Bäume

Spitzahorn im Herbstlaub

Der Ahorn ist gar nicht zu viel zu würdigen angesichts seiner Vielfalt an Formen und Sorten, sei es für Gärten, Parkanlagen oder Alleen. Unter diesem Aspekt braucht es eine Gesamtübersicht, um sich ein Bild über die vielen interessanten Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten dieser Gehölzgruppe machen zu können. Es ist nicht ganz einfach, bei der Fülle an Eigenschaften eine gemeinsame Besonderheit, die alle Sorten und Formen dieses Gehölzes verbindet, zu finden. Und doch gibt es sie und das ist die Herbstfärbung. Egal für welchen Verwendungszweck der Baum benötigt wird, und egal ob es sich um einen Bonsai oder einen riesigen Parkbaum handelt, sie alle verbindet im Herbst ein Farbenfeuerwerk der Laubblätter. So ist es auch bei Zierbäumen fast immer das schöne Laub, welches die Schmuckwirkung bedingt.

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Essigbaum buntes Laub

Herbstlaub ist schön! Wer auf Bäume im Garten verzichtet, der schränkt seine Lebensqualität ein. Immer seltener werden Laubbäume (laubabwerfende Gehölze) zur Gestaltung von Hausgärten verwendet. Gern wird als Begründung störender Schatten oder Herbstlaub vorgeschoben, doch es ist bei manchen wohl eher die Furcht vor der Hysterie der Nachbarn, welche für ihre Nörgeleien auch wieder nur einen Vorwand suchen. Und dafür ist herabfallendes Laub oder der Schattenwurf des Nachbarbaumes ein gefundenes Fressen.

 

Kleine Bäume bis drei Meter Höhe

Wer kleinwüchsige Bäume pflanzen möchte, der kann zum Beispiel folgende Gehölze verwenden:

  • Flieder (Syringa) – anfangs sind sie strauchartig, später Bäumchen
  • Goldregen (Laburnum) – eindrucksvoll in Hanglage
  • Essigbaum (Rhus typhina) – unkompliziert und leicht zu beschneiden
  • Zierapfel, Zierobst – zum Teil sehr malerisch; Früchte essbar (siehe unten)
  • Zirkirschen, gesonderte Liste – davon besonders die Bergkirsche (Prunus sargentii)
  • Kugelakazie (Robinia pseudoacacia 'Umbraculifera') – formal wirkendes Gehölz, was auch immer wieder geschnitten werden kann
  • weitere Kugelbäume

Jede dieser kleinen Baumarten prägt auf eigene Weise seine Umgebung. Alle Laubgehölze, ob klein oder groß, können im Garten eine bestimmte Funktion erfüllen. Laubbäume schaffen ein gesundes Kleinklima, welches besonders wichtig ist, wenn Kinder im Garten spielen (Schattenbaum am Sandkasten), oder wo es auf der Terrasse auch bei Sommerhitze angenehm kühl sein soll.

Weissdorn, ein kleiner Baum im VorgartenEchter Rotdorn 'Paul's Scarlet'. Es muss ja nicht ein ganzer Wald im Garten stehen, doch ein Baum am Eingangstor ist ein Muss und hat uralte Traditionen. Laubbäume sind Nadelgehölzen vorzuziehen. Großzügig proportionierte Gehölze haben die Eigenschaft, kleine Eingangsbereiche optisch zu vergrößern.

Doch die Gehölze können zudem stark den Stil einer Anlage prägen. Japanischer Ahorn (Acer japonicum) und Fächerahorn (Acer palmatum) passen zum fernöstlichen Flair. Magnolien lassen auch kleine Außenanlagen parkartig erscheinen. Wer das Außergewöhnliche liebt, der wähle den Judasbaum, auch Liebesbaum genannt (Cercis siliquastrum). Dieser treibt einen goldregenartigen, lilablauen Flor direkt aus dem Holz. Man setze ihn neben den Goldregen, da beide Gehölze gleichzeitig mit Traubenblüten blühen und so ihre Farbwirkung gegenseitig steigern.

Eine Rarität ist der Sieben-Söhne-des-Himmles-Baum, den ich gesondert beschrieben habe. Ähnlich im Laub und mit exotischen Blüten punktend ist die Sorte 'Rosabella' des Blumenhartriegels (Cornus florida 'Rosabella').

Auch die Zaubernuss (Hamamlis), eigentlich ein Busch, kann durch Auslichten der unteren Äste zu einem kleinen Baum gezogen werden. Er treibt mitten im Winter (meist ab Mitte Januar) duftende Blüten.

