Wie Zwiebelpflanzen funktionieren: Zwiebelpflanzen (sogenannte Geophyten) haben meist nur eine kurze Zeit, in der es den grünen Blättern möglich ist, Nahrungsvorräte in ihren Blumenzwiebeln einzulagern und zu speichern. In dieser Zeit sollten die Zwiebelpflanzen möglichst nicht verpflanzt werden.
Auch dürfen die grünen Blätter in der Vegetationsphase nicht abgeschnitten werden. Die Pflanzen bedürfen in dieser Zeit eher noch besonderer Pflege, wie vorsichtige Düngung und bei Trockenheit Wasser.
Ist das Blattwerk an den Zwiebeln dann abgetrocknet, ruhen die Blumenzwiebeln vollgetankt mit Nährstoffen im Boden, oder man überwintert sie kühl und trocken im Einschlag. Zwiebelpflanzen haben in der Natur eine Ruheperiode (meist ist es der Sommer) in der es an ihren natürlichen Standorten oft sehr trocken ist. Durch ihre Zwiebeln überleben die Pflanzen diese Trockenperiode. Im Garten ist die Zeit, in der die Blumenzwiebeln ihr Laub eingezogen haben, die Zeit, in der sie gesteckt (pflanzen, umpflanzen) werden können.
Die beste Zeit, um Blumenzwiebeln zu stecken ist meiner Erfahrung nach im Spätsommer und im Frühjahr, denn steckt man spät im Herbst, kann ein nasser Winter Ausfälle verursachen. Aber oft kann man im Oktober/November noch sehr günstig Blumenzwiebeln wie Schneeglöckchen und Narzissen kaufen. Wer sich die Mühe mit der Überwinterung sparen will, der pflanze dann halt auch noch im November.
Wer seine Blumenzwiebeln selber vermehren möchte, der sollte die entsprechenden Stellen markieren, wo nach Blüte und Vegetation die Zwiebeln im Garten zu finden sind. Die robusten Schneeglöckchen kann man auch schon nach dem Abblühen großzügig ausstechen und mit dem Laub verpflanzen.
Neben dem Handel mit Blumenzwiebeln werden Zwiebelpflanzen auch als Topfkultur angeboten. Diese können quasi zu jeder Zeit (wenn es frostfrei ist) ausgepflanzt werden.
Manchmal muss man Blumenzwiebeln auch zur Unzeit umpflanzen, etwa wenn eine Fläche im Garten beräumt wird, die Frühblüher aber noch blühen. In dem Fall grabe ich die Zwiebeln mit einem großzügigen Erdbatzen tief aus [die Zwiebeln liegen nicht selten in 20 cm Tiefe!]. Dann entferne ich vorsichtig die überschüssige Erde und setzte die Zwiebel mit Blüten und Blättern in einen großzügig dimensionierten Blumentopf. Dort verbleiben die Pflanzen dann, bis ich einen endgültigen Platz im Garten gefunden habe und sei es erst im kommenden Frühjahr. Mit den meisten Zwiebelpflanzen kann man so verfahren. Am schwierigsten ist es wohl mit der Knotenblume (Leucojum vernum, Märzenbecher). Am unkompliziertesten sind das Schneeglöckchen und die meisten Krokus.