Wegwarte, Cichorium intybus: Die Wegwarte ist eine der typischen Sommerblumen, die wie die ähnlich aussehende Kornblume und die Mohnblume im Sommer überall an Feldrainen und Wegen zu finden ist. Sie ist an ihren zahlreichen blauen Blütenköpfchen zu erkennen, die sich regelmäßig um sechs Uhr morgens öffnen und gegen elf Uhr wieder schließen. (Je nach Standort variieren die Zeiten.)
Die zwanzig Zentimeter bis einen Meter hohe Pflanze trägt ihre Blüten und sägeförmig eingeschnittenen Blätter an steif-aufrechten, harten Stängeln. Die Blätter wachsen am Stiel herablaufend.
Die Wegwarte wächst ausdauernd an trockenen und sonnigen Orten wie Wegen, Feldrändern, Gräben, Wiesen oder auf Brachland. Sie blüht von Juni bis Oktober. Das blühende Kraut sollte von Juli bis September gesammelt werden, die Wurzel von März bis Mai. Die Wurzel wird halbiert getrocknet. Die Blätter sollten früh im Jahr gesammelt werden, da sie später zu bitter schmecken.
Volksnamen: Rattenwurz, Hundsläufte, verfluchte Jungfer, Sonnenwirbel, Kattenworz, Wegeleuchte, Rauhärig
Heilwirkung
Neben zahlreichen anderen Inhaltsstoffen sind Bitterstoffe, Gerbstoffe und Cholin die wichtigsten. Sie machen die Wegwarte zu einer Heilpflanze, die bei Beschwerden angewandt wird, deren Grundlage Stoffwechselstörungen sind. Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Verdauungsbeschwerden, Galle- und Leberbeschwerden und Kopfschmerzen werden gelindert. Tee vom Kraut empfiehlt sich zur Reinigung von Lunge, Leber und Nieren. Auch gegen Hautunreinheiten und als Abführmittel wird die Pflanze erfolgreich eingesetzt.
In Form von Salat oder Gemüse ist sie für Diabetiker gut verträglich, da sie den Blutzuckerspiegel senkt. Die im Winter aus den geernteten Wurzeln getriebenen zarten Blätter lassen sich als Chicorée-ähnlicher Salat zubereiten.
Für einen Tee setze man einen Teelöffel der Droge mit einer Tasse Wasser an und koche es einmal auf. Davon trinke man schluckweise drei bis viermal eine Tasse pro Tag.
Tipp: Die Wirkung der Wegwarte ist der des Löwenzahn sehr ähnlich, so dass eine Mischung von beiden, ergänzt durch Pfefferminze eine gute Empfehlung für eine entschlackende Kur im Frühjahr oder Herbst ist. Man mische zwei Teile Wegwarte mit zwei Teilen Löwenzahn und einem Teil Pfefferminzblätter.
2 Teelöffel dieser Mischung werden mit 250 ml kaltem Wasser übergossen und zum Sieden erhitzt. Über 3 bis 6 Wochen sollten täglich 1 bis 2 Tassen ungesüßt getrunken werden
Achtung: Bei Gallensteinen sollte Wegwarte nur in Rücksprache mit einem Arzt angewandt werden. Allergien gegenüber Korbblütern könnten auftreten.
Die Wurzel und die Blätter sind von guter Wirkung bei Magenschmerzen und hitzigem Fieber, stärket und heilet das Herz. 5 Gramm auf 1/2 Liter kochendes Wasser im Aufguss gebraucht. Den Blüten-Tee kann man zu Umschlägen für entzündete Augen verwenden.
Literatur & Quellen: Bild und Zitat nach historischer Buchvorlage: Brunnfels, O. / Pfeffermann / Gleitsmann, E.: Das Buch der Kräuter, Verlag Urbania-Gesellschaft, Dresden, um 1920