Heilpflanze Hirtentäschel

Hirtentäschel, Capsella bursa-pastoris: Das Hirtentäschel ist eine zwischen zwei und vierzig Zentimeter hoch wachsende Pflanze, die oft als Unkraut beim Jäten auf dem Kompost landet. Sie trägt unscheinbare, kleine weiße, traubig angeordnete Blüten. Grundständig trägt sie rosettig gefiederte Blätter, am Stängel hingegen wachsen zusammen mit einigen schmalen, lanzettlichen Blättern kleine herzförmige Schoten, die "Täschchen", in denen die Samen heranreifen und die dem Hirtentäschel seinen Namen gaben.

Wie schon erwähnt wächst das Hirtentäschel als "Unkraut" überall in Gärten, an Äckern, Wegen und Mauern. Es wächst ein- bis zweijährig von Januar bis Dezember und gehört zu den wenigen Pflanzen in unseren Breiten, die ganzjährig blühen. Es kann daher das blühende Kraut von März bis Oktober gesammelt und verwendet werden. Getrocknet sind vor allem die Blätter gut haltbar.

Volksnamen: Beutelschneiderkraut, Blutkraut, Herzkraut, Bauernschinken, Schafschinken, Täschelkraut

Heilwirkung

Das Hirtentäschel, insbesondere der Samen, wirkt blutgerinnend und blutdrucksenkend, weswegen es ein altbewährtes Mittel gegen Blutungen aller Art wie zum Beispiel Gebärmutterblutungen nach Geburten, zu starker Periode, Darm-, Blasen-, Nieren-, Nasen- und Wundblutungen. Auch bei Darmträgheit und Kreislaufstörungen soll es helfen und die Wehen fördern.

Für einen Tee einen Teelöffel Kraut mit einer Tasse kochendem Wasser überbrühen, fünf bis zehn Minuten ziehen lassen und abgeseiht ungesüßt zwei bis drei Tassen pro Tag trinken. Der frische Presssaft hilft als Kompresse bei Ohrenschmerzen.

Die Blätter des Hirtentäschels kann man getrocknet und fein gemahlen als senf- oder meerettichartiges Gewürz verwenden. Auch die Samen haben einen scharfen bis bitteren Geschmack und können zum Würzen verwendet werden.

Dieses wächst auf Aeckern und wüsten Stellen, ist eine kleine krautartige Pflanze, Frucht ist kleine Tasche, 10 cm lange Rispe, schmutzigweiße Blüten.

Sammelzeit: Mai – Oktober.

Anwendung: Gegen Leibschmerzen, Blutspeien und Blutflüsse, Nasenbluten sowie bei Beschwerden der Harnblase. Bei zu starkem Blutverlust der monatlichen Regel, früh und abends einen Eßlöffel voll, auf 1 Obertasse kochendes Wasser gebrüht, schafft sofortigen Stillstand.

Das Buch der Kräuter, 1920

Achtung: Aufgrund der blutgerinnenden Eigenschaft nicht überdosieren! Nicht während der Schwangerschaft anwenden, da wehenfördernt!!!


Literatur & Quellen: Bild und Zitat nach historischer Buchvorlage: Brunnfels, O. / Pfeffermann / Gleitsmann, E.: Das Buch der Kräuter, Verlag Urbania-Gesellschaft, Dresden, um 1920