Stevia, diese kleine Pflanze aus dem südamerikanischen Hochland macht seit geraumer Zeit von sich reden. Genau gesagt seit 2011, denn erst dann wurde Stevia offiziell für den europäischen Markt als Zuckersatzstoff zugelassen. Die positiven Eigenschaften von Stevia im Vergleich zu normalem Haushaltszucker machen sie nicht nur für Diabetiker interessant, sondern für jeden, der auf seine Gesundheit achtet und weitestgehend auf den eigentlich ungesunden Kristallzucker verzichten möchte.
Sicherlich ist die Stevia-Pflanze auch eine brauchbare Idee für die Gartengestaltung, zumal sie optisch auch etwas hermacht.
Wunderpflanze aus Südamerika
Bevor Stevia die Zulassung für den Handel in Europa bekam, war sie durchaus schon in vielen anderen Ländern bekannt und geschätzt. Die Gründe sind vielfältig:
- keine Kalorien, daher besonders geeignet für Diabetiker und figurbewusste Menschen
- enthält im Gegensatz zu normalem Zucker auch Vitamine und Mineralstoffe
- Stevia hat einen bis zu 300 mal stärkeren Süßgrad im Vergleich mit normalem Zucker. Daher werden nur geringe Mengen benötigt, um die gewünschte Süße zu erhalten.
- Stevia erhöht im Gegensatz zu normalem Zucker nicht den Blutdruck.
- verhindert die Entstehung von Karies und wirkt sogar leicht antibakteriell
Schon seit Jahrhunderten machen sich die Völker Südamerikas diese Pflanze und ihre positiven Eigenschaften zu Nutze. Und es ist fraglich, warum wir in Europa so lange auf Stevia haben warten müssen. Seit der offiziellen Zulassung kommen mehr und mehr Stevia-Produkte auf den Markt, mittlerweile sind zahlreiche Produkte erhältlich, die Stevia als Zuckerersatz einsetzen.
Wer auf all diese Vorteile nicht verzichten will, aber keine fertigen Produkte kaufen möchte, der kann Stevia selbstverständlich als Pulver kaufen oder sogar im heimischen Garten oder auf dem Balkon anbauen und so in den Genuss seiner ganz eigenen Stevia Produktion kommen.
Einfacher Anbau
Der Anbau von Stevia ist sehr einfach und auch von ungeübten Gärtnern zu bewerkstelligen. Im gut sortierten Gartenhandel gibt es diverse verschiedene Arten als Staude zu kaufen. Wer nicht auf vorgezogene Pflanzen zurückgreifen will, der kann sich per Internet auch Samen aller Steviasorten bestellen und so von Anfang an "dabei" sein.
Pflanzung
Ende März, Anfang April ist die beste Zeit, um die Samen zum Keimen zu bringen. Steviapflanzen sind Lichtkeimer, deswegen darf man sie beim Aussäen nicht mit Erde bedecken. Sie benötigen Licht zum Keimen. Die Anzucht-Schale sollte an einen hellen Platz gestellt und immer feucht gehalten werden. Nach ca. 1 - 2 Wochen keimen die Pflanzen und beginnen mit dem Blattwachstum. Sobald sich die ersten kräftigen Blattpaare gebildet haben, kann man die Pflänzchen in einen größeren Topf pflanzen. Gegen Juni können die Jungpflanzen dann auch in unseren Breitengraden an die frische Luft gebracht werden.
Standort
Egal, ob man die Pflanzen nun selber gezogen oder auf Stauden aus dem Handel zurückgegriffen hat, die Pflanzen mögen es warm und sonnig. Im Großen und Ganzen stellt Stevia keine weiteren besonderen Ansprüche an den Standort. Wird die Pflanze im Topf gezogen, sollte man Staunässe vermeiden. Zudem reicht es aus, einmal im Monat ein wenig zu düngen. Wer mehrere Jahre Spaß an seiner Pflanze haben möchte, sollte darauf achten, sie rechtzeitig vor dem Frost ins Haus zu holen, denn den Winter würde sie in unseren Breiten nicht überleben.
Ernte
Der höchsten Süßegrad weißt die Stevia zu Beginn der Blüte im Spätsommer auf. Dann werden die Triebspitzen geerntet. Wird das regelmäßig getan, verzweigt sich die Pflanze mehr und mehr und bildet immer neue Triebe aus, de wiederum geerntet werden können. Bei der Ernte von Stevia lassen sich auch gut Stecklinge abtrennen, die man dann erneut einpflanzen kann. So kann man sein Stevia-Beet sukzessive vergrößern bzw. vielleicht die eine oder andere Pflanze auch an gute Freunde verschenken.