Amelanchier, Felsenbirnen

Amelanchier Blüte

Zur Gattung der Felsenbirnen gehören etwa 30 Arten, die fast alle ihre Heimat auf dem nordamerikanischen Kontinent haben. Eine Art kommt in Europa vor und eine in Ostasien. Das sommergrüne Gehölz wächst als Strauch oder als kleiner Baum meist straff aufrecht und weniger ausladend, was ihn für die Verwendung als Gartengehölz prädestiniert.

Die Gattung Amelanchier ist den Kernobstgewächsen (Pyrinae) zugehörig und zählt zur Pflanzenfamilie der Rosengewächse (Rosaceae). Der Gattungsname stammt wohl aus dem keltisch-gallischen "amelanche" = Äpfelchen bzw. ist indogermanisch und so auch mit dem griech./lat. mela = Apfel im Wort verwand. Amelanche nannte man früher die in Frankreich auch als Wildobst genutzte Art Amelanchier ovalis (Gewöhnliche Felsenbirne).

Die Blätter der Gehölze befinden sich wechselständig an den Zweigen (spiralige Stellung) und sind je nach Art ganzrandig bis gesägt. Die Knospen sind spindelförmig, spitz und rötlich gefärbt. Die Herbstlaubfärbung ist oft beeindruckend. Die Blüten erscheinen in endständigen, meist beblätterten Trauben am vorjährigen Holz. Die verwachsenen Kelchblätter sind meist glockig und haben 5 Kronenblätter, dazu 10 bis 20 Staubblätter und 3 bis 5 verwachsene Fruchtblätter.

Amelanchier ovalis rote BeerenAmelanchier ovalis mit essbaren Beeren im Juni

Die Gehölze bilden beerenartige, essbare Apfelfrüchte mit roter bis blauschwarzer Schale. Sie enthalten bis zu zehn kleine Kerne.
H. Günther bemerkt in seiner Literatur: "Die Unterscheidung der Arten ist nicht immer leicht, zumal in Baumschulen auch gelegentlich nicht klar abgrenzbare Typen vermehrt werden."

Ansprüche/Verwendung/Vermehrung

Es sind anspruchslose, pflegeleichte Gehölze, die für Gärten und öffentliche Grünanlagen geeignet sind. Sie wollen in voller Sonne stehen, vertragen auch etwas Halbschatten, aber nicht den Kronendruck großer Parkbäume. Man pflanzt sie in Gruppen oder einzeln (Solitär). Die Arten gedeihen auch auf saurem Sandboden und die Art Amelanchier ovalis auf Kalkboden. Sie sind gute Bienenweiden und geeignete Vogelschutzgehölze. Einige dienen als Wildobst. Die Beerenfrüchte sind nicht giftig, und so können Felsenbirnen auch im Außenbereich von Kindergärten/Kitas oder auf Spielplätze gepflanzt werden.

Vermehrt wird durch stratifizierten Samen oder durch Stecklinge (Sprühnebel), sowie durch Teilung und Abtrennung von Ausläufern. Die Veredlung auf Crataegus monogyna oder Sorbus aucuparia ist möglich, wenn auch nicht immer vorteilhaft. Das Gehölz verträgt einen starken Rückschnitt, nur setzen dann Blüte und Fruchtansatz für ein bis zwei Jahre aus.

Amelanchier BeerenDie Beeren sind essbar, aber nicht alle Arten haben schmackhafte Früchte (siehe Übersicht unten)

  • Amelenchier arborea (Baumartige F.) – kleiner Baum; wird nur auf feuchten Böden hoch; Herkunft Kanada östliche USA; geschmacklose Früchte
  • Amelenchier canadensis (Kanadische F.) – hoher Strauch (bis 8 m); anspruchsloses Deckgehölz/Sichtschutz in größeren Anlagen; östliches Nordamerika; süße, saftige Früchte (1cm)
  • Amelenchier florida – anspruchsloser Zierstrauch (bis 4 m); mittleres und westliches Nordamerika; essbare Beeren (1,3 cm)
  • Amelenchier laevis (Kahle F.) – kleiner Baum, breiter verzweigter Strauch; freier Stand in Grünanlagen; östliches Nordamerika; schmackhafte Beeren (17 mm)
  • Amelenchier lamarckii Syn. A. canadensis (Kupfer-Felsenbirne, Korinthenbaum) – Strauch oder Baum (bis 10 m); Solitärgehölz; östliches Nordamerika; Früchte 1 cm essbar, schmackhaft, Korinthenersatz
  • Amelenchier ovalis (Gemeine F.) – mittelhoher vieltriebiger Strauch; für Kalkböden; Mittel- und Südeuropa; essbare Beeren, wenig schmackhaft
  • Amelenchier spica (Besen-F.)  – ein bis sechs Meter hoher Strauch; Pionierpflanze; nordöstliches Nordamerika; essbare süße Früchte, 8 mm

Herbstlaub AmelanchierDas Herbstlauf färbt sich bei den Arten orange und kupferrot. Ideal für das Gartenthema "Indianersommer".

Literatur/Bildquellen:

  • Harri Günther – Schöne Blütengehölze, Berlin 1979
  • Eiselt/Schröder – Laubgehölze, Radebeul 1977
  • Erstes und letztes Foto © Hans – Pixabay.com