Blumenrabatten können wir auf zweierlei Weise anlegen und zwar einmal mit dauerhaften, winterharten Stauden und Blütengehölzen (z.B. Rosen) oder mit wechselnden, einjährigen Gartenblumen, welche je nach Jahreszeit gepflanzt werden. Im letzteren Fall muss die Pflanzung mehrmals ersetzt werden. Es gibt eine Frühjahrs- und eine Sommerpflanzung und, wer will und die nötigen Mittel hat, kann auch noch eine Herbstbepflanzung machen. Diese kann aus winterharten Wechselpflanzen bestehen (z.B. Heidearten, Zierkohl, Ziergräser) und ist dann auch noch im Winter attraktiv. Hier werden nun die wichtigsten Bepflanzungsmöglichkeiten mit Stauden und Einjahresblumen vorgestellt und miteinander verglichen:
Wechselpflanzungen mit einjährigen Blumen
Das Anlegen von Rabatten mit wechselnder Bepflanzung hat Vor - und Nachteile. Der unbestrittene Vorteil dieser Gestaltung ist ein ständiger Blütenflor von April bis November. Das ermöglicht, bestimmte Farbkompositionen durchgehend wirken zu lassen. Außerdem kannst du mit dem Pflanzenmaterial die Gesamthöhe der Anlage bestimmen und konstant auf der Höhe halten, wie du es dir wünschst. Lediglich eine kurze Zeit nach der jeweiligen Neubepflanzung dauert es, bis sich der gewünschte Effekt wieder einstellt.
Ein weiterer Vorteil ist die leichte Unkrautbekämpfung. Der ständige Pflanzenwechsel ermöglicht das Umgraben und gründliche Jäten, bevor neu bepflanzt wird. Besonders Wurzelunkräuter kann man auf diese Weise gut eindämmen oder gar komplett ausrotten.
Der Nachteil von Rabatten mit Einjährigen ist der hohe Kostenfaktor, der entsteht, wenn mehrmals jährlich neue Pflanzware gekauft werden muss. Einzig die jährliche Pflanzung und Überwinterung von Dahlien ist eine kostengünstige Variante. Für Blumenrabatten eignen sich aber nur die kleinbleibenden, einjährigen Sorten. Die stärker wachsenden Exemplare sollten einzeln stehen und in ihrer Größe zur Wirkung kommen.
Auch das regelmäßige Gießen nach der Neupflanzung kann kostenmäßig eine Rolle spielen, wenn nur Leitungswasser zur Verfügung steht. Des Weiteren ist natürlich der Arbeitsaufwand nicht zu vernachlässigen. Das Beschaffen und gegebenenfalls Zwischenlagern, das Herausnehmen der vorherigen Pflanzen, die Neupflanzung, all das kostet Zeit und nicht wenig Kraft.
Frühling (Frühjahrsbepflanzung)
Hierfür eignen sich Goldlack, Hornveilchen, Tausendschönchen, Vergissmeinnicht, sowie Stiefmütterchen, Primel und Tulpen. All diese Frühlingsblumen gibt es jeweils in unzähligen Sorten. Werden Tulpen verwendet, ist zu beachten, dass sie, im Vergleich zu den anderen Arten, relativ kurz blühen. Außerdem müssen die Tulpenzwiebeln bereits im Herbst gesetzt werden, und so sollte schon zu dieser Zeit die Frühlingsbepflanzung gut geplant sein. Weitere Tipps dazu findest du hier.
Sommer
Sommerblumen werden wegen der späten Nachtfröste (Eisheilige) immer erst ab dem 15. Mai gesetzt! Die Fülle der Einjährigen ist so groß, dass hier an dieser Stelle nur Allgemeines dazu gesagt werde kann. Mein Tipp für das Anlegen der ersten Rabatte ist, beginne mit wenigen Pflanzenarten und lege ein Farbkonzept fest. Dabei kannst du schamlos bei anderen abkupfern. Ideen findest du in Parkanlagen und auf Gartenausstellungen mit endlos vielen Beispielen von schönen Blumenkombinationen. Auch hier auf meinen Seiten des kleinen Gartens findest du entsprechende Beispiele (nach Farben sortiert).
