Radikal Ordnung im Obstgarten schaffen

Rote Johannisbeeren

Durch ständige Auslese haben unserer Vorfahren spezielle Regional-Sorten an Obstgehölzen gefunden und kultiviert. Alte Lokalsorten und äquivalent dazu die gezielte Auswahl neuer Sorten bringt nicht nur kontinuierlich reichere Ernten, sondern von Natur aus auch ein gesünderes Wachstum.

Nach meiner Erfahrung sollte man knallhart alle uneffektiven Obstgehölze (und auch jene, deren Geschmack du nicht magst) entfernen und durch möglichst ortstypische, resistente und ertragreiche Sorten ersetzen. Man achte jedoch darauf, dass auf eine Kernobstart (Apfel, Birne, Quitte) nicht wieder Kernobst (Kirsche, Pfirsich, Pflaume) gepflanzt werden darf. Richtig ist Steinobst auf Kernobst und Kernobst auf Steinobst.

Jüngere Obstgehölze auf ungünstigem Standort können innerhalb der Gartenanlage an geeignetere Standorte umgesetzt werden. Apfelbäume lassen sich leicht umveredeln und können sogar mehrere Sorten tragen.

Die meisten Beerenobststräucher wie Johannisbeeren, Stachel- oder Himbeeren lassen sich leicht vermehren. Das erfolgt durch Stecklinge oder Teilung

Man schaue öfter in die Nachbargärten und tausche sich mit seinen Gartennachbarn aus, welche Kulturen vor Ort am besten wachsen. Viele Kräuter und Gemüse bringen weitgehend sortenechte Samen und können selber vermehrt werden. Diese Sämereien sollte man möglichst viel tauschen, denn dann kann man bei Verlusten beim Nachbarn die begehrten Samen schnell wiederbekommen.

Wenn der Standort und die Bodenansprüche stimmig sind und mit gut durchdachter Kulturfolge abgestimmt werden, wird man im Selbstversorgergarten immer seltener zu chemischen Spritzmitteln greifen müssen.