Der heimischen Holunder kann je nach Standortbedingung ein breiter Busch oder ein mittelhoher Baum werden bzw. durch Schnitt als solcher gezogen werden. Er zählt zu den ökologisch besonders wertvollen Gewächsen und bietet zudem vielerlei Tieren Schutz und Nahrung. Da in Bebauungsplänen nicht selten gebietsheimische Gehölze nicht nur erwünscht, sondern auch vorgeschrieben sind, können wir dieses Kriterium mit der Pflanzung eines Holunders erfüllen. 

Japanischer SchnurbaumEin uralter Japanischer Schnurbaum (Sophora japonica) bleibt mit moderatem Schnitt relativ klein und immer malerisch.

Kleinwüchsige Schattenbäume mit breiter Krone

Interessant sind vor allem Bäume, die breite Schattenkronen ausbilden. Solche Laubgehölze sind von Natur aus eine Art automatische Jalousien, denn im Winter und Frühling, wenn viel Sonne gewünscht ist, haben sie noch kein Laub und lassen Licht und Wärme auf diese Art und Weise durch. Wird der Sonnenschein kräftiger, entstehen aus den Baumkronen nach und nach breite Sonnenschirme. Breitkronig schirmartige, kleine Bäume haben in der Stadt aber noch eine weitere Funktion. Sie sind ein idealer Sichtschutz. Denn nicht nur von den Seiten kann in deinen Garten eingesehen werden, das ist auch vom Balkon oder Küchenfenster des Nachbarn aus möglich. Na, und ich weiß nicht, ob dir das Spaß macht. Zur Pflanzung schlage ich die Kirschpflaume (Prunus cerasifa, Krone ist dicht verästelt), den Fächerahorn (Acer palmatum), die Bergkirsche (Prunus sargentii) und die Tulpenmagnolien vor.

Obst und Zierobst

Klar ist, wenn man schon Bäume in einen relativ kleinen Garten hineinpflanzt, so sollten es auch nützliche Gehölze sein, also schöne Blütengehölze oder noch besser Obstbäume, die uns zusätzlich Früchte schenken. Aber auch eine Kombination ist möglich, wie etwa beim Zierapfel. Die Früchte des Zierapfels sind zwar klein aber durchaus genießbar. Außerdem können sie als Kompott eingeweckt oder zu Apfellikör verarbeitet werden. Die getrockneten Schalen ergeben einen aromatischen Tee. Ich habe den Wohlgeschmack der Sorte einmal getestet, und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass viele von ihnen ein tolles Aroma haben. Im Frühling könnte man den Zierapfel beinahe mit einer Blütenkirsche verwechseln, so üppig blühen seine Zweige.

Viele der Blütenkirschen (siehe oben) sind ebenfalls für kleine Gärten geeignet, doch sind die ungiftigen Früchte kaum zu gebrauchen, weil sie einfach nicht schmecken. Allerdings sind die junge Blätter aromatisch und können Salaten zugegeben werden.

Von den klassischen Obstgehölzen passen in kleine Gärten alle schwachwüchsigen Formen, wie :

  • Sauerkirsche
  • Pfirsich
  • schwachwüchsige Apfelbäume
  • Quitte (wächst auch buschartig)
  • und nicht zuletzt alle Spalierformen

prunus sargentii in einer massenpflanzungBergkirsche (Prunus sargentii) in einer Massenpflanzung

Tipp: nicht zu viel durcheinander pflanzen

Willst du den Ziereffekt von Blütengehölzen besonders steigern, dann musst du von einer Sorte mehrere pflanzen. Wenn diese dann blühen oder eine besondere Herbstlaubfärbung hervorbringen, dann ist die Wirkung in der Massen um vieles beeindruckender, als bei einem einzelnen Exemplar.

Zierapfel Fruchtschmuchk

Vom Zierapfel (auch Kirschapfel, wegen der kleinen Früchte) gibt es verschiedene Arten, wovon Malus floribunda und Malus sieboldii wohl die am meisten verwendeten sind. Neben weiteren Arten gibt es aber auch noch etliche Hybriden und natürlich gezüchtete und gekreuzte Sorten, weshalb die Thematik schon gut ein eigenes Buch zu schreiben wert wäre. Hier muss ich mich kurz halten und das Wichtigste zusammenfassen. Übrigens sind Zieräpfel nahe mit unseren Tafeläpfeln verwandt und abgesehen vom Geschmack ebenso essbar. Es gibt auch keine giftigen Sorten, womit wir das Ziergehölz auch in Kindergärten verwenden können und natürlich in jedem Hausgarten, wo sich Kleinkinder aufhalten. damit haben wir bereits einen Vorzug des Zierapfels kennengelernt. Unten werde ich weitere aufzählen.

