Chia-SamenDie Samen ähneln winzigen Bohnen.
Die Samen ähneln winzigen Bohnen.

Derzeit sorgt ein ganz besonderer Samen in der Ernährungsbranche für Aufsehen: Chia. Er wird in Brot, Smoothies, Puddings und vielen anderen Leckereien angeboten. Chia-Samen soll sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Doch warum ist Chia-Samen so wertvoll, und lässt er sich in unseren heimischen Gärten anpflanzen? Diesen Fragen bin ich im folgenden Ratgeber nachgegangen.

Wissenswertes zu Chia

Chia bedeutet in der Sprache der Maya „Stärke“ und diente sowohl ihnen als auch den Azteken als kostbares Grundnahrungsmittel. Die Kulturen in Mittelamerika waren davon überzeugt, dass die Samen Ausdauer verleihen und die körperliche sowie geistige Leistungsfähigkeit fördern. „Gemäß den Überlieferungen der Maya soll ein Teelöffel des Samens die 24stündige Versorgung eines Menschen mit allen lebensnotwendigen Nährstoffen sicherstellen“, so der Hinweis in einem umfangreichen Artikel über Chia Samen auf zeitung.de, einem Zeitungsmagazin für deutsche und internationale News. Chia stammt ursprünglich aus Mexiko und Guatemala. Die wichtigsten Fakten zu Chia habe ich aufgelistet:

  • botanischer Name: Salvia hispanica (eine Salbei-Art)
  • Familie: Lippenblütler
  • Samenfarbe: oft Mischung aus schwarz, grau, weiß
  • Samenform: oval
  • Samen-Durchmesser: 1 – 2 Millimeter
  • Pflanze: grüne Stängel, lilafarbene Blüten
  • Anbau heute: Mexiko, Südamerika, Südostasien, Australien

Warum Chia sich in die Liste des Superfoods einreiht, wird beim Betrachten der Inhaltsstoffe deutlich. Chia enthält sehr viel Calcium, Eisen, Zink, Magnesium, Niacin und Vitamin B. Auch hinsichtlich der Nährstoffe sind die gesundheitlichen Vorteile nachvollziehbar. Die Tabelle informiert über die Nährwerte je 100 Gramm Samen:

Inhalt Gramm
Ballaststoffe 18 – 30
Kohlehydrate 25 – 41
Fett 30 – 35
Eiweiß 20 – 22

Dank des hohen Proteinanteils übertreffen Chia-Samen andere Getreidesorten bezüglich des Eiweißgehalts um 50 Prozent. Auch reichlich Antioxidantien sind enthalten. Chia macht mit den reichhaltigen Inhaltsstoffen gut satt. Nachfolgend vorteilhafte Auswirkungen auf die Gesundheit:

  1. Förderung der Verdauung
  2. Bindung von Säuren und Giftstoffen im Körper (Chia kann das 17-fache des eigenen Gewichts an Giftstoffen absorbieren)
  3. Förderung des Aufbaus von neuem Gewebe
  4. Wundheilung wird beschleunigt
  5. Linderung von Gelenkschmerzen
  6. Optimierung von Körperfunktionen dank hohem Omega-3-Fettsäuren-Anteil

Eine informative Zusammenfassung der Entgiftungsmöglichkeiten des Körpers durch Chia liefert das Video:

 

Die empfohlene Tagesdosis für Chia-Samen liegt übrigens bei maximal 15 Gramm. In Backwaren ist die Menge auf fünf Prozent beschränkt.

Chia anpflanzen

In wirtschaftlicher Hinsicht lohnt sich der Anbau von Chia in Deutschland und anderen Ländern der nördlichen Erdhalbkugel nicht. Sie ist eine Feldfrucht und nur im großflächigem Anbau rentabel. Die Aufzucht im Garten ist dennoch für Liebhaber möglich. Mit etwas Glück gedeihen die Pflanzen und die Samen können gewonnen werden. Voraussetzung für das Wachstum ist viel Sonne und Wärme. Keinesfalls darf die Pflanze Frost abbekommen. Übermäßig viel Regen ist nicht wünschenswert. Glücklicherweise sind die Ansprüche an den Untergrund nicht besonders hoch. Selbst nährstoffarme Erde kann ausreichen. Da sich die Samen in den Blüten bilden und die Pflanze zur üppigen Entfaltung der Blütenpracht ausreichend Feuchtigkeit benötigt, ist regelmäßiges Gießen in Trockenperioden unverzichtbar. Die Aussaat erfolgt im Frühjahr, wobei eine Anzucht auf der Fensterbank im warmen Zimer erfolgreicher ist als eine Direktaussaat in den Garten. Zur Verdeutlichung der Vorgehensweise habe ich eine kleine Schritt-für-Schritt-Anleitung erarbeitet:

  1. 1 EL Samen mit Wasser übergießen und einige Stunden stehen lassen, bis die Samen deutlich aufgequollen sind. Restwasser vollständig abschütten.
  2. Samen auf einen sauberen Teller legen und an der Fensterbank platzieren. Ein warmer und sonniger Platz wäre optimal.
  3. Staunässe ist zwar zu vermeiden, aber die Keimlinge sollten jeden Tag mit frischem Wasser gespült werden, um sie feucht zu halten. Restwasser abschütten.
  4. Bereits nach wenigen Tagen erscheinen die ersten kleinen Triebe.
  5. Nach rund sieben Tage lassen sich die Sprossen einzeln in Blumentöpfe pflanzen.
  6. Nicht zu tief in die Erde platzieren!
  7. Die Töpfe weiterhin an der Fensterbank stehen lassen.
  8. Hat die Pflanze eine Größe von rund fünf Zentimeter erreicht, darf sie in den Garten gepflanzt werden. Frost darf es aber keinen mehr geben. Standort: sonniges, warmes und windgeschütztes Plätzchen. Da Chia-Pflanzen bis zu zwei Meter Höhe erreichen können, benötigen Sie reichlich Platz, was beim Pflanzen einzuplanen ist.
  9. Regelmäßig gießen

Die Blütenpracht zeigt sich im Juli am stärksten. Für die ausreichende Bestäubung sorgen unsere heimischen Bienen. Sie fliegen die Chia-Blüten sehr gerne an. Die Blütezeit ist meist im Laufe des August beendet. Je nach Witterungsverhältnissen und Temperaturen sind sogar im September Blüten zu sehen. Die Ernte sollte erfolgen, bevor die Pflanzen die Samen fallen lassen.

Chia-Samen im Pudding

Fazit

Chia-Samen sind gesund, sättigend und sehr schmackhaft. Der Eigenanbau ist grundsätzlich möglich, erfordert aber einen entsprechenden Standort. Wer sich den Aufwand sparen und stattdessen direkt zur Verarbeitung der Samen übergehen möchte, findet Chia-Samen in vielen Geschäften sowie online. Der Kauf von Bio-Ware in Reformhäusern oder Naturkostläden ist empfehlenswert, da sie frei von Pestiziden ist. Über den folgenden Link findet sich eine Reihe weiterführender Beiträge zum Thema Saatzucht und Vermehrung.