Da ein fertiger Strudel sehr aufwändig aussieht, fürchtet mancher vielleicht den Aufwand. Dabei ist die Zubereitung des Teiges ganz einfach. Wer schon einmal Nudeln selber hergestellt hat, wird anhand der Zutaten merken, dass diese sich bis auf das Öl (und auch das geben manche zum Nudelteig) gleichen. Und wer es zum ersten Mal probiert, wird merken, dass das ganz einfach ist. Die Vorgehensweise habe ich unten beschrieben. Die Füllung ist variabel, je nachdem, welches saisonale Gemüse Garten und Küche bieten.
Besonderheiten
Die Herstellung eines Gemüsestrudels hat den Vorteil, dass man schon am Abend zuvor das Gemüse dünsten kann, denn dieses wird idealerweise kalt in den Teig gewickelt. Zum Backen braucht es etwa 40 Minuten. Der Nudelteig ist in 15 Minuten fertig. So beginnt man also eine Stunde vor dem Servieren mit seinen Arbeiten, wenn man die Gemüsefüllung schon fertig hat, und braucht quasi dann nur eine Viertelstunde für die Fertigstellung. Der Rest ist Backzeit. Zu sagen ist, dass man das Gemüse fast ohne Flüssigkeit andünsten muss, damit es später beim Backen kein überschüssiges Wasser abgibt, anderenfalls wird der Strudel auf der Unterseite matschig.
Zutaten
- Rapsöl (Oliven- oder Kokosöl)
- 1 Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 2 Stangen Porree
- 300 g Schwarzwurzel
- 300 g Möhren
- etwas Grünkohl, wenn vorhanden
- 200 g, (ein Becher) Schmand
- 200 g Salami
- 200 g Gouda
- Salz, Pfeffer
- Teig: 2 Eier, 1 Tasse Mehl, 1 Teel Öl, 1/2 Teel Salz
Zubereitung
Zwiebel und Knoblauch in kleine Würfel schneiden, Porree in Ringe schneiden und in reichlich Öl auf kleiner Hitze in einer Pfanne/Kasserolle sehr vorsichtig anbraten/dünsten.
Schwarzwurzeln säubern (mit einem Messer die schwarze Außenhaut abschaben; da das eine etwas klebrige Angelegenheit ist, macht man das idealerweise in einer Schüssel mit Wasser) und in schmale länglich Stücken schneiden, ebenso die Möhren. Der Grünkohl wird gewaschen und in kleine Stücke gezupft. Nun das Gemüse ebenfalls in die Pfanne geben und etwa 15 Minuten dünsten. Günstig ist es, wenn man die Pfanne dabei mit einem Deckel abdeckt. Im Anschluss lässt man man das Gemüse auskühlen.
Dann schneidet man den Käse und die Salami in kleine Würfel und gibt sie zusammen mit dem Schmand zum abgekühlten Gemüse und mischt alles gut durch.
Als nächstes wird der Teig zubereitet, welcher der Gleiche ist, wie derjenige für Nudeln. Der einzige Unterschied ist, dass dem Teig ein Teelöffel Öl hinzugegeben wird. Zuerst werden die Eier in eine Schüssel gegeben und mit einer Gabel etwas schaumig geschlagen. Das Salz dazugeben und nochmals gut verrühren. Esslöffelweise gibt man nun das Mehl hinzu, verrührt und knetet es, bis ein geschmeidiger Teig entsteht, der nicht mehr klebt.
Beim Ausrollen wird der Teig immer gut mit Mehl eingestäubt, damit er nicht an der Unterlage und am Nudelholz (Backrolle) kleben bleibt. Wenn die Teigplatte eine rechteckige Form hat, legt man sie auf ein Geschirrtuch. Das Tuch hilft am Schluss beim Zusammenrollen der Teigplatte. Nun wird die Gemüsefüllung auf den Teig gegeben. Sollte sich Flüssigkeit in der Füllung gebildet haben, wird diese vorsichtig zurückgehalten oder vorher abgegossen. Den Rand der Teigplatte freihalten, weil er am Schluss umgeschlagen werden soll. Mit Hilfe des Tuches kann nun der Strudel in Rollenform eingeschlagen werden.
Dann legt man den Strudel auf ein gut gefettetes Blech oder auf Backpapier und schiebt ihn in den vorgeheizten Backofen. Gebacken wird bei 180 °C Umluft oder 200 °C Ober/Unterhitze etwa 45 Minuten. Wenn der Teig sich goldbraun färbt, ist das Gericht fertig.
Füllungen
In diesem Beispiel habe ich typisches Wintergemüse verwendet. Man kann auch andere Sorten nehmen, sollte aber darauf achten, dass sie miteinander harmonieren. Und nicht alles eignet sich geschmacklich. So gab ich beispielsweise einmal Pastinaken und Topinambur in die Füllung, doch besonders mit letzterem war der Geschmack nicht so besonders gelungen. Topinambur nimmt man besser für Bratgemüse und Suppen. Es schmeckt etwas süßlich und ist nach meinem Dafürhalten nur als Beigabe für Suppen geeignet.
Beim Sommergemüse (Zucchini, Paprika, Auberginen, Tomaten, Neuseeländer Spinat usw.) sollte man darauf achten, dass nicht zu viele wässrige Tomaten Verwendung finden. Allerdings gibt es auch Tomatensorten mit wenig Kerngehäuse z.B. die Sorte 'Andenhorn' oder ähnliche Fleischtomaten.