Stiel- und Blattgemüse

Stechsalat

Stechsalat ist nicht der Name einer Salatsorte, sondern eine Art und Weise, wie man diesen anbauen kann. Im 19. Jahrhundert war dies noch bekannt und ist dann jedoch in Vergessenheit geraten. Der Autor, der ein Liebhaber alter Gartenbücher ist, hat diese Kulturform dort [1] wiederentdeckt, getestet und für bestens geeignet befunden. Besonders dort, wo im Kleingarten Anbauflächen über Winter brach liegen, lohnt es sich den Stechsalat anzubauen. Das ist möglich, weil dieser im Spätsommer und im frühen Herbst gesät werden kann. Die aufgehenden Pflänzchen überwintern in diesem Falle und sind dann im Frühjahr vor der ersten Beetbestellung erntereif.

geernteter Spargelsalat

Der Spargelsalat (bekannt auch unter dem englischen Namen Celtuce [1]) ist botanisch das gleiche Gewächs, wie die wohl eher bekannten Pflück- und Kopfsalate. Allerdings wird bei dieser Zuchtform weniger das Blattwerk verwendet, sondern der markige Stiel, wie im Bild 2) zu sehen ist. Gezüchtet wurde er aus dem Gartensalat (Lactuca sativa), und davon wiederum aus zwei verschiedenen botanischen Formengruppen (Rassen) und zwar Lactuca sativa var. angustana und Lactuca sativa var. longifolia [2]. Beide stammen ursprünglich aus dem mediterranen Raum, wobei Lactuca sativa var. longifolia. den klassichen Römersalat bezeichnet.  L. var. angustana wurde während der Tang-Dynastie in China (7. bis 10. Jahrhundert) zu einem Stielgemüse gezüchtet, und im nordalpinen Raum sind ähnliche Auslesen im 19. Jahrhundert belegbar [3].

Baumspinat

Der Baumspinat (Chenopodium giganteum), auch Riesengänsefuß genannt, ist ein recht interessantes Blattgemüse und für jeden Nutzgarten geeignet. Ich habe seinen Anbau bei mir getestet und hätte beinahe den Fehler gemacht, ihn als unrentabel zu verwerfen, weil die jungen Pflanzen im ersten Frühjahr von Läusen befallen waren und im Vergleich zur sehr ähnlichen Gartenmelde doch etwas kümmerlicher dastanden. Doch der Unterschied und die Besonderheit machten sich zu Beginn des Hochsommers bemerkbar:

Garten-Senfrauke Eruca sativa

Rucola (eingedeutscht Rukola oder Echte Salat-Rauke) und noch genauer gesagt die Garten-Senfrauke (Eruca sativa), ist ein beliebtes würziges Blattgemüse für Pizza, Tomatensalat und vieles mehr, doch manchmal will der eigene Anbau im Garten nicht immer recht gelingen. Der Grund dafür, ist meist die zu zeitige Aussaat, bzw. die Verwechslung mit einer ähnlichen Art, doch dazu unten mehr. Rucola eignet sich auch sehr gut für die Anzucht im Balkonkasten und ist ein Blattgemüse, welches man mindestens zwei Mal ernten, also zurück schneiden kann. Was es ebenfalls für den Anbau auf dem Balkon prädestiniert, ist die Tatsache, dass man für den Gebrauch in der Küche nicht zu viele Blättern braucht, da diese sehr würzig sind und man die Garten-Senfrauke überhaupt als eine Art Würz- oder Aromagemüse bezeichnen kann. 

Portulak erntereif

Um ein unbeheiztes Gewächshaus auch im Winter optimal auszunutzen, eignet sich der Portulak sehr gut. Er bringt ganz ordentliche Erträge, solange der Winter mild ist bzw. im Vorfrühling. Dadurch, dass die salatähnlichen Pflanzen nach dem Rückschnitt wieder austreiben, hat man auch gar nicht viel Arbeit. Man kennt dieses Gemüse auch unter dem Namen Winterportulak, Tellerkraut oder Winterpostelein.