Altan

Altan, Al-tan (aus dem Lateinischen, Italienischen) , früher auch Altane, abgeleitet vom lateinischen "altus" = hoch. Bedeutung: Söller, Balkon. Es ist ein offener, balkonartiger Austritt aus einem Stockwerk eines Hauses.

In der Gartenkunst bezeichnet man damit auch kleine, balkonartige Terrassen und Austritte (Böschungsmauer, Geländeterrassierung) oder eine gebaute (architektonische) die dem Begriff "Belvedere" (italienisch "schöne Aussicht") nahe steht. Doch bezeichnet das Belvedere eher einen natürlichen Aussichtspunkt.

Interessant ist der "Altan" oberhalb des Herrnhuter Gottesackers (Ab 1730 belegter Friedhof der Herrnhuter Brüdergemeine, in Herrnhut, Ostsachsen). Dieser Aussichtspunkt (Bilder unten) und der in aller Schlichtheit angelegte Friedhof, sind ein gestalterisches Gesamtkonzept, bei dem der Gang zum Friedhof nicht am Grabe endet. Man ist angehalten den Weg weiterzugehen und die kleine Anhöhe zu besteigen. Dort ist der Altan quasi der herausgehobene Ort, die Welt von oben her zu betrachten und den Blick für das Weite und Große frei zu bekommen.

In der Gartengestaltung sollte die Idee vom Altan neu aufgegriffen werden und unsere Gärten bereichern, denn der Garten kann jeweils von verschiedenen Perspektiven unterschiedlich wahrgenommen werden. Und diese Plätze sind es Wert, besonders hervorgehoben zu werden.


Literatur & Quellen:

  • Lange, Willy – Die Gartengestaltung der Neuzeit, Leipzig 1907.
  • Wikipedia: Altan