10 m²) bis 200 Quadratmeter für Gemüseland. Dieses sollte frei liegen sich und nicht im Wurzel- und Schattenbereich von Obstbäumen und -büschen befinden. Die Fläche für das Gemüse sollte den besten Boden bekommen. Viele Selbstversorger meinen, eine weitaus größere Fläche zu benötigen, weil dieses Denken auf Überlieferungen zurückgeht, die Gartengrößen von vor über hundert Jahren für eine autarke Lebensweise für unabdingbar halten. Doch Anbauflächen von 500 oder 1000 Quadratmetern, abgesehen von Streuobstwiesen, gehen auf meist etwas verklärte Zeiten zurück und sind meiner Meinung nach auf die heutige Zeit nicht übertragbar.

Küchengarten

Hier ein Beispiel einer Bedarfsberechnung für die Selbstversorgung mit Gemüse aus dem Jahre 1924. Entsprechend der damaligen Ernährungsgewohnheiten könnte dies heute noch eine gute Vorlage für Vegetarier sein. Man ernährte sich damals vorwiegend von Gemüse, Kartoffeln, Getreide, Hülsenfrüchten und Obst. Fleisch und selbst Milchprodukte standen bei der städtischen Bevölkerung eher selten auf dem Speiseplan.

Themen

SchrebergartenVorsorge in wirtschaftlichen Krisen, allgemein und im Besonderen durch Selbstversorgergärten. Ein Thema, bei dem ich durchaus auf eigene Erfahrungen zurückgreifen kann. In den letzten Jahren der DDR, wo es im Winter an Obst und Gemüse manchmal wirklich nur noch Weißkraut und Äpfel (Gelbe Köstliche) zu kaufen gab, braucht man zur Grundversorgung einfach einen Nutzgarten mit Kleintierhaltung. Gelernt hatte ich damals wiederum viel von Umsiedlern, die in der Nachkriegszeit besonders rege waren, weil sie in ihrer neuen Heimat fast immer eine komplette Neusiedler-Selbstversorgungswirtschaft  aufgebaut hatten, mit dem, was wirklich wichtig zum Leben ist. Fast überall ging es dieser Bevölkerungsgruppe schon bald besser als den Einheimischen, was nicht selten auch Grund zu Neid und Missgunst war. Auch was plötzliche Krisensituationen betrifft, so hatte ich 2002 diese beim Hochwasser im Müglitztal (bei Dresden) als Mitbetroffener selber miterlebt und weiß wenigstens auch um die psychologischen Verhaltensweisen in solchen Krisen etwas Bescheid und weiß zwischen verschieden wirtschaftlichen Krisensituationen zu unterscheiden. So gibt es langsam fortschreitende Krisen. Es gibt zu erwartende (z.B. Mega-Finanzkrise) und es gibt völlig unerwartete Krisen. Die beste Krisenvorsorge sind funktionierende regionale Wirtschaftsstrukturen und in der eigenen Hauswirtschaft eine, nach den jeweiligen Möglichkeiten, angestrebte Autarkie.

Historisches GartenbuchLiteratur zu Thematik Selbstversorgung. Das umfasst Gärten, Kleintierhaltung, Haltbarmachung von Lebensmitteln und Kochrezepte. Im Umfeld der Selbstversorgergärten gibt es Literatur zu mehr oder weniger brauchbaren Anbaumethoden, wie Permakultur, Mischkultur, Mulch- und Hügelbeete ... usw. Häufig bieten Bücher aus dem vorigen Jahrhundert viele interessante und teilweise in Vergessenheit geratene Techniken und Anbaumethoden, von denen wir heutzutage immer noch lernen können.

Fisch hinter GlasPflanzenbau war früher eng mit der Tierhaltung verbunden und zwar genau in dem Maße, wie sich beides ergänzte und zwar so, dass man mit den Nutztieren Wiesenflächen, Teiche und Haushaltabfälle (und Futterpflanzen) nutzte, also Flächen, die für den Pflanzenbau (Getreide, Gemüse) nicht rentabel waren. Außerdem brachte die Nutztierhaltung mit dem Stalldung den nötigen Dünger für den Gartenbau. In diesem Sinne ist die Kleintierhaltung für den Eigenversorger absolut empfehlenswert, selbst für den Vegetarier, die beispielsweise Kaninchen als alternative Tauschwährung verwenden kann. Ich möchte an dieser Stelle meine Erfahrungen mit der Kleintierhaltung (Kaninchen, Fische, Hühner) und der Imkerei teilen.

Ernte im LeiterwagenVerschiende Themen und Beiträge rund um die Eigenversorgung durch den eigenen Garten. Lohnt sich der Aufwand wirklich bzw. lässt sich eine autarke Lebensweise überhaupt realisieren? Interessante Infos, Ideen und Rechenbeispiele.