
Sich seine ganz eigene Biogasanlage zur Wärmeerzeugung in den Garten zu stellen, ist kein Trend mehr, sondern immer mehr der Gedanke vieler Verbraucher, die sich Umweltschutz und ökologisches Bewusstsein auf die Fahne geschrieben haben. Eine Biogasanlage kann so viel Energie und Wärme produzieren, dass der Haushalt einer mehrköpfigen Familie versorgt werden kann. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass genügend Platz für die Kompostierung des Biomülls zur Verfügung steht und die Nachbarn nicht gestört werden. Hinzu kommt die professionelle Nutzung dieser Energie.
Wie funktioniert das mit dem Biogas?
Eher unkompliziert ist die Kompostierung der anfallenden Gartenabfälle im herkömmlichen Sinne. Man sucht sich eine Fläche im Garten aus, die dazu geeignet ist, fertig. Wer aber seinen Komposthaufen zur Energiegewinnung nutzen möchte, muss größer denken. Kompostieranlagen, die "Gewinn" abwerfen sollen, brauchen Platz. Und je nach Einspeisemöglichkeit und Umsetzung sollte der Biomüll so gelagert sein, dass er Nachbarn nicht zu sehr in der Nase hängt. Denn während des Gärungprozesses können übel riechende Dämpfe aufsteigen.
Und dann geht es weiter: Um Wärme und Energie einer Biogasanlage nutzbar zu machen, muss zunächst eine Nachschaltung eines Blockheizkraftwerks innerhalb dieser Anlage ermöglicht werden. So wird das Gas durch ein Gebläse aus dem Fermenter direkt in die Kontrollzentrale geführt. In vielen Schritten findet hier die Aufbereitung des Gases statt, beispielsweise durch die Trennung von Wasser und der Entschwefelung. Das Gas selbst kann aber in diesem Zustand noch nicht leicht gezündet werden. Der Motor benötigt aber ein leicht entzündbares Gas. Es durchläuft deshalb anschließend eine klassische Gemisch-Aufbereitungsanlage und hierbei wird Fischluft zugeführt, bis das richtige Gemisch entsteht.
Nach weiteren Schritten kann das Biogas erst als fertiges und brennbares Produkt in den Gasmotor gelangen und verbrannt werden. Diese erzeugte Energie kann dann zur Wärmenutzung und -speicherung verwendet werden.
Nutzung lohnt sich auf Dauer
Strom erzeugen durch einen professionelle Einrichtung zur Energiegewinnung lohnt sich, ist zukunftsorientiert und unter ökologischen Aspekten eine gute Investition. Denn nicht nur zur Selbstnutzung kann der erzeugte Strom verwendet werden, sondern man kann durchaus auch an das öffentliche Netz seinen eigenen Strom einspeisen lassen. Dafür erhält der jeweilige Erzeuger eine Einspeisevergütung. Diese besondere Vergütung teilt sich in die Basis-Einspeisevergütung und in mehrere Zuschläge auf.
Tipp: Alle Vergütungen und Förderungen, die man mit der Nutzung einer Biogasanlage erhalten kann, sind im EEG, dem Erneuerbare-Energien-Gesetzt, einsehbar und verankert. Die Vergütung wird unabhängig von den jeweiligen Substanzen, die zur Kompostierung genutzt wurden, ausgeschüttet. Bei einer Biogasanlage mit einer Größe von bis zu 150 Kilowattstunden, werden rund 1,7 Cent pro Kilowattstunde vergütet. Bei einer Anlage, die bis zu 500 Kilowatt produzieren kann, schon 9,18 Cent.
Auf vielen Bauernhöfen entstehen immer mehr Biogasanlagen, die mit Ernteabfällen oder auch Brotabfällen umliegender Bäckereien gespeist werden. Für den kleinen Verbraucher, dem nur ein kleiner Garten zur Verfügung steht, ist eine solche Investition allerdings unrentabel.
Vergleichen und entscheiden
Wer sich dafür entscheidet, seinen Strom aus erneuerbarer Energien zu beziehen, ist grundsätzlich auf der richtigen Seite und trägt dazu bei, Natur und Umwelt zu schützen und setzt auf Nachhaltigkeit im Ganzen. Hierzu muss man nicht zwingend über eine eigene Gas-Anlage verfügen, sondern kann sich auch über das reguläre Stromnetz entsprechenden Biostrom buchen. Auch hier ist man gut beraten, unterschiedliche Anbieter und Optionen zu vergleichen.
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