An einen bedeutenden Gärtner und Zeitgenossen W. Langes soll hier erinnert werden: Es ist der Staudenzüchter Karl Foerster. Von ihm kann man sagen, dass er nicht nur Gärtner war, sondern auch Schriftsteller und Philosoph, wie seine zahlreichen Publikationen zur Pflanzenschönheit und Gartengestaltung beweisen. Hier eine kurze Leseprobe:
Über das "Verflattern von Blütenwirkungen"
Eine Farbe pflanzen, ohne raffinierten Bezug auf eine andere, heißt ihr Bestes verlieren. Man sollte für alte Blütenpflanzungen im Garten kontrapunktische Listen aufstellen unter dem Titel: Als Vermählte empfehlen sich. Solche richtigen Pflanzen-Benachbarungen wirken so stark, dass man die Teilnehmer sich gar nicht mehr getrennt vorstellt. Es kommt überall darauf an, dass das Auge sich nicht mühsam die Schönheiten zusammenbetteln muss, sondern dass es von den Anblicken gesättigt wird. Es kommt darauf an, weder mit einzelnem Finger auf den Klaviertasten herumzuspielen noch sich "draufzusetzen". Die Hauptvoraussetzungen für wirksame Zusammenfassung der Farben, Formen und Charaktere (in der Gartenplanung) sind sowohl im architektonischen Garten als auch im Naturgarten die folgenden: Genaue Kenntnis der Blütezeiten, der Farbenzusammenklänge, der Stimmungseinheiten, wie sie aus den Natur- oder Kulturcharakteren der Pflanzen hervorgehen und dem Charakter des gewählten Garten-Platzes entsprechen.
Karl Foerster