Kohlgemüse

Romanesco

Der Romanesco, auch Italienischer oder Römischer Blumenkohl oder Romanesco-Brokkoli genannt, hat jeweils die besten Eigenschaften von Blumenkohl und Brokkoli geerbt und ist ein wirklich edles Gemüse. Auch was den Ertrag betrifft, lohnt sich der Anbau durchaus. Zudem habe ich die Erfahrung gemacht, dass die späte Kultur mit der Ernte Ende Oktober bis Anfang November am besten gelingt. Für diese Zwecke ziehe ich die Pflanzen selber vor und pflanze sie dann als Nachkultur der Frühkartoffeln, Zwiebeln oder Erdbeeren. Die Kultur ähnelt der des Brokkoli. Für den Spätanbau säe ich beide Kohlarten Ende Mai, Anfang Juni aus, pikiere sie und pflanze sie Anfang Juli nach der Frühsommerernte auf die freigewordenen Flächen. Sowohl die Aussaat als auch das Pikieren der Jungpflanzen kann auf ein Beet oder in Saatgefäße erfolgen.

Chinakohl Feld

Chinakohl (Brassica rapa convar. pekinensis) ist schon ein besonderes Kohlgemüse. Bezogen auf seine recht kurze Kulturzeit von nur 10 Wochen bringt er einen hohen Ertrag, etwa vier bis fünf Kilogramm pro Quadratmeter! Vor allem im Bezug auf Selbstversorgung ist dieses Gemüse sehr interessant.
Es gibt zwar Sorten des Chinakohls, welche schon im Mai gepflanzt werden können. Doch konzentrieren wir uns im Kleingarten besser auf den klassischen Herbstanbau dieser Kohlart und damit auf die zweite Ernte, die wir von einem einzelnen Gartenbeet nach der Frühkartoffel- oder Früherbsen-Ernte oder nach dem zeitigen Abräumen eines Erdbeerbeetes erwarten können.
Wer sich für den Anbau des Chinakohls im eigenen Garten interessiert, der sollte sich natürlich mit den möglichen Zubereitungsarten und den Möglichkeiten der Verwendung beschäftigen. In Korea nutzt man ihn zum Beispiel zusammen mit anderen spät zu ziehenden Gemüsen (z.B. Herbstrettich) für das KIM CHI, die fernöstliche Sauerkraut-Variante, die man dort oft in großen Mengen zubereitet. Ich finde das eine geniale Lösung, da unser Sauerkraut-Gemüse – der Weißkohl – fast das ganze Jahr auf dem Beet oder Feld steht. In Fernost hingegen nutzt man lediglich die zweite Beetbestellung des Jahres.

Kohlbeete

Das Kohlgemnüse (Brassica oleracea) [1] in seinen Kulturvarianten zum Beispiel als Kopfkohl, Kohlrabi oder Brokkoli ist im Kleingarten theoretisch sehr leicht anzubauen. Wir müssen lediglich im April die entsprechenden Jungpflanzen kaufen und pflanzen und ernten später das Gemüse selber, welches wir bisher im Supermarkt kaufen mussten. Doch so einfach ist die Sache nicht. So benötigt etwa der Kopfkohl auf dem Beet viel Platz, den wir nicht immer zur Verfügung haben. Hinzu kommt, dass wir diese Gemüseart nicht ständig auf der gleichen Fläche anbauen können, da sich dann Schädlinge einstellen und der Boden ziemlich stark ausgelaugt wird. So ist es am Ende doch etwas schwierig, wenn wir bei uns in einem kleineren Nutzgarten vorzugsweise Kohlgemüse anbauen wollen. Dort passiert es immer wieder, dass wir zwei oder drei Jahre lang mit entsprechenden Kulturen gute Ernten haben, die dann aber von Jahr zu Jahr misslicher werden. Wenn also unser Gartenland nur noch mit aufwändiger Düngung Erträge bringt, ist die Ursache nicht selten der übermäßige Anbau verschiedener Brassica-Arten.

Weißkohl und Wirsingkohl

Einerseits stelle ich in diesem Beitrag die Anbauanleitung für den Weißkohl (Weißkraut, Brassica oleracea convar. capitata var. alba) bereit, möchte aber anderseits auch die Frage klären, wann sich der Anbau im Garten überhaupt lohnt. Wir sollten eigene Anbaupläne durchaus abwägen. Die Gründe nenne ich gleich zum Anfang. Einerseits benötigen wir ziemlich viel Platz, um etwa ein halbes bis ein Dutzend Kohlköpfe, die wir als Jahresvorrat benötigen, anzubauen. Das bezieht sich weniger auf den Flächenverbrauch für den einmaligen Anbau, der bei zwölf Köpfen ein Beet von sechs bis sieben Meter erfordert, als auf den Umstand, dass Kohl nicht auf Kohl gepflanzt werden sollte. Da kann es im Kleingarten durchaus schwierig werden, denn so mancher Kleingärtner kann sich gar nicht vorstellen, was so alles zu den Kohlgewächsen gehört. Im Anhang habe ich sie gelistet [1]. Dieses Problem ist also nur mit einem genauen Anbauplan zu lösen.
Der zweite Aspekt, den wir im Auge behalten müssen, ist die Lage unseres Gartens, denn Weißkohl braucht einen offenen, luftigen Standort und recht spezielle Boden- und Klimaverhältnisse. Gutes Kohlland liegt überwiegend im Flachland. An Hängen oder auf Höhen wächst er nur, wenn die klimatischen Bedingungen optimal sind [2].
Sind die aufgezählten Anbaubedingungen gegeben, steht der Kultur von Weißkohl nichts im Wege, ist sogar empfehlenswert und dann durchaus ertragreich.
Haben wir jedoch nur wenig Anbaufläche zur Verfügung, kommen dann vielleicht noch Lichtmangel hinzu oder eine ungünstige Lage am Hang oder im Tal, dann steht uns eine interessante Alternative zur Verfügung. Auf sie gehe ich im Verlauf dieses Beitrags ebenfalls ein.

Kohlrabianbau

Im Grunde ist der Anbau von Kohlrabi (Oberrübe) für Anfänger recht einfach, wenn man im Frühjahr Jungpflanzen beim Gärtner kauft und dann pflanzt. Wer die Pflanzen aber selber ziehen möchte, der kann schon ein paar Fehler machen, die ärgerlich sind (z.B. wenn das Gemüse schießt, das heißt er keine Knolle bildet oder er aufplatzt und verholzt). Man vermeidet einige Unannehmlichkeiten, wenn man zwischen Früh- und Spätsorten unterscheidet.

Themen

FAQ KohlHäufige Fragen und Probleme (Boden, Düngung, Schädlinge) zum Anbau der verschiedenen Kohlgemüse, die bis auf Kohlrabi und Grünkohl relativ anspruchsvoll sind.