Die wichtigsten Pilze und deren Bestimmung im Wald
Der Dauerporling wächst sehr häufig vom Juli bis November in sandigen Nadelwäldern, auf mageren Heiden und Waldwegen, zuweilen auch an Baumstämmen und widersteht, da er korkig-lederartig ist, leicht den Winterfrösten, führt also mit Recht seinen Namen. Er dringt bis ins Hochgebirge vor. Er lässt sich leicht trocknen und als kleines Schaustück jahrelang aufbewahren.
Der Zunderpilz wächst ziemlich häufig an Rotbuchen und Birken, seltener an Walnussbäumen und anderen Laubbäumen. Da er ausdauernd ist, kann man ihn zu jeder Jahreszeit finden. Dieser Baumschmarotzer wird infolge des geregelten Forstbetriebes immer seltener, und man findet kaum noch Exemplar, die mehr als spannenlang sind.
Der flache Porling ist eine Zierde alter Laubholzstümpfe und kommt besonders an Buchen, Pappeln und Birken vor, auf denen er oft in dachziegelartiger Anordnung wächst. Seltener gedeiht er an lebenden Bäumen, deren Stämme von seinem Fadengeflecht durchzogen und zerstört werden. Man findet seine Fruchtkörper während des ganzen Jahres.
Das Rötliche Hasenohr ist ein wunderschöner aber auch ein wenig eigenartig geformter Pilz. Sowohl im Jugendstadium als auch im Alter erinnert sein Aussehen tatsächlich an die Ohren von Hasen. Es tritt im Sommer und Herbst zerstreut in Laub-, selten in Nadelwäldern auf, wächst oft büschelig und wird zu den Becherlingen gerechnet.
Der Orangebecherpilz gehört zu den schönsten Pilzen unserer Heimat. Niemand kann ohne Bewunderung an einer Gruppe dieser reizenden Exemplare vorübergehen. Er wächst vom Frühjahr bis zum Herbst nicht selten und meist herdenweise in Wäldern, an Grabenrändern, auf Brachen, an Feldwegen und Dämmen, von der Ebene bis zum Hochgebirge. Insbesondere schmückt er aufs schönste feuchte, sonnig Waldwege.
Der kahle Krempling ist einer der häufigsten Pilze in Nadel- und Laubwäldern. Besonders gern wächst er zwischen lockeren Nadeln und auf feuchtem Boden; doch ist er auch häufig in Gebüschen, Gärten, an Wegen und in Chausseegräben, sowie an Baumstümpfen und -wurzeln zu finden. Er gedeiht von Juni oder Juli bis zum November.
Der Samtfußkrempling findet sich nicht selten in Nadelwäldern an alten Baumstümpfen, an morschen Baumwurzeln oder auf moosbedeckten Stellen. Er bevorzugt feuchten Boden und wächst vom Juli bis Oktober. Er ist jung genießbar, aber minderwertig. Mit anderen Speisepilzen vermischt ist er jedoch verwendbar. Auch eignet er sich zum Einmachen in Essig.
Die Spitzmorchel gehört zu unseren vorzüglichen Speisepilzen und ist frisch sowie als Dörrpilz gleich geschätzt. Mit Sand behaftete Pilze müssen längs halbiert, eine zeitlang in warmem Wasser geweicht und dann darin gespült werden. Im Übrigen sind sie vor der Zubereitung wie Rundmorcheln zu behandeln.
Man findet den Filzigen Schwindpilz von Juli bis Oktober sehr häufig in Laubwäldern zwischen alten Blättern, seltener in Nadelwäldern. Er wächst gesellig, förmlich wie gesät. Hebt man den Pilz aus dem Waldboden, so bleiben an seinem Fuße meist Blattreste oder Nadeln haften, die das Myzel fest umsponnen hat.
Der Suppenpilz, wie der Nelkenschwindling auch genannt wird, wächst vom Mai bis zum Spätherbst sehr häufig und gesellig, oft in Reihen oder Kreisen (Krösling!) Man findet ihn auf Wiesen, Grasplätzen, Triften, Waldwegen, Heiden, an Feldrändern oder in jungen Nadelholzschonungen. Er erfreut sich großer Beliebtheit bei vielen Pilzfreunden, was aus dem Vorhandensein mehrerer volkstümlicher Benennungen hervorgeht.
Der Birnenbovist wächst häufig vom Juli bis Oktober in Rasen zu 10 bis 50 Exemplaren zusammen oder in gedrängten, zierlichen Büscheln an alten Baumstöcken, in Wäldern und Gebüschen. Mitunter klimmt er dichtrasig in Rindenritzen lebender Weiden bis zu einer Höhe von 1 m empor. Nach der Verstäubung überdauert er zuweilen den Winter.
Der Flaschenbovist gilt als eine Charakterpflanze der Heide, ist aber auch in Wäldern, auf Triften, Grasplätzen und Sandfeldern einer der gemeinsten Pilze. Er gedeiht auch im Vor- und Hochgebirge. Da er auf den verschiedensten Standorten vorkommt, ist er sehr vielgestaltig. Die verschiedenen Formen gehen unmerklich ineinander über. Oft wächst er büschlig und truppweise. Man findet ihn vom Juni, selten schon von Mai ab, bis zum November. Die trocknen, immer noch sporenhaltigen Fruchtkörper dauern bis zum Sommer des nächsten Jahres aus.
Das Rothäubchen kommt oft gemeinsam mit dem Birkenpilz vor, ist fast ebenso häufig und gedeiht vom Juli bis zum Oktober. Sein Standort findet sich in Nadelwäldern und Birkenheiden, weniger in Laubholzbeständen. Es ist ein guter und wichtiger Speisepilz, der sich vortrefflich zur Herstellung von Pilzwürze eignet.