Preiselbeere, Vaccinium vitis-idaea: Die roten, säuerlich herben Beeren sind uns allen als Beilage zu Wildgerichten bekannt. Im Spätsommer und Herbst reifen sie in gedrängter Traube an niedrig wachsenden Zwergsträuchern, die nur auf sauen Lehmböden, vorzugsweise in Misch- und Nadelwäldern, aber auch in Hochmooren und auf alpinen Zwergstrauchheiden gedeihen.
Die Blätter des Preiselbeerstrauchs sind oval, wintergrün, derb und meist nach unten eingerollt. Die weiß bis leicht rosa gefärbten glockenförmigen Blüten erscheinen im Mai und April, die Beeren reifen im Spätsommer und Herbst. Die Blätter, die für Tee gesammelt werden, sollten im September möglichst einzeln gezupft werden. Mögliche Verfärbungen beim Trocknen der Blätter sollen angeblich keine negativen Auswirkungen haben.
Volksnamen: Spreißelbeere, Praußbeere, Steinbeere, Kronsbeere, Fuchsbeere, Steinbeere
Heilwirkung
Die Wirkstoffe der Blätter wirken harntreibend, blutreinigend und desinfizierend. So helfen sie vor allem gegen Durchfall und Blähungen oder Schleimhautentzündungen in Mund- und Rachenraum oder Magen. Auch bei Harnwegsbeschwerden kann ein Tee aus Preiselbeerblättern Linderung bringen. Früher wurde die Pflanze als Ersatz für die Bärentraube verwendet, die in diesen Eigenschaften besser gegen Harnwegsentzündungen einzusetzen ist.
Die Preiselbeeren enthalten viel Vitamin C. Bei Essstörungen und Appetitlosigkeit helfen sie, indem sie den Appetit anregen. Angeblich soll der Saft aus den Früchten Blasenentzündungen vorbeugen.
Für einen Tee wird ein Teelöffel des getrockneten Krauts mit ¼ kochendem Wasser übergossen und abgedeckt zehn Minuten ziehen gelassen. Abgeseiht sollten davon drei Tassen täglich in kleinen Schlucken getrunken werden.
Das Preißelbeerenkraut wird in Aufguß gebraucht bei Menstruationsverstopfung, Blutzersetzung und Blasenbeschwerden.
Preiselbeeren wurden von meiner Großmutter als fiebersenkendes Mittel verabreicht und für diesen Zweck auch in Gläsern eingeweckt.
Literatur & Quellen: Bild und Zitat nach historischer Buchvorlage: Brunnfels, O. / Pfeffermann / Gleitsmann, E.: Das Buch der Kräuter, Verlag Urbania-Gesellschaft, Dresden, um 1920