Herbst
Eingangs habe ich die wichtigsten Herbstblumen und Zierpflanzen, wie Heidekraut, Zierkohl und Ziergräser schon genannt. Astern und Chrysanthemen werden im Herbst zwar auch viel in den Gärtnereien angeboten, doch sind sie eher etwas für Pflanzkübel und Blumentöpfe. Auf dem Beet halten sie im Schmuck nicht so lange durch, wie die zuvor genannten Arten. Die Gewächse auf den Herbstrabatten bleiben in der Regel niedrig, also maximal kniehoch. Das sollte man bedenken, denn im Vorgarten hinter dem Zaun kann dann so eine Anlage ihre Wirkung völlig verlieren, wo zuvor vielleicht Massen an blühenden Dahlien das Bild beherrscht haben.
Winter
Eine spezielle Winterbepflanzung gibt es nicht, es sei denn, man sieht die oben beschriebene Herbstvariante als eine solche an, denn diese hält auch einigen Frost aus. Doch wenn Schnee fällt, ist der Blüteneffekt unter der weißen Decke verborgen. Lediglich Gräser können noch gestalterische Akzente setzen. Fragt sich also, was man mit einer leeren Blumenrabatte im Winter anfängt?
Mein Tipp hierzu ist immer wieder derselbe. Haben wir "leere Plätze im Garten", so werden diese am besten durch eine Plastik "aufgesogen". Gartenskulpturen sind auch mit üppigen Blumenrabatten bestens zu kombinieren. Im Winter kompensieren sie den fehlenden Blütenschmuck. Eine andere Möglichkeit bieten Buchsbaumhecken, die das Beet einfassen. Ihr wintergrüner Schmuck kann die Leere in der kalten und trüben Jahreszeit füllen. Hecken und Plastiken in Verbindung gebracht, steigern den Wert einer solchen Anlage enorm.
Rabatten mit ausdauernden, mehrjährige und frostharte Stauden
Häufig hört man die Meinung, dass eine einmal angelegte Staudenrabatte über viele Jahre kaum Pflege benötigt. Aber das stimmt so nicht. Viele Staudenpflanzen können sich unkontrolliert ausbreiten, und andere werden dann verdrängt. Manche Exemplare wachsen auseinander und verkahlen in der Mitte. So müssen wir uns im Abstand von drei bis vier Jahren die Mühe machen, die Pflanzen herauszunehmen, zu teilen, zu verjüngen oder gar durch andere zu ersetzen. Auch die Unkrautbekämpfung ist nicht zu vernachlässigen. Haben sich Wurzelunkräuter in der Anlage ausgebreitet, gilt es, sie so gut wie möglich einzudämmen. Ist das nicht möglich, muss das ganze Beet neu angelegt, dabei tiefgründig umgegraben und nach Möglichkeit alle Unkrautwurzeln beseitigt werden. In sehr heißen, trockenen Sommern brauchen auch mehrjährige Stauden Wasser. Das zeigen sie uns durch welkes Laub an. Und selbst Dünger ist von Zeit zu Zeit nötig. Spätestens wenn die Pflanzen in ihrer Blühfreudigkeit nachlassen, ist es soweit, regelmäßig einmal im Frühjahr und im Sommer mit einem Universaldünger ist natürlich besser.
Es gibt zudem auch sehr ausdauernde, genügsame Stauden, und das sind die Pfingstrosen (Paeonia). Sie können bis zu fünfzig Jahre an einem Platz bleiben, denn sie werden uralt. Zudem bedürfen sie kaum einer Wässerung, Düngung und Pflege. Sie kommen zu Pfingsten (Name) in den Flor und besitzen durch die spätsommerliche Färbung der Blätter auch nach dem Verblühen noch einen Zierwert. Mehr darf man dann aber von solch einer Pflanzung nicht erwarten. Wir können in diesem speziellen Falle die Rabattenblühzeit noch dadurch verlängern, dass wir zudem einige robuste, früh blühende Zwiebelgewächse einbringen, wie etwa Elfenkrokus, Schneeglöckchen, Szilla und Schneestolz.