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Themen

Kugelbaäume auf einer AlleeKugelbäume, also Laubbäume mit kugelförmiger Krone, sind Züchtungen von gewöhnlichen Baumarten. Die Bäume haben damit eine kleiner Krone und können damit gut für Vorgärten oder Grüngestaltungen in der Stadt verwendet werden. Kugelbäume kommen fast ohne Schnittmaßnahmen aus. Kugelakazien können aber auch jährlich zurückgeschnitten und so für die Gartengestaltung auf kleinstem Raum Verwendung finden.

Zierkirschen, blühende BergkirscheDie beliebtesten Zierkirschen sind sicher die Japanischen Blütenkirschen, welche in ihrer Heimat bereits über hunderte von Jahren züchterisch ausgelesen wurden. Nach Europa kamen die Blütenkirschen erst nach 1853 (England eventuell schon früher). Alle Zierkirschen wollen volle Sonne – die Böden dürfen nicht nasskalt sein – Kalk träft bei allen Kirschen zu gutem Wachstum bei. Für mich ist die schönste Zierkirsche für Hausgärten die Bergkirsche Prunus sargentii. Diese ist ein locker wachsender, baumartiger Strauch. In der Jugend wächst diese Zierkirsche breit aufrecht – im Alter hängen die Zweige leicht über. Blüte im April.

gebietsheimische Baumarten, HaselnussGebietsheimische und heimische Baumarten im Grundstück zu pflanzen wird oft von Bebauungsplänen vorgeschrieben. Es sind Gehölzarten, die wichtig für die heimische Tierwelt (Insekten, Schmetterlinge, Bienen, Singvögel, usw.) sind. Wem gewöhnliche Baumarten zu gewöhnlich sind, der kann, so meine ich, auch auf die Zierformen der heimischen Arten ausweichen. Zierformen (geschlitzte Blätter, Drehwuchs, Kugelbäume, Buntblättrigkeit, usw.) gibt es so gut, wie von allen diesen Bäumen, oder du verwendest die Gehölze als Hecke, wie Hainbuche, Rotbuche oder Eibe, die ohnehin bestens für eine Heckenpflanzung geeignet sind.

Trauerbäume, TrauerbirkeHängebäume, Trauerformen von Gehölzen: Zuerst fällt uns da sicher die Trauerbirke ein, doch es gibt von vielen Baumarten diese melancholisch wirkenden Ziergehölze, doch man sieht sie nicht allzu oft. In der chinesischen Gartengestaltung haben diese Baumformen jedoch ein wichtigen Zweck zu erfüllen, denn dort stellt man in den malerischen Gartenformen gern das Gegensatzprinzip von "heiter und bedrohlich" in einer Gestaltung gegenüber. In ähnlicher Art wurden die Trauerbäume auch bei uns in den Gärten und Parkanlagen der Romantik gepflanzt. Auf Friedhöfen finden wir sie ebenfalls, wobei hier in neuerer Zeit mehr auf diese Baumformen verzichtet wurde in Bevorzugung hell und heiter wirkender Baumarten.

goldregenEs gibt viele interessante Gehölze, die als Gartenbäume Verwendung finden können. Manche entfalten ihre Wirkung durch Blütenfülle (Goldregen), andere durch ihre Blattform, oder durch die besonders üppige Herbstlaubfärbung. Egal, welche Bäume gewählt werden gilt der gestalterische Tipp, dass nicht zuviel verschiedene Baumarten durcheinandergepflanzt werden sollten. Statt Birke, Essigbaum und Goldregen pflanze mal lieber ein Gruppe von drei schönen Birken, z.B. die Himalajabirke, die für den Hausgarten besonders gut geeignet ist, weil sie relativ klein bleibt.

Robinia pseudoacacia Frisia – GoldakazieEinige Bäume und baumartige Großsträucher haben einen ganz besonderen Laubschmuck. Die Wirkung durche eine außergewöhnliche Belaubung verlangt jedoch meist eine gesonderte Stellung in der Gartengestaltung.

FAQ GartenbäumeHäufig gestellte Fragen zur Thematik: Gartenbäume, deren Pflege und Schnitt; und die gezielte Verwendung von Bäumen und baumartigen Großsträuchern in der Gartengestaltung.

Großgehölze für die Pflanzung in Parkanlagen, Friedhöfen und in der Verwendung als Solitär- und Straßenbäume sind hier gelistet. Viele dieser Gehölze werden auch im Forst verwendet, bzw. deren Nutzholz verwenden wir im Garten oder als Material für Tischlerarbeiten. Die Parkgehölze sind nicht nur optisch eine Schönheit – mitunter sind deren Früchte auch in der Küche nützlich, etwa wenn wir an die Maronen (Esskastanien) denken. Letztere werden malerische und mächtige Bäume im Park, doch in den Gärten sind sie wegen ihrer Größe und Wurzelmassen wohl weniger empfehlenswert.