Maholia aquifiolium, die Mahonie ist ein altbekanntes immergrünes Gehölz und verträgt vollen Schatten ebenso, wie volle Sonne. Das Laubwerk wird oft für die Blumenbinderei (Adventsgestecke) verwendet. Die Mahonie wird etwa 1 m hoch und wächst mehr ausladend – ist sie in der Hecke gepflanzt, dann wächst sie Mahonie durch den seitlichen Schnitt gut 1,20 m hoch. So viel zu den wichtigsten Eigenschaften des immergrünen Zierrauches, der in Garten oder Park oft nur eine Schattendasein fristet und kaum in Erscheinung tritt. Trotzdem ist es ein schönes Ziergehölz, welches besonders für die besagten Dekorationszwecke (Binderei) daheim auch nicht fehlen sollte, zumal sich dafür immer ein Platz findet.
Interessantes zur Botanik
Den Namen hat das Gehölz nach dem amerikanischen Gärtner und Botaniker B. McMahon (1775 bis 1816) erhalten. Die Gewöhnliche Mahonie, Mahona aquifolium ist eine Pflanzenart der Berberitzen (Berberis) und diese wiederum gehört zur Unterfamilie der Berberidoideae. Letztere wird der Familie der Berberitzengewächse (Berberidaceae) zugeordnet und diese gehört in die Ordnung der Hahnenfußartigen (Ranunculales).
Die oben aufgezeigte Systematik zeigt interessante Verwandtschaften, denn letztlich ist unsere Mahonie über die "Hahnenfußartigen" auch mit etlichen Gartenblumen verwand, wie die Mohngewächse (Papaveraceae) und Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Eine sehr enge Verwandtschaft besteht zu den Berberitzen, mit welchen sich Mahona-Arten mitunter auch kreuzten und Hybriden bilden. Bei diesen Kreuzungen spricht man von Berberitzenmahonien, Hybridmahonien oder Bastardmahonie (×Mahoberberis) und von einer sogenannten Hybridgattung.
Von der Gattung Mahonia sind etwa 90 Arten bekannt, welche meist aus Südostasien stammen und einige kommen von pazifischen Teil Mittelamerikas. Es sind mittelhohe Sträucher, von denen einige Arten sogar baumartig wachsen. Bei uns haben wir nur Sträucher im Baumschulangebot. Die Gewöhnliche Mahonie (M. aquifolium) stammt aus dem westlichen und pazifischen Nordamerika und gedeiht von Nebraska und Arizona westwärts, wo das Gehölz auch sehr verbreitet ist. In der Natur wächst diese Mahonie auf guten Böden und eher feuchten Standorten und oft als Unterholz in Wäldern. Die Sträucher werden etwa 1 m hoch und bilden keine Ausläufer. Die Borke der Pflanzen ist rissig und darunter gelb. Die Blätter sind gut 20 cm lang und fünf- bis elfzählig aufgeteilt. Diese einzelnen Blätter sind eiförmig und besitzen viele dornige Zähne. Oberseits sind sie dunkelgrün und glänzend. Unterseits haben sie eine grünlichweiße Färbung. Im Winter färbt sich das Laub in der Regel rötlich-bronzefarben. Die Blüten erscheinen im April/Mai in dichten Trauben und leuchten hell-goldgelb. Manchmal ist der Flor rötlich überlaufen. Die Früchte der Art sind runde schwarzrote Beeren, die bläulich bereift sind. Die säuerlichen Beeren enthalten einen dunkelroten Saft. Ungekocht gelten die Kerne Früchte als leicht giftig, doch können die Beeren, wenn sie gut erhitzt zu einer köstlichen Marmelade verarbeitet werden, welche einen fruchtigen, säuerlichen Geschmack aufweist. Auch die Verarbeitung der Beeren zu Obstwein ist üblich. Bei der Zubereitung von Mahonienwein muss nur darauf geachtet werden, dass die Kerne der Beeren nicht beschädigt werden, was beim einmaischen mit etwas Vorsicht auch nicht passiert.
Die Art wird durch Aussaat vermehrt, wobei der Samen oft erst im übernächsten Jahr nach der Saat aufgeht. Sorten werden durch Veredlung vermehrt oder man häufelt sie zunächst an und teilt sie dann.
