Kräutergarten
Lein, das meint gleichzeitig auch Flachs, und dieser ist seit jeher eine bekannte und viel verwendete Nutzpflanze, heute in den Gärten überwiegend aber auch Ziergewächs wegen seiner blauen Blüten. Doch auch verarbeitet zu Speiseöl und Textilien ist Flachs eine begehrte Kulturpflanze. Lein wächst vornehmlich in den gemäßigten Breitengraden Europas. Er liebt warmes, trockenes Wetter. Zu hohe Temperaturen und feuchte Witterung wirken sich nachteilig auf sein Wachstum aus.
Die Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) ist eine unterschätzte Sommerblume und Würz- und Heilpflanze, welche besonders auf dem Balkon oder an Terrassen zur Wirkung kommt, wo sie sich kaskadenartig entfalten kann. Die in den herrlichsten warmen Farben, von gelb bis orange, blühenden Kressen sind sehr einfach anzubauen und auch wieder selber zu vermehren. Die Besonderheiten bei der Anzucht der Kapuzinerkresse sind, dass sie nicht zu zeitig gesät werden dürfen, weil sie nicht frostfest sind und die Erde, in der sie wachsen sollen, darf nicht zu nährstoffreich sein, da die Pflanzen sonst viel Blätter und wenig Blüten ausbilden. Die Samen brauchen lange zum keimen. Von Schnecken werden die Pflanzen nicht heimgesucht. Damit ist schon das Wichtigste gesagt.
Schnittknoblauch (Allium tuberosum) ist ein schnittlauchähnliches Würzkraut, welches in China für die Küche entdeckt wurde und sich von dort aus in vielerlei Weltgegenden verbreitet hat. In der deutschen Küche ist das Kraut noch in den 2010er Jahren relativ unbekannt, denn in den Regalen der Supermärkte fand man es bis dato nicht und heute nur sehr selten. Anders in den Selbstversorgergärten, denn hier ist es ein praktisches Schnittkraut, welches besonders im Frühjahr für die schnelle Ernte zur Verfügung steht. Der Schnittknoblauch ist wie der Schnittlauch schnell geschnitten, gewaschen und in der Küche in wenigen Minuten gebrauchsfertig auf dem Tisch.
Es heißt, dass Epazote (Jesuitentee), botanisch Dysphania ambrosioides var. ambrosioides (siehe unten) in Mexiko in der traditionellen Küche das wichtigste Gewürz sei. So hatte der Autor dieses Kraut natürlich auch im Garten angebaut und die Bilder auf dieser Seite bilden genau diese rotblättrige Sorte ab. Doch in den ersten Jahren konnte sicher der Autor nicht für die Verwendung in der Küche begeistern, weil die Pflanzen doch mehr oder weniger intensiv, markant und intensiv duften und schmecken. Zudem ist auch noch zu lesen, dass man das Kraut nur frisch verwendet, weil beim Trocknen das Aroma verfliegt. Die Wendung für die Verwendung als Gewürz kam jedoch im vorliegenden Falle, dass bei Trocknung der Blätter doch ein köstliches Gewürzpulver entsteht, welches ein milderes, etwas salzig schmeckendes Bouquet hinterlässt.
Der echte Majoran ist ein Küchenkraut, welches man bereits in der Antike zum Würzen verwendete. Bei uns weisen frühere Namensgebungen, wie "Bratekräutche", "Bratenkräutel" oder "Wurstkraut" schon in die Richtung der Verwendung. Neben dem Aroma macht Majoran nämlich auch fette Speisen und Hülsenfrüchte bekömmlicher [1]. Eine zweite althergebrachte Verwendung verrät uns der umgangssprachliche Name "Bad-Kraut". Früher kochte man den Majoran für Entspannungsbäder als Sud auf und gab ihn dem Badewasser hinzu.
Für all diese Zwecke wurde früher und auch heute noch, ein ordentlicher Vorrat an getrockneten Blättern und Blüten benötigt, und so baut man das Würz- und Heilkraut traditionell feldmäßig an. Die hier vorgestellte Art ist also nicht nur ein Gartenkraut, sondern auch eine Feldfrucht.
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