Säulen-Zierkirsche, Prunus serrulata 'Amanogawa' - Vorgartenbaum und mehr

Säulenzierkirsche Amanogawa

Prunus serrulata [1] ist die Japanische Blütenkirsche, deren Urform aus Nordchina stammt aber in Japan zu zahlreichen Sorten gezüchtet wurde. Eine dieser Sorten ist 'Amanogawa', die einen säulenförmigen Wuchs hat. Dadurch benötigt sie nur wenig Platz und eignet sich ideal als Vorgartenbaum. Zudem ist das Gehölz recht trockenheitsverträglich und stellt keine hohen Ansprüche an die Bodenverhältnisse. Mit ihrer Blüte kann sie sich mit den anderen gezüchteten Formen durchaus messen.

Diese Blütenkirsche sieht man im Stadtgrün mittlerweile recht oft, aber in privaten Gärten ist sie noch immer selten. Man verwendet die Sorte gern für Atriumgärten, Pflanzkübel und die Bepflanzung von Innenhöfen. Auch für enge Wohnstraßen eignet sie sich gut sowie für Splitterflächen und Zwickel.

Die Verwendung als Vorgartenbaum hatte ich bereits erwähnt. Im Hausgarten kann diese Säulenkirsche aber auch in Sichtschutz- und Windschutzpflanzungen zum Einsatz kommen. Durch ihre Säulenform fügt sich die Sorte 'Amanogawa' gut in architektonisch geprägte Anlagen, bei denen die Vertikale eine Betonung braucht, ein. Andererseits wächst die schmale Baumkrone mit der Zeit etwas locker und wirkt dann eher malerisch statt streng.

Sortenbeschreibung

Prunus serrulata 'Amanogawa' ist ein kleiner, sommergrüner Baum beziehungsweise ein hoher Strauch, dessen Äste säulenförmig aufrecht wachsen. Er wird um die fünf Meter hoch und reichlich einen bis zwei Meter breit. Die Triebe sind kahl, lang und wenig verzweigt.

Blüten Prunus serrulata Amanogawa2) Bei dieser Sorte zeigen die Blütenköpfe nach oben. Der duftende Flor zieht sich über drei Wochen.


Der Austrieb des Laubes ist gelblichbraun und glänzend, später grün mit bronzefarbenem Schein, wie im Bild 2) zu sehen, um sich anschließend braun-rostrot zu färben. Die Blätter werden bis zu 14 Zentimeter lang, sind eiförmg-verkehrt und gleichmäßig kurz gesägt [1].
Die Sorte wird auch auf Hochstamm veredelt, wie im Bild 3) zu sehen, und ist damit als Straßen- oder Alleebaum brauchbar. Vermehrt werden alle Formen durch Veredlung.

Blüten

Die Blüten sind hellrosa und meist einfach, manchmal können sie aber auch etwas gefüllt sein. Sie verströmen einen leichten, angenehmen Duft. Im geöffneten Zustand haben sie eine Breite von vier Zentimetern, sie stehen dicht und wachsen aufrecht geneigt, wie im Bild 2) schön zu sehen ist. Der Flor erscheint Ende April/Anfang Mai kurz vor dem Austrieb der Blätter und kann sich über drei Wochen hinziehen.

Standortbedingungen

Diese Kirsche ist außerordentlich robust und verträgt auch lange Trockenperioden. Das Gehölz ist ein Rohbodenbesiedler sowie industriefest, was bedeutet, dass sie Industrieabluft toleriert. Aber auch zugige Standorte und Salzluft werden vertragen. Es wächst sowohl auf trockenen als auch auf nassen Böden, lediglich etwas kalkhaltig sollte der Pflanzgrund sein. Das ist bei Kirschen generell von Vorteil.
Die Säulen-Zierkirsche gedeiht auch im Halbschatten, obwohl Blütenkirschen prizipiell nur volle Sonne mögen.

Kaufen, Pflanzen, Schnitt

Die Sorte 'Amanogawa' gehört zum gängigen Sortiment einer Baumschule. Will man aber eine ganz bestimmte Größe, dann sollte diese rechtzeitig bestellt werden. Verkauft wird das Gehölz bereits ab einer Wuchshöhe von 30 bis 50 Zentimetern, und ist bei dieser Größe entsprechend preiswert, aber auch bis hin zu vier Metern Höhe. Starkbäume und auf Hochstamm veredelte Varianten mit einem Stammumfang von 30 Zentimetern sind entsprechend preisintensiv und können richtig teuer sein. Für den Hausgebrauch sind Größen von 1,5 bis zwei Metern empfehlenswert. 

Prunus serrulata Amanogawa Hochstamm3) Eine auf Hochstamm veredelte Form als Straßenbaum.

Pflanzzeit ist im Frühjahr und im Herbst bei frostfreier Witterung. Bei der Pflanzung gehen wir wie bei allen Bäumen vor. Vorab kann bei Bedarf im Boden etwas Düngekalk eingegraben werden. Nach der Pflanzung wird nicht gedüngt. Trotz das das Gehölz Trockenheit verträgt, sollte es in den ersten zwei Jahren regelmäßig und ganz besonders bei trockener Witterung gut gewässert werden.

Werden die Triebe um ein Viertel eingekürzt, fördert das die Verzweigung, und die Baumkrone wird dichter. Ältere Bäume können beschnitten werden, um sie einzukürzen, doch sollte dies moderat geschehen.


[1] Serruláta ist aus dem Lateinischen abgeleitet und heißt dort serrátus = gesägt und bezieht sich auf die gleichmäßig gesägten Blätter dieser Art.

[TJ.15.16] Zählpixel I ©Bildrechte und Text: Thomas Jacob, 11.1.2018