Taxus baccata europäische EibeEin universelles heimisches Heckengehölz
Ein universelles heimisches Heckengehölz

Die Eibe (Taxus) gehört zu den Koniferengewächsen. Aus ihr lassen sich hohe und vor allem blickdichte Hecken (Sichtschutzpflanzungen) formen. Es ist ein immergrünes Nadelgehölz, welches sehr alt werden kann. Ihr Nachteil ist, dass sie mit Ausnahme der Früchte (ohne Kern) hochgiftig ist. Allerdings sind Vergiftungen sehr selten, denn es müssten beispielsweise die Nadeln gegessen bzw. die Samen der Früchte zerbissen werden.

Boden und Pflanzung

Eibenhecken sind an den Boden anspruchslos, sie wachsen auch auf kalkhaltigen Böden, sie tolerieren leicht sauen Grund und ihre Wurzeln zehren den Boden nicht aus. Nur sehr saure Plätze (Moorbeete) mögen die sonst sehr robusten Gehölze nicht.
Taxus hält den Wurzeldruck großer Bäume aus. Außerdem wachsen sie noch in den dunkelsten Ecken des Gartens und auf nährstoffarmen Böden.
Das Verpflanzen (Umpflanzen) alter Hecken ist möglich, wenn Du die Wurzeln ordentlich freigräbst. Mit einem kräftigen Pflanzschnitt und reichlich Wasser werden die Setzlinge bald wieder Fuß fassen.

Eibenhecken Labyrinth Taxus baccata verträgt volle Sonne und vollen Schatten und jeden Schnitt

Der Pflanzabstand beträgt 50 - 60 cm; schwachwüchsige Sorten sind mit etwas geringeren Pflanzabständen zu setzen.
Da die Setzlinge relativ teuer sind, rate ich dir, wenn du eine größere Menge benötigst, auch ein Angebot aus einer Forstbaumschule einzuholen.

Rückschnitt und Pflege

Topiary aus EibeEibenhecken wachsen recht schnell, wenn Jungpflanzen um 1 m Höhe verwendet werden. Im Alter und bei ständigem Schnitt lässt das Längenwachstum stark nach, so meine Erfahrung. Somit genügt es dann, die Taxushecken nur einmal im Jahr zu schneiden.
Noch weniger Arbeit hat man mit Hecken aus Säuleneiben (Taxus baccata 'Fastigiata'), die im Breitenwachstum noch zurückhaltender sind, als die normalen Heckenpflanzen (Taxus baccata). Jedoch sollte man das bei der Pflanzung beachten. Pflanzt man bei der herkömmlichen Art etwa 3 Jungpflanzen auf den laufenden Meter, so sollten es bei der schwächer wachsenden Säulenform schon 4 bis 5 Stück sein.
Die Nadelholzhecken können auch radikal verjüngt (zurückgeschnitten) werden. Der Rückschnitt ist sogar bis 10 cm über Boden möglich.

Tipp: Mannshohe Eibenhecken bieten durch ihr dichtes Nadelkleid optimalen Sichtschutz. Man vermeide jedoch, die Hecke genau auf Augenhöhe zu schneiden. Eine Hecke soll immer etwas verdecken oder etwas rahmen  - also immer über oder unter Augenhöhe schneiden!

Eibensorten

Sorten, welche sich zum Schnitt eignen und schöne Nadelformen und sattes Grün besitzen, sind:

  • Taxus baccata 'Fastigiata': Schwachwüchsig, besonders für schmale Pflanzungen geeignet, 1 bis 2 m Höhe
  • Taxus media 'Hicksii', Fruchtende Bechereibe: Diese Sorte wächst in Einzelstellung breit aufrecht. Sie kann aber auch in Säulenform gezogen werden. In beiden Fällen wird sie zwischen 3 und 5 Meter hoch. Damit eignet sich diese sehr robuste Konifere bestens für Hecken mittlerer Höhe oder auch für frei wachsende Hecken. Als Standort ist sowohl ein sonniger als auch ein schattiger Platz möglich.
  • Taxus cuspidata 'Nana', Zwergeibe: Geeignet für niedrigere Hecken um 50 cm - sie kann über die Jahrzehnte auch höher gezogen werden, aber das dauert recht lang. Nach der Literatur hat sie etwa in 30 Jahren 2 m Höhe erreicht (also etwas für Geduldige). Sonne und Schatten verträgt Taxus cuspidata gleichermaßen.
Taxus baccata 'Fastigiata', Sä...
Taxus media 'Hicksii', fruchte...
Taxus cuspidata 'Nana', eine Z...

Alle Eibensorten sind gut für einen Schattengarten geeignet. Wer warme Farbtöne liebt, kann bei der Gartengestaltung auf gelbe Zuchtformen der Art zurückgreifen. Gelblaubige Sorten sind:

  • Taxus baccata 'Fastigiata Aurea', eine schwachwachsende, gelbe Säuleneibe.
  • Taxus baccata 'Washingtonii', die Gelbe Straucheibe, sie wird ungeschnitten 3 bis 5 m hoch.
  • Taxus baccata 'Semperaurea', die Goldeibe, besitzt eine sehr schöne, buschig wachsende Form, wird ungeschnitten 3-4 m hoch und breit.

Vorsicht: Eiben sind giftig!

Das Fruchtfleisch, der rote Mantel der Samen, der heimisches Eibe ist zwar essbar, doch der Fruchtkern und alle anderen Pflanzenteile sind sehr giftig, denn sie enthalten Taxin, ein starkes Gift für den Menschen und für Weidetiere (Pferde, Schafe, Schweine).
Ich habe zwar einmal gelesen, dass Kühe größere Taxus-Blattmengen ohne Schaden verzehren könnten, verlassen würde ich mich aber nicht darauf.

Taxus baccata Eibenfrüchte

Praktische Hinweise: Eibe und Zaun

An dieser Stelle sei nochmals gesagt: Geschnittene Hecken sind ein Ersatz für Zäune. D.h. man pflanzt niemals eine Hecke direkt hinter oder vor einen Zaun. Das ist doppeltgemoppelt. Zwar gilt die Eibe als schwachwüchsig, doch das betrifft nicht ihr Jugendstadium. In den ersten Jahren wächst sie recht schnell. Zur Pflanzung eignen sich am besten Größen von 40/60 cm.
Wer dennoch nicht so lange warten möchte und eine entsprechend hohe Begrenzung zum Grundstück braucht, der sollte in diesem Fall nur einen Behelfszaum aufstellen und vor diesen die Eibe pflanzen. Der Zaun bleibt dann nur so lange stehen, bis die Hecke ausgewachsen ist.

Eibenhecke vor Maschendrahtzaun

Bildquellen, 1. bis 3. Foto: © RonPorter - Pixabay.com; © LoggaWiggler - Pixabay.com; ; © RonPorter - Pixabay.com