Wenn man erweiterungsfähige Massiv- und Fertighäuser sucht, dann benötigt man für diese 1. einen entsprechenden erweiterbaren Grundriss, 2. eine günstige Grundform und Geschosshöhe sowie 3. eine eventuell erweiterbare Dachform. Punkt Nr. 4 ist die Bauart, also das Material beim Eigenheimbau, welches eine wichtige Rolle spielt (Blockhaus, verschaltes Holz, Massivbau). Und der letzte Punk 5 ist das passende Grundstück und die örtlichen Bauvorschriften. Zu beachten sind beispielsweise Abstandsflächen usw.
Das Thema des erweiterbaren Eigenheims habe ich hier mit aufgenommen, weil es meiner Meinung nach ein sehr vernachlässigtes Thema ist. Heute baut man oft zu groß und verschuldet sich hoch, um ein eigenes Heim zu schaffen. Dabei wäre es vernünftiger, klein zu bauen, schnell einzuziehen und dann mit viel Eigenleistung und ohne unnötigen Bankkredit nötige Erweiterungsbauten zu tätigen. Allerdigs ist es sinnvoll, den geplanten Anbau gleich im Ursprungsprojekt mit planen zu lassen, auch wenn er noch nicht umgesetzt werden kann und das Fundament in einem Guss herzustellen, um späteren Setzungen der unterschiedlichen Gründungen zu vermeiden.
Beim Erweiterungsbau sind, wie anfangs bereits erwähnt, mindestens 5 Punkte zu beachten. Meine Ausführungen zu dieser Thematik sind nur stichpunktartig und sollen Anregung geben, diese Ideen weiter zu entwickeln. Oft sind es aber unscheinbare Details, die bei solch einem Vorhaben genauer betrachtet werden, damit am Ende der Gesamtbau nicht wie zusammengestückelt aussieht. Wichtig sind beispielsweise die Grundform des Baukörpers und besonders die Konstruktion des Daches.
Ein Würfelhaus mit Zeltdach ist der Konstruktion und Form nach ein in sich geschlossenes Ganzes. In dieser optischen Eigenwilligkeit wirkt es nur dort sehr gut, wo er als Einzelerscheinung sein Selbständigkeit wahren kann. Für Anbauten ist es eher ungeeignet.
Der längliche Quader mit dem Satteldach oder flachem Pultdach ist für viele Planer die gefälligste Form. Der quaderförmige Baukörper kann durch einen L-förmigen Anbau eine praktische Erweiterung finden, aber ebenso durch eine T-Form. Um Schwierigkeiten zu vermeiden, müssen wir also für unser Heim eine geeignete Dachform wählen. Hier bietet sich das flach geneigte Pultdach oder auch das flache (oder steilere) Satteldach als die konstruktiv Lösung an.
Übrigens ist es der südalpine Bautypus (also Häuser mit Flachdächern), bei welchem Erweiterungen prinzipiell durch Anbauen erreicht wurden/werden. Anders war das im Norden. In der nordalpinen Bauart erweiterte man den Wohnraum, indem man entweder ein Haus aufstockte oder duplizierte - man baute daneben ein weiteres (z.B. Drei-Seiten-Hof). Diese nordische Alternative zum Erweiterungsbau sollte deshalb auch nicht unerwähnt bleiben, wie etwa der Bau eines separat bewohnbaren Gartenhauses. Dies Idee hat durchaus viele Vorzüge vor allem dann, wenn dieser Hausteil später einmal vermietet werden soll oder muss.