Eigenschaften, Standortbedingungen, Verwendung und Pflege
Mahonien können wir überall pflanzen. Sie sind sehr frosthart, sie sind robust und vertragen Sonne, wie Schatten und auch die Wurzellgeflechte naher großer Bäume sind für sie kein Problem Sie vertragen Trockenheit gut und sie wachsen sogar noch im Wurzelbereich von Birken. Stockende Nässe wird nicht gut vertragen. Mit diesen Eigenschaften und der leichten Ausbreitung der Gartensorten über den Wurzelstock, eignen sich die Gehölze auch als immergrüner Bodendecker, besonders die Sorte 'Apollo'. Ebenso geeignet ist die Verwendung für die Hangbepflanzung. Ist die Gewöhnliche Mahonie einmal angesiedelt, dann ist sie unverwüstlich und verdrängt Unkräuter in seiner Umgebung. Für die Flächenbegrünung wählen wir einen Pflanzabstand von 70 bis 80 cm.
Mahonien erdulden einen Totalrückschnitt und treiben durch ihr verzweigtes Wurzelsystem naher immer wieder aus. Das kommt den Pflanzen zugute, wenn sie bei harter winterlicher Kälte einmal "erfroren" sind. In sehr strengen Wintern werfen die Mahonien ihr Blattwerk ab, doch gehen die Pflanzen davon nicht ein. Sie schützen sich dadurch vor dem Austrocknen, da sie im tief gefrorenen Boden mit ihren Wurzeln kein Wasser aufnehmen können, jedoch über die Blätter auch im Winter Wasser verdunsten. Sehen die Büsche nach dem Winter liederlich aus, so sollte das zum Anlass genommen werden die Sträucher durch Totalrückschnitt zur erneuern. In diesem falle darf den Pflanzen im Frühling auch etwas Universaldünger zugegeben werden. Sonst werden sie aber nicht gedüngt. Im Mai treiben die Mahonien hellgrünes Laub, welches in dieser Zeit besonders schön im Kontrast zu den vorjährigen, dunkelgrün Blättern steht und sie Blühen für kurze Zeit recht auffällig und werden dann auch von Bienen und Hummeln angezogen.
Hecken
Mahonienhecken sind keine typischen Einfriedungshecken für das Grundstück in der Stadt, sie stehen wohl besser im Landhausgarten oder Naturgarten. Oft hat man im Garten eine schattige Ecke, die für Komposthaufen oder Kaninchenställe vorbehalten ist und für die eine Sichtschutzhecke benötigt wird – hier ist die Mahonie richtig am Platz. Der Pflanzenabstand in der Hecke sollte nicht zu weit auseinander liegen – ich empfehle etwa 30 bis 40 cm.
Der Schnitt der Hecke erfolgt am besten Anfang Juni, dann kann nach dem Rückschnitt noch etwas Laub durchtreiben und wir haben so keine hässlich zerschnittenen Blätter über den Rest des Jahres an den Gehölzen. Für kleinere Hecken eignet sich die kleinwüchsige Sorte 'Apollo'. Eigentlich ist die Sorte 'Apollo' ein Flächenbegrüner – doch in diesem Falle kann sie auch als Hecke umfunktioniert werden.
Mahonien-Sorten und Arten
- 'Apollo' – klein bleibend und als Bodendecker geeignet (60 cm hoch)
- 'Atropurpurea' – bekommt im Herbst und Winter ein schönes dunkelrotes Laub
- 'Moseri' – eine schöne alte Hybridsorte (von Moser in Versailles) mit schöner Verzweigung. Die Blätter sind hellgrün und von den Blattspitzen her bronzen, goldgelb/ocker und zum Teil knallrot überfärbt. Die Sorte ist bei uns in den Baumschulen leider kaum zu finden.
- 'Orange Flame' – ist ähnlich der 'Moseri', die Blätter sind teils bronzefarben gefärbt
- Mahonia media 'Winter Sun' – ist ein Hybrid, welcher durch besonders lange Blütentrauben punktet
- Mahonia repens – diese kriechende Mahonie wächst besonders flach
- Verwechslung: Manchmal wird die Mahonie mit der Ölweide verwechselt. Meist mit der Buntblättrige Ölweide, Elaeagnus pungens 'Maculata', die hier beschrieben ist.