Eine aus dem Grund auftauchende Quelle als Gestaltungsmotiv.Ich habe schon an vielen Stellen hier auf diesen Infoseiten über die Anlage kleiner Gewässer im Garten geschrieben und das nicht immer im positiven Sinn. Doch es kommt ganz darauf an, wie man mit Wasser gestaltet, und wo man so einen Miniaturteich anlegt. Werden wichtige Gestaltungsregeln beachtet, dann kann so Projekt durchaus ein schöner und vor allem Ruhe ausstrahlender Blickpunkt werden. Und es ist auch gar nicht so schwer umzusetzen.
Das Grün ist nach innen gesetzt und die Uferzone bleibt frei.
Umsetzung
Wer so ein Projekt umsetzen will, der muss sich zuvor mit den technischen Gegebenheiten befassen. Für den Bau eines Weihers kann man mit Folie arbeiten, die aus einem Stück besteht. Soll ein größeres Projekt entstehen, müssen Folienbahnen aneinandergeklebt werden, was unter Umständen schon einiges an handwerklichem Geschick erfordert. Wem das alles zu kompliziert ist, oder wer fürchtet, dass die Folie beschädigt und der Teich gegebenenfalls undicht wird, für den gibt es im Handel eine breite Palette vorgefertigter PE-Wannen. Diese sogenannten Teichwannen (Fertigteiche) gibt es in den verschiedenen Ausfertigungen:
- viereckig
- rund
- oval
- naturform, ausgebuchtet (polygonal)
- bepflanzbare Becken
- mit Wasserfall
Auch hier das Prinzip: Ufer steinig gestalten und das Grün in das Becken hineinsetzen.
Tipps zur Gestaltung
Wie ich an anderer Stelle schon erwähnte, kann solche eine Anlage wunderschön aussehen. Leider wirkt sie aber häufig kitschig, und das hat folgenden Grund. In der freien Natur gibt es nämlich genau genommen solch Miniaturgewässer gar nicht. Es wären einfach nur Tümpel. Und wer nicht aufpasst, der hat am Ende auch nur einen Tümpel im Garten, der rasch an Ästhetik verliert .
Miniatur-Gartenteich
Eine Plastik oder ein kleiner Brunnen erweitert optisch die kleine Wasserfläche.Wenn ich schreibe, dass es in der Natur keine Miniatur-Seen gibt, so hat das den Grund, dass kleine Gewässer rasch mit Pflanzen, die bald die gesamte Wasserfläche bedecken, zuwachsen und dann nur noch Tümpel oder sumpfige Gewässer sind. Etwas im Garten nachbilden zu wollen, was es in der Natur gar nicht gibt, ist nicht besonders professionell, und am Ende wird man beim Betrachten der Wasserfläche immer das Gefühl haben, dass da irgendetwas fehlt. Was fehlt, ist der Sinn oder anders gesagt das Authentische.
Eine Ausnahme, was kleine Wasserflächen betrifft, gibt es in der Natur allerdings, und das sind Quellen, die sich zunächst in ein kleines Naturwasserbecken ergießen und dann, meist unauffällig, in Richtung des nächsten Bächleins verschwinden. Dieses Naturmotiv können wir durchaus übernehmen und statt unseres ursprünglich geplanten Miniaturgartenteiches ein solches Quellbecken gestalten. In diesem Falle wäre sogar ein "Miniaturwasserfall" authentisch und seine Anlage möglich.
Wer solch ein Projekt umsetzen möchte und die Möglichkeit hat, den Minatur-Gartenteich dort zu platzieren, wo natürlicherweise eine Quelle im Gelände entspringen könnte, der sollte das tun. Keinesfalls darf ein solches Gewässer mitten in einer Rasenfläche entspringen, sondern am Rand. Wenn dieser dann idealerweise noch in einer Böschung ausläuft (s.erstes Bild oben), wirkt das Ganze noch natürlicher. Wer das Quellteich-Motiv umsetzen will, der sollte einen schattigen Platz wählen. Prinzipiell hat man an einer überschatteten Stelle im Garten eher das Gefühl, sich in einem kühlen Tal zu befinden. An sonnigen, exponierten Standorten fühlt es sich an, als sei man auf einer leichten Anhöhe, selbst wenn das Bodenprofil ein völlig ebenes ist.
Gestalterisch soll noch der Tipp, wie im Bild oben zu sehen, gegeben werden, dass der Rand des Beckens nicht mit Uferpflanzen gefasst werden sollte, sondern mit Stein. Wer genau und authentisch gestalten möchte, der sei daran erinnert, dass die Grundform in ebenen Landschaften der runde Weiher oder Teich ist, und nur im hügeligen oder bergigen Umfeld unregelmäßige Formen zu finden sind. Architektonische, eckige Formen passen nur nahe an Terrassen und Gebäude.