Winterannuell heißt im botanischen Sprachgebrauch so viel wie "einjährig-überwinternd". Unter diesem Begriff werde Pflanzen zusammengefasst, welche im Herbst keimen, als Jungpflanze überwintern, im folgenden Jahr blühen, Samen ausbilden und dann in diesem Lebenszyklus von 12 bis 18 Monaten absterben. Mitunter ordnet man sie den sogenannten biénnen (den zweijährigen) Pflanzen zu, doch letztere gehen über diesen Zyklus hinaus.
Kultivierte winteranuelle Pflanze können oft auch wie sommeranuelle gezogen werden. Zu ihnen zählt der Klatschmohn, der normalerweise im Spätsommer gesät wird, aber auch im zeitigen Frühjahr zu Aussaat gebracht werden kann. Das Stiefmütterchen ist ein typischer Vertreter dieser Gruppe.
Der Gartensalat (Lactuca sativa) ist eine winteranuelle Pflanze, was kaum bekannt ist, weil man ihn heutzutage fast nur noch im Frühjahr aussäht. Das war nicht immer der Fall, denn der sogenannte Wintersalat wurde/wird im August gesät, überwintert und bildet je nach Sorte sehr zeitig (Mai) im Freiland Köpfe, Blätter (Pflücksalate) oder Stängel (Spagelsalate) aus.
Literatur & Quellen: Schubert/Wagner: Pflanzennamen und botanische Fachwörter, Leipzig/Radebeul, 1984