Zunächst gibt es da gar keinen Unterschied. Chili und Peperoni sind scharfe Paprikagemüse. Botanisch sind sie allesamt Capsicum annuum, was so viel wie "Paprika ein Jahr dauerd" heißt*. Das Gemüse stammt aus Südamerika und wird dort seit mindestens 7.000 Jahren als scharfes Gemüse (Paprika ist eine Beere/Trockenbeere) kultiviert. Erst im 20. Jahrhundert züchtete man Sorten, welche kaum oder keine Schärfe mehr haben.
Verantwortlich für die Schärfe ist das Capsaicin (Capsaicinoide), welches auf der Zunge folgendes bewirkt:
Im Gegensatz zu Stoffen, die die Geschmacksnerven auf der Zunge reizen und damit für die Geschmacksempfindungen süß, sauer, salzig, bitter und umami verantwortlich sind, wird durch Capsaicin und dessen verwandte Stoffe ein Hitze- bzw. Schmerzreiz verursacht. Je mehr Capsaicin eine Chili enthält, desto schärfer ist sie. Die etwa ab 1950 in Ungarn gezüchteten Gemüsepaprika enthalten fast kein Capsaicin mehr. Peperoni oder scharfe ungarische Paprika enthalten etwa bis 0,01 %, Cayenne oder Thai-Chili etwa bis 0,3 % und sehr scharfe Sorten (Tepin, Habanero) bis etwa 3 % Capsaicin. Die schärfsten Chilis können einen Capsaicingehalt von über 10 % erreichen. [...] Der Paprikageschmack ist zum größten Teil auf ein ätherisches Öl und Zucker zurückzuführen.
Quelle wikipedia.org/wiki/Paprika (10/2015)
Doch Unterschiede?
Vielleicht gibt es aber doch einen gewissen Unterschied zwischen Chili und Peperoni? Ich habe bemerkt, dass beim Eigenanbau zwar beide Paprika-Varianten gut ausreifen, doch die Chilischoten ließen sich schwerer trocknen, weil sie mehr Fruchtfleisch besitzen und ihre Haut die Feuchtigkeit aus dem Inneren kaum heraus lässt. Sie müssen vor dem Trocknen aufgeschnitten werden. Peperoni konnte ich bisher problemlos trocken und dekorativ aufbewahren.
Jalapeño und Sorten
Man handelt auf den Märkten also Chili, Peperoni und manchmal auch die sogenannten mexikanischen Jalapeño. Die ersteren Bezeichnungen sind mehr allgemeiner Natur und Jalapeño wird oft auch in dieser Form gebraucht, doch genau genommen ist das ein Sortenname (Capsicum annuum 'Jalapeño'), der oft auch als Allgemeinbezeichnung für mexikanische scharfe kleine Paprikaschoten herhalten muss.
Wie gesagt sind alle Paprika eine einzige Pflanzenart, nur haben sich in der Vergangenheit die botanischen Bezeichnungen geändert und hier und da ist ein älteres Synonym in Büchern und Katalogen hängen geblieben. Mancher Händler ordnet auch heute noch diese alten Bezeichnungen irgendwie den Sorten zu bzw bezeichnet damit die Varietäten:
- Capsicum annuum 'Westlandia' - längliche rote Peperoni
- Capsicum baccatum 'Lemon Drop - sehr buschig; wüchsig mit sehr vielen leuchtend gelben Chilis; scharfes Lemonaroma
- Capsicum chinense 'Habanero Hot Paper Latern' - sehr, sehr scharf und gut zu trocknen; für das Gewächshaus geeignet
- Capsicum spec. 'Elefantenrüssel' - lange gelbe Früchte; ertragreich
- Capsicum frutescens 'Rotes Teufle' - sehr schönes Freiland-Chili mit vielen kleinen dekorativen Früchten
- Capsicum pubescens 'Rocoto manzano' - ideal für mehrjährigen Anbau im Wintergarten
Literatur:
- Schubert/ Wagner, Pflanzennamen und botanische Fachwörter. Leipzig/Radebeul, 1984
* Die Pflanze ist nicht einjährig, sondern wird bei uns nur einjährig angebaut; im Freiland von Mitte Mai bis September; im Gewächshaus (Produktion) elf Monate. Daheim im Wintergarten können Peperoni (es gibt auch viele zierende Sorten) auch länger als ein Jahr gezogen werden.