SuppenpilzSuppenpilz - Marasmius caryophylleus
Suppenpilz - Marasmius caryophylleus

Der Suppenpilz, wie der Nelkenschwindling auch genannt wird, wächst vom Mai bis zum Spätherbst sehr häufig und gesellig, oft in Reihen oder Kreisen (Krösling!) Man findet ihn auf Wiesen, Grasplätzen, Triften, Waldwegen, Heiden, an Feldrändern oder in jungen Nadelholzschonungen. Er erfreut sich großer Beliebtheit bei vielen Pilzfreunden, was aus dem Vorhandensein mehrerer volkstümlicher Benennungen hervorgeht.

Merkmale zum Bestimmen

Es ist ein mittelgroßer, unscheinbarer, aber sehr schmackhafte Pilz. Der dünnfleischige, elastische, glatte Hut wird 3 bis 6 Zentimeter breit. Er kommt feucht blassbraun oder rötlich-lederfarben aus der Erde, verbleicht bei Trockenheit und wird im Alter weißlich und zäh. Anfangs ist er glockig oder keglig, mit eingebogenem, oft dunkel gewässertem Rande (wie beim Stockpilz und Waldfreund). Dann verflacht er sich, wobei die Mitte meist erhöht und lebhafter gefärbt bleibt. Zuletzt wird der Rand gestreckt und wellig verbogen, gestreift oder gekerbt.
Die 3 bis 5 Millimeter breiten, etwas dicken Blättchen stehen frei, weitläufig, sind weißlich oder heller als der Hut und wie bei den meiste Blätterpilzen von dreifach verschiedener Länge. Die Sporen erscheinen weiß.
Der schlanke, volle, oft auffällig hohe Stiel ist zäh, hart, ziemlich trocken, heller als der Hut und mit weißlichem, dünnen Filz überzogen. Er steht steif aufrecht und wird 4 bis 9, zuweilen auch bis 12 Zentimeter lang, aber nur 3 bis 6 Millimeter dick.
Bei trockenem Wetter schrupft der Pilz (Schrumpfpilz!) ohne zu Verwesen. quillt aber nach Regenfällen wieder auf und sieht frisch und straff aus.
Der Geruch des Nelkenschwindlings ist angenehm gewürzig, fast nelkenartig, besonders beim Trocknen, oft aber kaum merklich. der Geschmack ist gleichfalls würzig.
Er ist gebraten von großem Wohlgeschmack, gibt aber auch frisch oder getrocknet eine vorzügliche Würze für Suppen und Saucen. In manchen Orten wird der Pilz auch auf den Markt gebracht.
Leider ist er oft madig. Beim Zubereiten sind nur die Hüte mit den Lamellen und die oberen Stielenden zu verwenden. Man hüte sich vor alten, trockenen oder vom Regen "aufgefrischten" Exemplaren.
Genießbarkeit: essbar
Synonyme: Feld-Schwindling, Nelken-Schwindpilz, Nägleinpilz, Kreisling, Krösling, Großes Dürrbein, Großes Dürrbehndl, Suppenpilz, Marasmius oreades

Ähnlich:
 Filziger Schwindpilz: graubraun oder graurotbraun; Blätter jung gelb; Stiel unten gelbfilzig; Geschmack scharf; liebt schattigen Wald
Waldfreund: Hut weicher, dünnfleischiger, Blätter dichter, dünner und zarter; Stiel glatt, weich und röhrig, in Wäldern


Quelle: Die Pilze unserer Heimat von E. Gramberg, Leipzig 1913
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