Im Gegensatz zu Apfelbäumen mögen Birnbäume keine hohe Luftfeuchtigkeit. Und sie benötigen auch mehr Wärme. Im Gegensatz zum Apfel liebt die Birne trockene, warme Lagen und eignet sich deshalb besonderes zum Anbau an südlichen Hängen und Mauern, sofern der Boden ausreichend feucht und nährstoffreich ist.
Besonders die großfrüchtigen Herbst- und Wintersorten verlangen eine geschützte, warme Lage. In rauen Gegenden reifen sie nicht aus, bleiben rübig, saftarm und fade im Geschmack. So werden die besonders wärmeliebenden Sorten auch oft als Spalierobst (an Hauswänden) gezogen. Dafür eignen sich besonders die großfrüchtigen Edelbirnen.
Boden: Die Ansprüche an die Bodengüte sind ähnlich denen des Apfels, doch kommt die Birne noch auf allgemein trocknerem Boden fort, wenn die Feuchtigkeitsverhältnisse im Untergrund günstig sind. Auf schweren und nassen Böden gedeihen nur anspruchslose Früh- und Mostsorten.
Blüte und Reife: Die Blütezeit ist von Mitte bis Ende April, etwas später als die der Süßkirsche. Nach der Reifezeit der Früchte unterscheiden wir Sommer-, Herbst- und Winterbirnen.
Die Widerstandsfähigkeit der Birne gegen tiefen Winterfrost ist nur mäßig. Infolge des allgemein zeitigen Triebabschlusses ist die Frosthärte jedoch befriedigend.
Weiterverarbeitung: Die Verwertungsmöglichkeiten der Früchte sind geringer als beim Apfel, desgleichen die Haltbarkeit. Infolge ihres höheren Zuckergehaltes sind Birnen jedoch nahrhafter und sicher auch wohlschmeckender im Frischverzehr. Sie finden Verwendung als Tafelobst, Kompott, Most, Konserven und Dörrobst.
Krankeiten und Schädlinge
Der Befall des Birnbaums mit Krankheiten und Schädlingen ist abgesehen vom Birnengitterost verhältnismäßig gering. Wesentliche Pilzkrankheiten sind: Birnenschorf, Birnengitterrost und Monilia. Tierische Schädlinge sind: Birnenknospenwickler, Birnenknospenstecher, Birnen-Gespinstblattwespe, Blattrandgallmilbe, Blattläuse und Schildläuse.
Literatur & Quellen:
- Vanicek, Karl-Heinz: Obstbau im Garten. Ein Leitfaden für den Obstbau im Klein-, Siedler-, Haus- und ländlichen Nutzgarten. Deutscher Landwirtschaftsverlag Berlin 1962.