Hecken

Ligusterhecke

Wer mich kennt, der meint, dass ich kein Freund von Hecken bin. Doch das ist so nicht ganz korrekt. Ich habe in meinem Gärtnerdasein tatsächlich schon viele dieser Pflanzungen gerodet. Der Grund war aber meist der, dass sie ohne Sinn und Ziel gepflanzt waren und entweder hatte man zu wüchsige Pflanzen verwendet oder den späteren Arbeitsumfang des Schnittes und der Pflege unterschätzt.

Hecken

Die Hecke gilt als idealer natürlicher Sichtschutz, der noch dazu den eigenen Garten bereichern kann. Doch Hecke ist nicht gleich Hecke. Je nachdem, welche Gehölzart wir für sie verwenden, wird das Flair einer solchen gepflegten Pflanzung von ganz verschiedener Art sein. So muss bei der Auswahl der geeigneten Pflanzen auch darauf geachtet werden, wie die Bodenbeschaffenheit am geplanten Standort ist und vieles mehr. Kurz gesagt, gibt es gut eine Hand voll Heckenpflanzen, die sich Jahrzehntelang bewährt haben, die aber auch auf ganz verschiedene Art und Weise wirken und den Garten prägen. Auf diese wenigen Arten sollten wir zurückgreifen, wenn unsere Gartenhecke wirklich viele Jahre stehen und schön aussehen soll.  In unseren Breiten werden folgende Arten von Heckenpflanzen am häufigsten gepflanzt: Thuja, Hainbuchen, Kirschlorbeer, Liguster und Eibe. Dabei wird Thuja am meisten gepflanzt und ist damit der absolute Favorit. Ich nenne nun aber noch die Vor- und Nachteile dieser beleibten Heckengehölze:

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Garten mit WildobstheckenWildobsthecken und Öko-Hecken anzulegen ist sehr sinnvoll, denn so kann man ohne großen Aufwand viel für den Naturschutz tun. Und hat nebenher noch Wildfrüchte für interessant schmeckende Fruchtgelees oder Wildobstweine. Eine Wildobstgehölzstreifen darf auch etwas schärfer geschnitten werden und dann ist der Unterschied zur gewöhnlichen Gartenhecke gar nicht so groß. Diese Gehölze passen sehr gut in die Gestaltung von ländlichen Gärten (Bauern- oder Cottagegärten) oder Naturgärten. Weiterhin sind Mischpflanzungen möglich: Man pflanzt beispielsweise ein Hauptgehölz (Leitpflanzung) in der Reihe – wie beispielsweise Weißdorn, Schlehe oder Kornelkirsche – und mischt andere Gehölzarten bei. Neben den genannten Arten gibt es noch folgende geeignete Wildobstgehölze: Buschige Rosen, Felsenbirne, Aronienbeere, Zieräpfel. Erwähnenswert an dieser Stelle ist Lonicera xylosteum, die Rote Heckenkirsche; Sie verträgt Sonne und trockenen Schatten und ist salzresistent und sie ist eine Futterpflanze für die seltene Schmetterlingsart Limenitis camilla (Kleiner Eisvogel).

Immergrüne Kirschlorbeerhecke vor HausImmergrüne Gehölze sind beliebt, weil sie immer frisch und grün aussehen und sie so auch im Winter guten Sichtschutz im Garten bieten. Einzig problematisch ist, dass immergrüne Pflanzen im Winter, besonders im Februar, bei starken Dauerfrost sehr leiden. Dies verursacht vor allem die Wintersonne, weil durch sie die grünen Pflanzenteile zur Transpiration angeregt werden, aber der Wurzelballen noch gefroren ist. So erfrieren die Pflanzen nicht, aber sie vertrocknen, weil über die Wurzeln keine Feuchtigkeit mehr aufgenommen werden kann. Doch Frostschäden, z.B. im Kirschlorbeer, sehen meist schlimmer aus, als sie sind. Man schneidet Stellen oder den ganzen Gehölzstreifen etwas weiter zurück und wartet auf den Mai.