Der Wunsch vieler Gartenbesitzer ist aber häufig, eine Staudenrabatte anzulegen, auf der immer etwas blüht. Solche Anlagen existieren aber nur in der Phantasie, oder es blüht tatsächlich immer etwas, aber dann nur mal hier und mal da. Vor solchen Blütenrabatten warnte aber bereits der berühmte Staudenzüchter Karl Foerster eindringlich, sogar mit einem eigenen Buchkapitel: Vom Verflattern der Bütenwirkungen.
Besser ist es, sich auf jahreszeitlich gestaffelte Rabatten zu konzentrieren, wo eine gewollte Massenwirkung des Flors über einen bestimmten Jahresabschnitt hin entsteht. Das Beispiel mit den Pfingstrosen wäre wegen der sehr kurzen Blüte etwas mager, doch zum Glück gibt es zahlreiche Blütenstauden, welche verhältnismäßig lange im Flor stehen. Auf diese sollten wir uns konzentrieren. Pflanzt man solche Arten für sich allein (z.B. Flammenblume, Sonnenbraut, Staudensonnenblume), so bleibt diese Anlage, ebenso wie die mit den Pfingstrosen, relativ pflegeleicht und kann gut zehn Jahre so stehen bleiben. Mischen wir jedoch die Blühgewächse, so wird es, wie bereits gesagt, alle drei bis vier Jahre nötig sein, die Pflanzen aufzunehmen, zu teilen, die Erde aufzubessern und wieder neu zu pflanzen. Ein weiterer Vorteil von Staudenrabatten zeigt sich bei diesen Arbeiten am besten, da das Pflanzenmaterial fast immer durch Teilung selber gewonnen und reichlich vermehrt werden kann, beziehungsweise man tauscht es mit Gartenfreunden.
Wie schon gesagt ist bei der Staudenrabatte das Wichtigste, Pflanzungen zusammenzustellen, welche gemeinsam entweder nur im Frühsommer, im Hochsommer oder nur im Herbst blühen. Solche Jahreszeitenrabatten können auch wieder mit frühblühende Zwiebelpflanzen unterpflanzt werden, sodass zusätzlich eine Vorfrühlingsrabatte entsteht.
Aber immer gelten die Regeln:
- Beginne mit wenigen Blumenarten und wenigen Farbkontrasten.
- Benutze Gartenblumen, welche sicher blühen und gute Wuchseigenschaften zeigen.
- Lege Blumenrabatten nie zu schmal an.
Das Geheimnis üppig blühender Staudenrabatten ist, wie auch bereits gesagt, die regelmäßige Düngung im Frühling und Sommer. Ich verwende dafür Blaukorn und ich denke, dass das richtige Düngen wichtiger ist, als vieles Gießen.
Bepflanzungsbeispiele
Frühling
Der Grundstock für eine schöne Frühlingsrabatte sind die Herzblume (Tränendes Herz) und Gemswurz. Dazwischen pflanze man Tuffs von Waldvergissmeinnicht, welches das Blau des Himmels für den Garten einfängt. Sollen weitere farbliche Kontraste gesetzt werden, können reichlich Tulpen eigebracht werden. Diese Rabatte blüht auch noch ganz ordentlich im Halbschatten.
Frühsommer
Rittersporn (Delphinium der Elatum-Gruppe) kannst du mit Mädchenauge (Coreopsis verticillata) kombinieren. Weitere Choreopsis -Arten: Ch. rosea, Ch. lanceolata und Ch. grandiflora. Wo der Rittersporn üppig wächst, blüht er später auch noch ein zweites Mal. Sein einzigartiges Blau ist durch andere Gartenblumen nicht zu ersetzen. Die Stauden mögen eine gute organische Düngung. Karl Foerster, der berühmte Rittersporn-Züchter, benutzte Kuhdung für diese Zwecke und hatte damit beste Erfolge.
