Viele Menschen lieben Wildrosen aufgrund ihrer einfachen, ursprünglichen Blüten. Doch eignen sich diese strauchigen Gehölze leider weniger für kleine und mittelgroße Gärten, da sie viel Platz und Sonne brauchen und nur durch ihre Gesamterscheinung wirken. Doch die typischen wildrosenartige Blütenformen finden sich auch bei einigen Züchtungen und Sorten. Ihre Blüten sind ungefüllt oder halbgefüllt und die Staubgefäße sind sichtbar.
Da selbst naturnah gestaltete Gärten immer ein Stück gestaltete Natur darstellen, muss das, meiner Meinung nach, nicht zwangsläufig heißen, dass hier nur ausschließlich Wildpflanzen verwendet werden müssen. Der Naturgarten ist dann perfekt, wenn solche Pflanzen gewählt werden, dass der Betrachter glauben könnte, es wäre unberührte Natur. Es gibt viele Pflanzen, die auch in ihren Zuchformen ihren "natürlichen" Charakter nicht verloren haben. Im Unterschied zu den ursprünglichen Wildformen zeichnen sich diese Züchtungen aber häufig durch eine größere Blütenfülle und längere Blühdauer aus.
Und so verhält es sich auch mit den Rosen. Geeignete Sorten finden sich in allen Gruppen von Beet- und Strauchrosen – hier sind vor allem die dauerblühenden Sorten des Züchters Peter Lambert empfehlenswert (Lambertiana-Klassen) – und natürlich Rambler. Eine weitere Gruppe mit "wildem Charme" bilden die sogenannten Kartoffelrosen. Neben duftenden Blüten bilden diese, im Gegensatz zu anderen Sorten, im Spätersommer bis Herbst viele Früchte (Hagebutten) aus.
Am natürlichsten wirken neben den Ramblern, die sich auch in lichten Laubbäumen emporranken können, die Strauchrosen. Diese können gut als Decksträucher und als Sichtschutz den Gartenraum rahmen. Überhaupt sind sie stets eine gute Wahl, weil sie relativ einfach zu pflegen sind und die ländliche Gartenanlage gestalterisch stark prägen. Was den Schnitt betrifft, so werden nur von Zeit zu Zeit (nicht jedes Jahr) überalterte Leittriebe direkt über dem Boden herausgeschnitten. Die übrigen Aufbautriebe können dann ebenfalls ausgelichtet, also reichlich 3/4 Länge abgesetzt werden. So wächst von unten junges Holz nach.
Wertvoll sind, wie schon erwähnt, die besonders reich und lange blühenden Lambert-Rosen. Hier werden die vorjährigen starken Triebe ebenfalls 1/3 gekürzt, die schwachen Triebe werden aber auf 3 bis 4 Augen (Knospen) fast bis zum Boden zurückgeschnitten.
Liste der "Wildrosen" für die Naturgartengestaltung:
Ungefüllte Sorten
- 'Alcantara', von Noack mit dunkelroten Blüten
- 'Felicitas'
- 'Filipes Kiftgates', weißer Rambler
- 'Fortuna'
- 'Linderhof'
- 'Maria Lisa'
- 'Morgenrot', rote Blüten mit weißem Auge
- 'Rush'
- 'Shropshire Lass'
- Chinesische Goldrose (Rosa xanthina forma hugonis, auch Rosa hugonis), gelbe Blüte
- Rosa eceae Aitch, eine Wildrose aus Afghanistan
Halbgefüllte Sorten
- 'Foxi', rosafarbene Kartoffelrose
- 'Herzogin Friederike'
- 'Manita'
- 'UNICEF-Rose', von 2007 mit lachsrosa Blüten
- 'Wildfang'
- 'York von Lancester'