Die Zierquitte ist ein anspruchsloses Gehölz, für das sich immer ein Platz im Garten finden sollte. Die rot, rosa oder orange blühenden Sorten gehören inzwischen ebenso zum Frühlingsgarten wie die Forsythie und der Schneeball. Zwar leuchten die Blüten des Zierstrauchs sehr weit, doch sie wollen auch aus der Nähe betrachtet werden. Deshalb pflanze ich die Sträucher immer so, dass man leicht an sie herantreten kann. Einige der Sorten haben ausgeprägte, zum Teil lange Dornen. Darauf sollte bei der Auswahl unbedingt geachtet werden.
Die Zierquitte gehört zur Familie der Rosengewächse, Rosaceae, und ist ursprünglich im östlichen Asien beheimatet. Man unterscheidet:
- Chaenomeles japonica, Japanische Zierquitte, Japanische Scheinquitte
- Chaenomeles speciosa, Chinesische Scheinquitte
- Chaenomeles-Hybriden, Scheinquitten, Zierquitten (Kreuzungen)
Sie zählt zu den sommergrünen Ziergehölzen. Aber auch im Winter wirkt sie durch ihre dunkle, fast schwarze Rinde sehr interessant (Kontrastwirkung). Die Blüten erscheinen zusammen mit dem Blattaustrieb meist schon Ende März bis weit in den April hinein. Sie blühen am alten Holz. Mit zunehmendem Alter bekommt das Gehölz mit seinen überhängenden Trieben außerdem einen malerischen Wuchs. Die Früchte sind in der Küche verwendbar.
Standort und Pflege
Der optimale Standort ist volle Sonne oder lichter Schatten. Der Boden sollte lehmhaltig und kalkreich sein aber nicht zu nass. Doch die Zierquitte wächst auch auf kargen Böden noch ganz gut. Dort muss man sie im Frühjahr nur ein wenig düngen. Zu beachten ist weiterhin, dass Chaenomeles empfindlich gegen chemische Unkrautvernichtungsmittel (Herbizide) ist.
Rückschnitt
Zierquitten benötigen keinen besonderen Schnitt, damit sie blühen, und man sollte sie überhaupt wenig schneiden.
Vermehrung
Die Vermehrung erfolgt heute nur noch durch voll ausgereifte Sommerstecklinge im Juli bis August unter Sprühnebel. Zur Bewurzelung wird auch Indolyl-Buttersäure bis 0,25%ig verwendet. Die frisch bewurzelten Stecklinge sollten im Beet überwintern. Aber auch Wurzelschnittlinge sind möglich, um das Gehölz zu vermehren.
Sorten und Hybriden
Niedrig wachsende Sorten: Chaenomeles japonica und Hybriden bis ca 1 m Höhe
Sortenname | Blütenfarbe |
'Carl Ramcke' | dunkelrot ** |
'Crimson and Gold' | dunkelrot ** |
'Sargentii' | orange |
'Simonii' | orangerot |
'Vesuvius' | scharlachrot ** |
** Hierbei handelt es sich um breit wachsende Sorten, geeignet zur Hangbepflanzung und als Bodendecker.
Mittelhohe Sorten: Chaenomeles japonica und Hybriden bis ca 2 m Höhe
Sortenname | Blütenfarbe |
'Andenken an Carl Ramcke' | zinnoberrot |
'Brillant' | rosa |
'Elly Mossel' | feuerrot |
'Etna' | scharlachrot |
'Fascination' | dunkelscharlach ** |
'Fire Dance' | signalrot |
'Hollandia' | scharlachrot |
'Nicoline' | feuerrot |
'Orange Star' | rotorange |
'Pink Lady' | dunkelrosa |
Hohe Sorten: Chaenomeles superba und speciosa und Hybriden bis ca. 3 m Höhe
Sortenname | Bütenfarbe |
'Boule de Feu' (Superba) | karminrot |
'Friesdorfer Typ 205' (Speciosa) | |
'Friesdorfer Typ 218' (Speciosa) | |
'Nivalis' (Speciosa) | weiß |
Verwendung als Hecke
Chaenomeles speciosa (Syn. Chaenomeles langenaria), die Chinesische Zierquitte, Scheinquitte, auch als "Hochwachsende Zierquitte bezeichnet, wird als frei wachsender Strauch gut 3 m hoch. Diese Art eignet sich daher bestens als blühende Hecke. Natürlich lassen sich auch die niedrigeren Sorten gut zu Hecken formen. Man muss sie aber bis zu dreimal im Jahr schneiden. Als freiwachsende Heckenpflanzung kann sie auch mit anderen Sträuchern gemischt werden. Empfehlenswert ist hierfür Forythia. Hervorragend eignet sich dafür die schwach wachsende Forsythie 'Minigold'.
Auch die heimischen Fauna kann von so einer Wildobsthecke profitieren, einerseits natürlich durch die Früche, andererseits kann sie Vögeln als Schutz- und Brutort dienen. Ganz besonders die Sorten mit Dornen wehren Katzen und andere Räuber ab.