blühende Hecken BlütenheckengehölzeBlühende Heckengehölze für den Ziergarten: Blühende Gehölzstreifen brauchen meist viel mehr Platz, als man dafür eingeplant hat. Blühende Gehölzpflanzungen bekommen keinen so scharfen Schnitt, weil sie sonst nur spärlich Blüten ansetzen würden und die Strenge der Form würde so gar nicht zur Heiterkeit der Blüten passen. Die Ausnahme bestätigt natürlich die Regel, wie es uns das Bild zeigt. Forsythien kann man schon etwas mehr schneiden. Beim Kaufen der Gehölze sollte darauf geachtet werden, dass die Blüten eine gewisse Fernwirkung besitzen. Gelb, orange, Weiß und helles Rot sind weithin sichtbar. Rosenbüsche oder Rhododendron mit karminroten oder ins dunkle Lila gehenden Blüten, währe eine totale Fehlinvestition, so meine ich weil diese Farben nur in unmittelbarer Nähe in ihrer Schönheit optisch wahrgenommen werden. Derartige Ziergehölze pflanzt man besser als Einzelexemplare nahe der Terrasse oder an einen Bankplatz.

Koniferenhecken Koniferen, die sich für Heckenpflanzungen eignen, sind: Lebensbaum, Eibe, Scheinzypresse, Bergkiefer, Hemlocktanne ufm. – Das meist gepflanzte Nadelgehölz ist sicherlich die Thujahecke (Lebensbaum) und dagegen ist auch überhaupt nichts einzuwenden. Aus dem Lebensbaum können sehr schmale Hecken geschnitten werden. Thuja ist ein sehr robustes Heckengehölz, was nur nicht mit Scheinzypressen (Chamecyparis) verwechselt werden sollte. Letztere verkahlen unten am Fuß und wuchern oft zu sehr. Sehr schöne immergrüne Hecken und Formgehölze (bis hin zu Heckenfiguren) lassen sich mit Eiben (Taxus) schneiden. Eibenhecken wachsen auch im tiefsten Schatten und sind in dieser Beziehung unschlagbar. Allerdings sind sie sehr giftig. Eine ähnliche, aber ungiftige Hecke kann man aus der Kanadischen Hemlocktanne ziehen.

Labholzhecken die wichtigen laubabwerfenden HeckengehölzeZu laubabwerfenden, sommergrünen Heckenpflanzen gehören Hainbuchen, Rotbuchen und Feldahorn. Alle drei sind am gebräuchlichsten und sehr robust. Überhaupt ist es der Vorzug der Laubholzhecken, dass sie viel besser durch frostige Wintermonate kommen, als die Immergrünen. Wo tiefer Schatten herrscht und der Wurzeldruck alter Bäume sehr groß ist, empfehle ich die Alpenjohannisbeere. Sonst wäre noch zu sagen, dass sich im Prinzip fast aus jedem Laubgehölz eine Hecke schneiden lässt.

Buchsbaum BuchsbaumheckenBuchsbaum, Buxus-Formschnitte und Buchbaumhecken gibt es in der Gartengestaltung schon seit Menschengedenken. Von den Gärten der alten Römer ist der Buchsbaum über die Kloster- und Renaissance-Gärten in unserer Bauerngärten und moderne Gartengestaltung gelangt. Der Buxus (Buxus sempervirens) bietet viele Vorteile in der Gartengestaltung: Buchsbaum wächst in Sonne und Schatten gleich gut. Durch Schnitt ist Buchbaum leichter zu formen, als andere Gehölze und Buchsbaumhecken haben auch ein gutes Breitenwachstum. Sie werden also bei richtiger Pflege untenherum nicht kahl. Buchsbaum kann leicht verpflanzt werden, auch ältere Pflanzen. Man setzt sie einfach ein Stück tiefer in die Erde, als sie vorher standen. Das macht ihnen gar nichts aus.

