Herzlich willkommen! Mein Name ist Thomas Jacob: 1963 geboren, leidenschaftlicher Gärtner, Praktiker und freiberuflicher, ungebundener Publizist. Dieses Gartenjournal (derkleinegarten.de) entstand im Jahre 2001. Seit 2006 arbeite ich hauptberuflich publizistisch – anfangs waren es nur Online-Kurzinformationen, welche ich verfasste und reichlich Bildermaterial. Ab 2014 kamen gedruckte Publikationen, wie der "Immerwährende Gartenkalender" hinzu. Heute sind es vorzugsweise Fachartikel. Viele Themen, über die ich schreibe (bzw. wir schreiben), sind von uns in der Praxis erprobt. Für diese Zwecke haben wir einen kleinen Selbstversorgergarten in Kultur. Neben der Eigenversorgung dient dieser auch zu Forschungszwecken. Im Moment sind die Varietäten des Ackerlauchs (das ist eine Art Knoblauch-Porree) Objekt dieser Erkundungen, beziehungsweise unserer praxisbezogenen Studien.
- Tagesaktuelle Informationen vom Autor dieser Webseite findest du hier: inhortas.de
- Fachaufsätze finden sich hier: independent.academia.edu
Die Idee der Gartenstadt
Mein Interesse für die alte Idee der Gartenstadt war der Ausgangspunkt für dieses Projekt. Die ursprüngliche Vision war, den Menschen auch in städtischen Gebieten ein Minimum an Autarkie zu ermöglichen. Diese Bewegung, die Ende des 19. Jahrhunderts entstand, wurde jedoch im Laufe der Zeit verwässert. Mit der Wiederbelebung dieser Vision begann ich 2001, das Online-Gartenjournal derkleinegarten.de aufzubauen, mit dem Leitmotiv „Entdecke Deinen Garten neu!“ und das nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht, sondern auch in Bezug auf die Gartengestaltung.
Seit 2011 arbeite ich an der Weiterentwicklung dieser Ideen, die ich in meiner Taschenbuch-Reihe „Immerwährender Gartenkalender“ und in anderen Veröffentlichungen teile.
Unser Selbstversorgergarten
Mit unserem 200 Quadratmeter großen Selbstversorgergarten, der hauptsächlich für den Gemüseanbau genutzt wird, haben wir nicht nur genügend Platz für den Anbau von Lebensmitteln, sondern auch ein lebendiges Forschungslabor geschaffen.
Was den Nutzgarten und vor allem was den Eigenanbau von Gemüse betrifft, so vertrete ich die Prinzipien der sogenannten Tiefbeetkultur (Biointensiver Gartenbau nach John Jeavons) und wende sie seit 2019 erfolgreich an. Das bedeutet, dass ich bereits aus der Phase des Experimentierens herausgetreten bin und ein eigenes, gutes, praktikables Konzept entwickelt habe. Zudem vertrete ich die Ansicht, nicht ständig neue, scheinbar alternative Anbaumethoden auszuprobieren, sondern zuerst das Traditionelle anzuwenden und zu beherrschen. Denn dann erst können wir nach dem Grundsatz verfahren: Wer die Regeln beherrscht, der kann auch Ausnahmen machen – oder eben Neues ausprobieren.
Der Wohngarten
Weitere Themen auf derkleinegarten.de befassen sich mit der Gartengestaltung, insbesondere mit der Anlage kleiner Wohngärten. Ich bin überzeugt, dass der Garten als erweiterter Wohnraum gestaltet werden sollte, ein Ort, der häuslich und funktional zugleich ist. Er mag mit allem Nützlichen ausgestattet sein und einen effektiven Sicht- und Lärmschutz bieten.
Der architektonisch gestaltete Wohngarten sollte sich in der Nähe des Hauses konzentrieren. Je weiter wir uns vom Haus entfernen, desto mehr Raum sollten wir der Natur überlassen.
Arbeitskreis
Parallel zu all diesen Aktivitäten entstand 2008 ein locker organisierter Arbeitskreis (Inhortas-Arbeitskreis), der nun mit dem Arbeitstitel «Forschungsgemeinschaft neue Gartenstadt · Kulturgeschichte · Gartenbau · Zukunftsforschung» überschrieben ist und seit 2013 von unserer Familienstiftung "Thomas-Jacob-Stiftung" getragen wird.
Postwachstumsökonomie und Autarkie?
Das übergeordnete Thema dieser Visionen lässt sich am besten mit dem Konzept der Postwachstumsökonomie (Degrowth-Bewegung) überschreiben, was durchaus eine «Schrumpfung» als Gegenpol zu den Prinzipien der stetig wachsenden Wirtschaft meint. Auf unser tägliches Leben heruntergebrochen heißt das: Selbstgenügsam leben und handeln.
Allerdings funktionieren diese Prinzipien nur, wenn die Selbstgenügsamkeit (altgriechisch autárkeia (αὐτάρκεια) = Autarkie) im ursprünglichen Sinne als «sich selbst genügend» gelebt wird. Das bedeutet in erster Linie «Selbständigkeit und Unabhängigkeit von äußeren Umständen» und daraus abgeleitet die "Nichtbelastung von Umwelt und Gesellschaft".
Diese Art, ein gutes und ausgewogenes Leben zu führen, wurde im antiken Griechenland gern mit dem Begriff «Eudaimonia» (griechisch: εὐδαιμονία) «der glücklichen Lebensart» in Verbindung gebracht. Im römischen Kontext wurde es mit «Vitae Beatae» bezeichnet, wobei dieser Lebensstil in jener Zeitepoche gern auf eine autarke, kleinteilige und effizient gestaltete Wirtschaft baute.
Postwachstumsökonomie. Freiheitlich-Marktwirtschaftlich und durchaus technikfreundlich.
Unsere Vision ist es, dass diese Form der selbstgenügsamen Lebensart sowie das Schonen der Ressourcen und der Umwelt durchaus (und nur) mit Marktwirtschaft und maximaler bürgerlicher Freiheit einhergehen kann. Dass Freiheit, Privateigentum, freier Wettbewerb sowie Angebot und Nachfrage dies schaffen, beweist allein schon die Entstehung der Marktwirtschaft in Zeiten, da vorzugsweise langlebige und robuste Produkte erfolgreich produziert und vermarktet wurden. Seltsamerweise waren das die Zeiten eines monetären Goldstandards.
Allein die Prinzipien der Standardisierung, Vereinfachung (inklusive staatlicher Gesetze und Verordnungen) und die Konzentration auf ein reparaturfreundliches und langlebiges Design aller unserer lebensnotwendigen Dinge können die Effizienz unserer Gesellschaft enorm steigern, wenn es denn gewollt ist. Finden wir in Politik und Wirtschaft diesen Willen nicht, so kann aber ein jeder von uns, der sich mit Hauswirtschaft, Garten, Selbstversorgung und mit dem Erwerb von nützlichem Wissen beschäftigt, diese Visionen selber verwirklichen. Er kann es sofort tun. «Vitae Beatae» wird die Belohnung dafür sein!
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[TJ.8.6]