Türkischer Mohn (Pápaver orientale, auch Garten-, Feuer- oder Staudenmohn)

Türkischer Mohn

Pápaver orientale stammt aus dem Kaukasus und dem Nordiran. Dort wird man ihn als Gartenform in der reinen Art kaum finden, denn die Sorten sind meist aus Kreuzungen mit dem sehr ähnlichen Pápaver brachteatum (Lindl.) entstanden. Es wurden bisher unzählig viele Formen ausgelesen, doch nur wenige von ihnen sind brauchbar. Es kommt nämlich darauf an, dass man Auslesen (Sorten) des Türkenmohns hat, bei dem die Blütenstängel nicht umkippen. Von diesen lassen sich dann auch Schnittblumen gewinnen. Man muss sie genau zu dem Zeitpunkt schneiden, wenn ihre Knospen beginnen aufzuspringen. Sie halten sich dann zwei Tage in der Vase.

Standort, Eigenschaften

Der Staudenmohn gedeiht auf jedem Gartenboden, will aber in voller Sonne stehen.

Der Türkische Mohn ist neben der Art Papaver alpinum die einzige Zierform der Mohnblumen, die zu den ausdauernden, winterharten Pflanzen zählt. Die Stauden halten allerdings meist nicht länger als 5 Jahre an einem Platz, meist verschwinden sie sogar eher. Man muss sie also trotzdem ständig nachpflanzen, oder man lässt sie sich durch Selbstaussaat von allein vermehren, was bei den meisten Sorten funktioniert. Allerdings können dann die Abkömmlinge der jeweiligen Urform in Blütenfarbe und Standfestigkeit variieren.

Archiv
Archiv
Archiv
Archiv
Archiv
Archiv

Eine weitere Eigenschaft, die Vor- und Nachteile hat, ist dass die Staude nach dem Blühen abtrocknet und das Laub weitgehend einzieht. Dort, wo eben noch eine 1 m breite Pflanze stand, hat man dann ein Loch in der Rabatte. So sollten in solchen Anlagen nach der Mohnblüte möglichst andere Stauden die sich zurückziehenden überdecken. In niedrigeren Blumenrabatten kann man beispielsweise winterharten Ziersalbei (Salvia x superba) davor pflanzen und in mittelhohen Anpflanzungen Rudbeckia fulgida var. 'Goldsturm', Rudbeckia var. deamii oder Katzenminze (Nepheta x faassenii). Auf meinen Beeten steht die Zierstaude im Hintergrund einer Herbsbepflanzung, bei der sich im Vordergrund verschiedene Herbstastern und Rudbeckia var. deamii üppig entfalten. Das tun sie aber erst, nachdem der Mohn fort ist.

Der ausdauernde, großblumige Gartenmohn ist durch seine glühenden Farben und die oft riesigen Blüten bekannt und durch andere Blumen nicht zu ersetzen. Es gibt überhaupt wenige Gartenzierden mit derartig mächtigen Tönen. Um ihn gut zur Geltung zu bringen, darf man ihn auch nur mit ähnlich kräftigen Farben zusammenbringen wie beispielsweise mit tief- und gelegentlich auch hellblauem Rittersporn, weißen Margariten oder Achillea clypeolata, dagegen nicht oder nur ausnahmsweise mit rosa oder lachsrosa blühenden Stauden. Ein Manko ist, dass der Mohn auflodert und bald verlöscht.

Grunert, Gartenblumen von A bis Z

Man kann diese Staude auch an den Rande von Wiesen pflanzen und dort eine Art Mohnwiesen-Blumenrabatte anlegen. Zu diesem Thema habe ich eine extra Seite hochgeladen.

Aufzucht und Umpflanzen

Pápaver orientale aussäen. Wann ist der beste Zeitpunkt? In der Natur reift der Mohnsamen dieser Staude im Juli aus, fällt auf den Boden, keimt noch im Sommer und geht als Jungpflanze in den Winter. Mitunter verwildern die Mohnblumen auch etwas, aber halt nur, wenn die Samenkapseln nicht vorzeitig abgeschnitten werden. Weil die Pflanzen und besonders die Neuankömmlinge doch eher etwas anfällig gegen starke Winterkälte sind, sät man sie besser vom zeitigen Frühjahr an bis zum Frühsommer am besten direkt an Ort und Stelle. Für die Aussaat gibt es spezielle Sorten. Papaver orientale 'Pizzicato' ist ein Sortenmix.

Vermehrung: Sortenecht wird durch sogenannte Wurzelschnittlinge vermehrt. Die Zeit dafür geht vom Spätherbst bis ins Frühjahr. Dabei gräbt man jüngere Wurzeln aus, die etwa bleistiftstark sein sollten, und schneidet aus ihnen Stücke in Längen von 7 bis 8 cm (unten schräg schneiden). Die Gärtnereien schlagen die Wurzeln dann senkrecht ein und lassen sie im Gewächshaus antreiben. Haben sie Würzelchen und Blätter bekommen, pflanzt man in Töpfe um. Die Wurzelschnittlinge, nach der Blüte gewonnen, kann man im Frühjahr verkaufen, die vom Herbst im Frühjahr. Will man selber vermehren, bietet sich der Schnitt im Frühjahr an und die Weiterkultur sofort in Töpfen.

Umpflanzen: Lange Zeit war ich der Meinung, dass sich der Gartenmohn schlecht verpflanzen lässt, doch dem ist nicht so. Die ganz jungen Sämlinge lassen sich gut verpflanzen, aber sie müssen tief ausgestochen werden. Die etwas größeren Pflänzchen lassen sich schlecht ausgraben, weil sie zunächst nur eine einzige Pfahlwurzel bilden. Später wächst der Wurzelstock aber auch in die Breite und ist für das Umsetzen robuster.

Sorten

Auf die verschiedenen Sorten gehe ich separat ein. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass derjenige, der diesen roten Feuermohn kaufen will, genau auf die Sorten achten sollte und sie in einer Staudengärtnerei im Topf kaufen sollte. Die Enttäuschung ist zu groß, wenn man durch hastigen Kauf eine blassfarbige Sorte erwischt.