ThujaheckenThuja (Lebensbaum) ist es als Heckengehölz wert, mit seinen Sorten separat behandelt zu werden. Die Lebensbaumhecke ist beliebt und man bekommt sie auch überall zu kaufen. Es ist zwar so, dass junge Pflanzen besser anwachsen, als alte Ware (wo die Topfballen schon zu verfilzt sind) aber um 1,0 m bis 1,2 m hoch sollten die Heckenpflanzen schon sein. Der Pflanzabstand liegt dann bei 60 bis 80 cm. Das Besondere einer Thuja-Hecke ist, dass sie im Prinzip nur einmal im Jahr geschnitten werden muss und das man aus dem Lebensbaum notfalls auch extrem schmale Hecken schneiden kann. Thujahecken sind sehr robust und kaum anfällig für Krankheiten. Wenn man im Internet etwas über Winterschäden über Lebensbaumhecken sucht und findet, dann sind das meist keine Lebensbäume. Es handelt sich dort vermutlich zu 100 % um Scheinzypressen (Chamecyparis). Die sehen zwar wie Thuja aus, aber es ist eine andere Koniferenart.

freiwachsende Hecken aus Spirea HeckenpflanzneDie schönsten freiwachsenden Hecken, also Pflanzungen mit einem sehr lockerem Schnitt, sind unter den Spiraea-Gehölzen zu finden: Spiraea x arguta ist die breit wachsende, weiße Schnee- oder Brautspiräe (um 1,5 m hoch und trockenresistent). Spiraea x bumalda Sorten sind niedriger. Sie vertragen Sonne und Schatten. Spiraea nipponica (Nippon-Spiräe) wächst mehr aufrecht und wächst noch auf den schlechtesten Böden. Spiraea thunbergii, um die 1,5 m hoch – sie ist kaum zu schneiden. Spiraea x vanhouttei ist die höher wachsende Spiräen-Art. Sie wird bis 2 m hoch. Weitere schöne so genannte freiwachsende Hecken können mit Strauchrosen, Kerria japonica (Ranunkelstrauch) oder mit Rhododendren gepflanzt werden. Allerdings ist es ein Irrtum, wenn man denkt, dass diese Hecken nicht geschnitten werden brauchen. Es ist ein regelmäßiger Pflegeschnitt nötig, der allerdings über Winter geschehen kann und nicht im Sommer, wenn im Garten viel zu tun ist.

hecke als Bienenweide, ZierkirscheDu wirst sicher schon bemerkt haben, dass es Gartenhecken für die verschiedensten Zwecke gibt und wer sich der Imkerei verschrieben hat, der kann sich durchaus eine nützliche Bienen-Hecke pflanzen. Zu nennen sind Berberitzen-Hecken, Kornelkirschen, Forsythien, Mahonien, Zieräpfel-Sorten, Potentilla, Alpenjohannisbeere, Sorbaria und Flieder als Heckengehölze. Im Bild sind die Blüten der Zierkirsche Prunus 'Hillerii Spire' abgebildet. Mit diesem Gehölz können Hecken, ähnlich dem Flieder, gepflanzt werden. Es gibt noch einige Gartengehöze mehr, welche sich als Bienenfutterpflanzen eignen.

VogelschutzheckeVogelschutzhecken dienen Singvögeln zu einen als Blutplatz und zum anderen durch deren Früchte als Nahrungsgrundlage durch deren Früchte. Der Natur nach sind die in der Kategorie Wildobsthecken schon eine ganze Reihe von empfehlenswerten Gehölzen genannt. Eine weitere Nahrungsquelle für die Vögel sind aber auch Insekten. Die Insekten leben wiederum vom Blattwerk der heimischen Gehölzarten und auch in Staudenpflanzungen und Wiesen. Neben der Hecke als Nahrungslieferant ist sie Lebensraum und Nistplatz. Dafür eignen sich alle Heckenpflanzen mit dornigem Geäst. Bei meinen Gehölzlisten sind vorzugsweise diejenigen genannt, die sich für geschnittene Hecken (auch in der Stadt) eignen. Empfehlenswert sind: Wildrosen, Weißdorn, Rotdorn, Berberitzen-Arten, Zierquitten, Feuerdorn und Schlehen.

faq-heckenVerschiedene weitere Fragen zum Thema, beispielsweise: Welche ungiftige Hecken für Spielplätze, Hausgärten oder Kindertagesstätten gibt es: Wer auf Nummer sicher gehen will, der verwende als Heckengehölze die heimische Hainbuche (Carpinus betulus, auch Weißbuche) oder die Alpenjohannisbeere (Ribes alpinum). Bleibst zum Schluß noch die Frage, wo man Gehölze am besten kauft.