Sie sind eine Variante der Gartengurken (Kukumer), welche zu den Kürbisgewächsen zählend die botanische Bezeichnung Cucumis sativus besitzen. Die Gurken zeichnen sich in der Regel dadurch aus, dass sie eine dunkle Färbung mit hellen Rissen besitzen. Dadurch wirken sie recht urtümlich und sicher sind diese Varianten schon sehr lange kultiviert. Leider konnte ich in meiner verfügbaren Literatur nichts genaueres über die Netzgurken in Erfahrung bringen.
Bekannt ist, dass Cucumis sativus aus der bitteren Wildgurkenform Cucumis hardwickii über lange Zeit hinweg ausgelesen wurde. Das geschah vor etwa 3000 Jahren. Das Herkunftsgebiet liegt in Nordindien am Südabhang des Himalaja. Die Hauptlinie der Kultur gab es in den tropischen Gebieten von denen unsere bekannteren Einlege- oder Salatsorten abstammen. Anders ist das bei den Netzgurken. Ich vermute, dass diese schon frühzeitige Auslesen waren, welche in den kühleren Regionen angebaut wurden (Himalaja). In Nordindien sind sie ein übliches Gemüse, bei uns weitgehend unbekannt. Entsprechende Sorten kann man mittlerweile aber auch in Deutschland kaufen:
- 'Sikkim' (Anbieter z.B. Dreschflegel GbR; Raritätengärtnerei Manfred Hans)
- 'Apple-Sikkim' (Anbieter wie oben) - rundliche Früchte
- 'Braune Netzgurke aus dem Himalaja' (Anbieter wie oben) - große Früchte
- Little Potato (Anbieter, Deaflora), kleinfrüchtig
Mittlerweile gibt es auch schon Sorten (besser gesagt Zuchtlinien), die zu einer Sikkim-Gruppe zusammengefasst werden.
Interessant ist eine weitere Zuchtlinie der Netzgurken, welche sich in in Russland findet. Dort hat man die Früchte, aus Indien stammend ebenfalls in klimatisch rauen Gebieten kultiviert. Erhältlich sind bei uns die Auslesen:
- 'Kaiser Alexander' (Raritätengärtnerei M. H.)
- Gurke Uzbekski (Raritätengärtnerei M. H.)
Die Netzgurken gelten als reich tragend und sehr robust. Krankheiten und Schädlinge werden an ihnen kaum beobachtet.
Eigenschaften
Besonders für Kleingärtner und Selbstversorger haben Netzgurken sehr interessante Eigenschaften. Jung geerntet verwendet man sie wie Einlegegurken. Werden sie größer, macht man aus ihnen Salat (Frischverzehr), und noch weiter ausgereift werden die Früchte zu Senfgurken verarbeitet oder geschmort (Wok, Gemüsepfanne, Beigemüse für Letscho, usw.). Für viele der Rohköstler ist die Gurke ein regelrechtes Grundnahrungsmittel und wird von ihnen sowohl jung wie auch ausgereift genossen. Beachtet werden muss jedoch, dass die Schale, sobald sie eine dunkle Färbung angenommen hat, entfernt werden muss.
Ausgereifte Netzgurken können an einem kühlen Ort (Keller) über mehrere Wochen gelagert werden! Zudem kann man sie (ebenso auch Gewächshausgurken) in einer kühlen Miete in Sand einschlagen und auf diese Weise über 2 bis 3 Monate lagern. Diese Lagermöglichkeit ist kaum bekannt, doch mit wenig Aufwand umzusetzen. Das macht es für Selbstversorger so nützlich, denn wer sich für die weitgehende Eigenversorgung entschieden hat, der wird jede Haltbarmachung von Früchten begrüßen, die ohne besondere Aufwendungen zu bewerkstelligen ist.
Kultur, Pflege
Die Aussaat geschieht, wie bei andern Gurken auch um den 10. Mai in Form von Direktsaat ins freie Land oder mit Vorkultur im Topf. Allerdings gedeihen die direkt auf das Beet gesäten Pflanzen später um vieles robuster, als die Zöglinge im Topf. Die Kultur im Gewächshaus ist möglich. Die Ansprüche an den Boden sind geringer, als bei den herkömmlichen Gurkensorten. Kalk darf nicht gegeben werden.