Zuerst habe ich ein eher ausgefallenes Beispiel einer hochwachsenden Hecke, die aus aus Essigbäumen gepflanzt und geformt wurde. Sie hat den Vorteil, dass sie auch mal ein Jahr ohne Schnitt auskommt, ohne ungepflegt auszusehen. Abgesehen von diesem Beispiel würde ich, was höhere Pflanzungen betrifft, keine Experimente machen. Nicht jedes Gehölz eignet sich dafür.
So kann zum Beispiel eine Ligusterhecke im Winter unter einer hohen Schneelast förmlich in sich zusammenbrechen. Da die Blätter erst im Frühjahr beim neuen Austrieb abgeworfen werden, bieten sie dem Schnee eine gute Auflagefläche. Die langen, dünnen Triebe halten dem entstehenden Druck nicht lange stand. Ein entsprechendes Foto habe ich in meinem Archiv (Foto B.).
Für hohe Pflanzungen eignen sich am besten die klassischen sommergrünen Laubgehölze, wie Hainbuche (Bild B. und D.), Rotbuche oder Feldahorn. Sie bilden dichte Hecken, die gleichmäßig belaubt sind.
Willst du Immergrüne verwenden, so sind Thuja, Fichte und Eibe (Taxus) empfehlenswert. Thuja- und Eibenhecken haben den Vorteil, dass sie in der Jugend zügig wachsen, im Alter jedoch langsamer.
Das jährliche Schneiden bedenken
Ein wichtiger Hinweis an dieser Stelle sollte jedoch der Blick auf den Pflegeaufwand sein. Das Schneiden hoher Hecken ist sehr aufwändig. Deshalb ist es ratsam, auch Alternativen zu bedenken, bevor man ein solches Projekt angeht. Das sind z.B. Mauern (bepflanzt oder begrünt), begrünte Zäune oder Bambus.
Auf jeden Fall solltest du darauf achten, dass genügend Platz für die Schnittarbeiten vorhanden ist und ebenso eine ebene Fläche, wo eine Leiter sicher aufgestellt werden kann. Ab einer Höhe von 1,50 m ist dies bereits erforderlich.
An dieser Stelle möchte ich auf die Möglichkeit hinweisen, dass Koniferenhecken nicht zwingend konisch (leicht abgeschrägt) geschnitten werden müssen. Das steht zwar im Gegensatz zu vielen allgemeinen Schnittanleitungen, jedoch finde ich persönlich exakt lotrecht geschnittene Hecken schöner. Die im Foto abgebildeten hohen Hecken eines barocken Schlossgartens geben mir Recht. Konisch geschnitten würden sie fürchterlich aussehen.
Auch bin ich prinzipiell der Meinung, dass man (abgesehen vom ersten Beispiel mit dem Essigbaum) hohe Heckenpflanzungen sauber und exakt schneiden sollte, sonst sehen sie ungepflegt aus. Wem das zu aufwändig ist oder zu künstlich aussieht, der kann als Alternative eine Lösung wählen, welche ich im Brizer Park (Berlin) fotografiert habe. Dort hat man beim Schnitt auf eine wandartige Flucht verzichtet und der Hainbuchenhecke einen plastisch-lebendigen Formschnitt gegeben.
Ähnliche Effekte, wie sie im eben erwähnten Beispiel zu erzielen sind, bekommt man auch, wenn als Pflanzmaterial säulenförmige Gehölze (Foto D.) gekauft werden. Diese habe in ihrem Sortennamen meist columna, columnis oder columnaris als Bezeichnung (siehe Säulenwacholder). Sie haben den Vorteil, dass ihr Breitenwuchs nicht so ausgeprägt ist.
Wenn man so eine Hecke wie erwähnt nicht so exakt im Formschnitt haben möchte, dann ist es sogar möglich, von diesen Säulenkoniferen die schwachwüchsigen Sorten zu kaufen. Allerdings dauert es dann Jahre, bis die gewünschte Höhe erreicht ist. Wiederum sind aber auch kaum Schnittarbeiten nötig.
Zugegeben das Bildbeispiel (unten, Foto E.) einer Zuckerhutfichten-Hecke ist schon etwas außergewöhnlich. Diese Hecke ist sicher um die 30 Jahre alt.
Windschutzhecken in Norddeutschland
Eine Besonderheit sind auch die traditionellen Windschutzhecken etwa an Bauernhäusern in Norddeutschland. Für sie verwendet man meist Hainbuchen. Keinesfalls sollten dafür dichte, immergrüne Heckenpflanzen zum Einsatz kommen, weil die sommergrünen Laubgehölze (Hainbuche, Feldahorn, Weißdorn) im Winter auf Grund des fehlenden Laubs transparent sind und somit das schräg einfallende Sonnenlicht besser in das Haus lassen. Dadurch können sie eine freundlichere Atmosphäre schaffen.
Außerdem (und das ist außerordentlich wichtig), muss ein Windschutz etwas winddurchlässig sein und den Luftstrom quasi durchkämmen als ihn komplett abzuhalten. Dann ist er wirkungsvoll und stabil. Über dieses Thema habe ich ausführlich auf einer anderen Seite geschrieben: Wirkungsvoller Windschutz.
Letzter Tipp:
Chamecyparis-Arten und Sorten) für dein Projekt. Diese Koniferen werden gern verkauft und mit dem Hinweis angepriesen, dass sie schnell wachsen. Und das tun sie auch. Aber das hat gravierende Nachteile.
Verwende keine Scheinzypressen (Zum bekommen Scheinzypressen in den ersten warmen Tagen des Jahres bereits Saft. Wird es danach noch einmal kalt, und sind sogar Fröste zu erwarten, nehmen die Pflanzen Schaden, sterben teilweise oder sogar ganz ab und werden schnell unansehnlich.
Auch wenn eine solche Heckenpflanzung älter wird, sterben unteren Äste ab, und die Pflanzung verkahlt z.T. bis in 50 cm Höhe, was ihre Wind- und Sichtschutzfunktion zunichte macht und ebenfalls unschön aussieht.