Kulturpilze AusternseitlingAusternpilze (Austernseitlinge) sind sehr gesund und leicht zu ziehen.
Austernpilze (Austernseitlinge) sind sehr gesund und leicht zu ziehen.

Hier folgen die wichtigsten Informationen für die eigene Pilzkultur, und es wird die Frage geklärt, ob sich der recht hohe finanzielle Aufwand auch lohnt. Merkwürdig ist aber zunächst, dass der Anbau von Kulturpilzen im Kleingartenbereich relativ selten zu finden ist. Dabei ist die Kultur schon lange aus den Kinderschuhen herausgewachsen und man kann diese Gewächse, welche weder Pflanze noch Tier sind, eigentlich recht einfach selber anbauen.

Der Anbau der Speisepilze kann das Gemüseangebot, vor allem das des Selbstversorgers, bedeutend bereichern. Allerdings muss das Myzel und Substrat in einem Fachhandel gekauft werden, was zunächst ein Kostenfaktor ist. Diese Investition rentiert sich insofern, dass man ein Stück unabhängiger wird und beste Qualitäten frei Haus zur Verfügung hat. Vergleicht man den oft hohen Aufwand beim Sammeln von Waldpilzen (Fahrtkosten) so schneidet die eigene Pilzkultur gegenüber diesen ebenfalls recht günstig ab.

Kultiviert wird auf Spezialsubstrat, Stroh oder Holzhäcksel. Mit einigen Pilzarten ist es möglich, frisch geschlagene Holzstämme zu impfen, die dann mehrere Jahre lang Pilzernten ermöglichen.

Viele Kulturpilze sind hochbasisch, vitaminreich und besitzen zahlreiche Spurenelemente und Biovitalstoffe. Shii-Take, Austernseitling oder Reishi-Pilz zählen ohnehin zu den Vital- und Heilpilzen. Wer öfter Pilze isst, reduziert außerdem automatisch den Fleischkonsum und spart damit an anderer Stelle die Ausgaben. Wird die Pilzzucht genau nach Anleitung durchgeführt, und hat man damit einige Erfahrungen gesammelt, so zählen Speisepilze tatsächlich zu den ertragreichen Gemüsesorten. Je nach Kulturform kann man für die Anzucht schattige Gartenecken, Gewächshäuser oder feuchte Kellerräume nutzen. Manche Pilzkulturen lassen sich sogar in der Wohnung (z.B. Bad) oder auf dem Balkon ziehen. In bewohnten Räumen ist lediglich darauf zu achten, dass keine Arten verwendet werden, die Sporen streuen.

Was den Ertrag betrifft, so liegt dieser je nach Pilzart vom Gewicht her bei etwa 40 % der Substratmasse. Die Ernte wird frisch verbraucht, getrocknet oder eingekocht.

Salix viminalis, zwei KorbweideWeiden liefern in kürzester Zeit die nötigen Stämme (einige Äste auswachsen lassen) für die eigene Pilzkultur. Wer Platz hat, der pflanze und schneide sie entsprechend für diese Zwecke.

Kultur auf Holzstämmen

Arten wie Stockschwämmchen, Austernseitlinge (Bild oben) oder der gesundheitsfördernde, asiatische Shii-Take (Shiitake) lassen sich auf frisch geschlagenen Holzstämmen kultivieren. Das Myzel wird mit entsprechenden "Dübeln" und Bohrlöchern in den Holzstamm eingebracht, welcher dann einige Jahre beerntet werden kann. Hat man diese Kultur im Hinterkopf wird man staunen, wie oft und wo sich überall Möglichkeiten ergeben, an geeignete Stämme zu gelangen. An dieser Stelle sei vom Autor an seine Ausführungen zum Selbstanbau von Holz (Kaminholz), also einer kleinen Holzfarm im Grundstück erinnert. Eine schnell nachwachsende Baumart, die zwar schlechtes Brennholz abgiebt, für die Pilzzucht aber hervorragen geeignet ist, ist die Korbweide. So kann sie für diese Zwecke im Rhythmus von 4 – 5 Jahren brauchbare Stämme liefern!

Beispiel-Rezept (Video) mit Shii-Take

Bildrechte: Beitragsbild Austernseitling © photo 5000 – Fotilia.com