Sommer
Rosenrabatten werden gern mit Lavendel kombiniert, und das Perlkörbchen gesellt sich mit seinem neutralen Weiß gut hinzu. Als Bodendecker unter Hochstammrosen eignet sich auch die im Frühjahr blühende Schleifenblume.
Hochsommer
Für eine solche Sommerrabatte, wie im Bild ober zu sehen, kombinierst du Sonnenbraut (Helenium-Hybriden), Deamii-Sonnenhut (Rudbeckia fulgida var. deamii) und Staudensonnenblume (Helianthus decapetalus). Als Komplementärfarbe wird Blauraute (Perovskia) gepflanzt. Rote Farbkleckse gibt die Indianernessel (Monarda).
Eine ideale Rabattenbepflanzung für schmale Vorgärten sind Stockrosen (Alcea rosea). Man pflanze dann aber auch nichts anderes. Diese mannshohen Bauerngartenblumen blühen von Juni bis September, sind zweijährig und säen sich am Platz immer wieder selber aus, wenn sie dort gute Standortbedingungen vorfinden. Die ungefüllten Sorten der Stockrose sind gegen Pilzkrankheiten unanfälliger, als gefüllte Exemplare.
Herbst
Herbstastern verzaubern den Garten in den letzten milden Sonnenstrahlen in ein Blütenmeer. Möchte man eine Herbstrabatte mit ihnen gestalten, dann ausschließlich. Die Sorten darin können unterschiedlich sein, Mischungen mit anderen Stauden bringen jedoch keinerlei Vorteile. Allein die Schleier-Rudbeckie (Rudbeckia triloba) kann in höher wachsenden Pflanzungen mit ihren gelben Blüten als Rahmung dienen. Als Anregung findest du hier acht Aquarelle der Malerin Gertrude Jekyll mit Herbstasternrabatten.
Frühsommer und Herbst
Der ausdauernde, großblumige Gartenmohn (Papaver orientale) blüht vom späten Frühjahr bis in den frühen Sommer hinein und zieht dann im Rest des Jahres das Laub fast vollständig ein. Damit ist Platz für spätwachsende und -blühende Stauden. Deshalb pflanze ich den Gartenmohn gern mit den Herbstastern (beide lieben übrigens sandigen Boden) gemeinsam an einen Platz, da sie sich gut miteinander vertragen. Zu letzteren gehören auch die Myrthenastern, welche bis weit in den November hinein den Garten mit winzigen weißen, rosa und lila Blüten schmücken.
Blumenrabatten in schattiger Lage?
Zu dieser Thematik habe ich eine eigene Infoseite zusammengestellt. Die Liste der Blütenstauden, welche auch im Schatten blühen, ist recht lang. Auch die Zahl der robusten Schattengewächse ist groß. Zum Teil erfüllen dort auch verschiedene Blattschmuckstauden den Zweck im Ziergarten, und so sind derartige Pflanzungen über viele Monate des Jahres hin eine wirkliche Bereicherung für den Garten.
Noch ein letzter Tipp
Viele Gartenbesucher erwarten von Rosen- aber auch von Blumenbeeten, dass sie nicht nur durch ihre Farben wirken, sondern auch duften. Doch unter den Blühstauden, Sommerblumen und selbst unter den Edelrosen finden sich nur wenige Sorten, welche einen gewünscht kräftigen Duft absondern. Ein alter Gärtnertrick ist es, den Duftsteinrich (Lobularia maritima, eine einjährige Sommerblume) am Rand der Bepflanzung einzusetzen. Im Foto unten ist das diese kleine, weiß blühende, unscheinbare Staude zwischen den Herbstastern. Doch es ist eine ungeahnte Bereicherung, wenn der Gartenbesucher in den letzten warmen Sonnenstrahlen des Jahres die Blüten der Astern bewundert, das Summen der Bienen darin vernimmt und dabei den schweren Honigduft des Duftsteinrichs einatmet.