Ein Gartenhaus ist eine feine Sache. Sofern sich das Häuschen aber nicht im eigenen Garten, sondern auf einer Parzelle oder in einer Kleingartenanlage befindet, steht dem Besitzer unter Umständen keine Toilette zur Verfügung. Es gibt jedoch durchaus Möglichkeiten eine Toilette auch nachträglich zu einzurichten. Einige Dinge sollten dabei jedoch beachtet werden, denn mitunter steht im Grundstück nicht mal ein Abwasseranschluss bereit.
Je nachdem, welche Umstände gegeben sind, ergibt die eine oder andere Lösung mehr Sinn. Welche Möglichkeiten für ein "Stilles Örtchen" im Gartenhaus gibt es also?
Möglichkeit bei vorhandenem Abwasseranschluss
Wenn ein Abwasseranschluss vorhanden ist, ist es rein theoretisch möglich, ein echtes WC einzubauen. Andernfalls bleiben einem nur Behelfslösungen. Wer seinem Gartenhaus dennoch eine waschechte Toilette spendieren will, kann mit einer Hebeanlage Abhilfe schaffen. Welche Größe erforderlich ist, kommt immer auf die benötigte Förderleistung an. Im Normalfall werden Abwässer von Sanitäreinrichtungen über das natürliche Gefälle entwässert. Im Fall eines Gartenhauses kann es jedoch durchaus möglich sein, dass das WC unterhalb der sogenannten Rückstaubebene errichtet werden muss. Je nach Dimensionierung reicht auch eine Kleinhebeanlage aus.
Möglichkeiten ohne vorhandenen Abwasseranschluss
Falls kein Abwasseranschluss zur Verfügung steht, hat man dennoch Möglichkeiten sein Gartenhaus mit einer Toilette auszustatten. Folgende Optionen stehen einem zur Verfügung:
Die Chemietoilette
Chemie und Garten, das passt irgendwie nicht zusammen. Ursprünglich als eine Art Notlösung für Camper erfunden, hält eine solche Chemietoilette zwar unangenehme Gerüche fern und ist auch recht preisgünstig in der Anschaffung, andererseits sollte eine solche Einrichtung wirklich nur als absolute Notlösung angesehen werden. Wenn man sich schon für diese Möglichkeit entscheidet, dann bitte unbedingt auf ein "Blauer Engel Symbol" achten. Chemietoiletten sind schon ab etwa 80 Euro zu haben. Kompostiert werden kann der Inhalt selbstverständlich nicht mehr, sondern muss entsorgt werden, was einige Nachteile bzw. Umstände mit sich bringt.
Die Trockentoilette
Ein Trockenklosett kommt hingegen völlig ohne Chemie aus. Hier sorgt Rindenschrot in einem Auffangbehälter dafür, dass unangenehme Gerüche schnell beseitigt werden. Alternativ zu dem Rindenhäcksel können auch Holzschnitzel oder anderes Schreddergut verwendet werden. Dieses Material ist verhältnismäßig günstig. Ist der Auffangbehälter voll, kann der Inhalt ohne weiteres kompostiert werden. Eine Trockentoilette schlägt mit etwa 300 Euro Anschaffungskosten zu Buche.
Die Komposttoilette
Eine Komposttoilette scheint eigentlich ideal für ein Gartenhaus. Allerdings besteht sie aus einer kompletten Anlage und ist mit etwa 7.000 Euro wohl etwas teuer für eine echte Alternative. Hier wird ebenfalls mit Rinde, Mulch oder Häcksel gearbeitet und direkt in dem Auffangbehälter kompostiert. Eine Kompostklo nimmt darüber hinaus auch verhältnismäßig viel Platz in Anspruch.
Die Trenntoilette
Die so genannte "Trenntoilette" funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip wie ein Trockenklosett. Der Urin wird jedoch in einem Extrabehälter aufgefangen. Hier lässt sich ebenfalls kompostieren und der Auffangbehälter ist relativ groß. Für eine Trenntoilette wird jedoch ein Stromanschluss für die Lüftung benötigt. Kosten: etwa 700 Euro.
Wie bereits erwähnt, spielen die örtlichen Bedingungen eine wichtige Rolle bei der Wahl der geeigneten Toilette. In Kleingartenanlagen gibt es meistens strenge Vorschriften, an die man sich halten muss. Nicht überall ist es erlaubt, einfach eine Toilette aufzustellen. Und auch das Budget wird uns den Rahmen vorgeben. Wer aber mit dem Gedanken spielt, seinem Gartenhaus ein entsprechendes Abteil zu spendieren, hat durchaus einige Auswahlmöglichkeiten.
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