Kurz-Infos zum Pultdach: Diese einfache Konstruktion des Daches hilft Baukosten sparen, doch sie darf entsprechend den örtlichen Bebauungsplänen nicht überall umgesetzt werden. Die Pultdächer sehen nur bei einfachsten Grundformen des Baukörpers annehmbar aus, und die Dachneigung sollte aus rein optischen Gründen nicht zu steil sein. Erweiterungsbauten sind später möglich.
Mit dem Pultdach Kosten sparen
Das Pultdach ist durch seine Einfachheit im Vergleich zum Satteldach sicher die preiswertere Variante und nicht nur deshalb, weil zur Entwässerung lediglich eine Dachrinne benötigt wird. Entscheidet man sich für ein wenig geneigtes Pultdach und will ohnehin die Fläche für Sonnenkollektoren nutzen, dann braucht es nicht zwingend eine aufwendige Abdeckung wie teure Dachziegel oder -schindeln. Dafür gibt es preiswertere Materialien wie beispielsweise sehr haltbare Kunststoff-Flachdachbahnen. Doch selbst Beläge mit herkömmlichen Bitumenschweißbahnen sind möglich. Diese können in Eigenleistung verlegt werden.
Ökonomisch gesehen kommt man mit einem zweistöckigen, annähernd würfelförmigen Eigenheim (Bild oben) auf einen guten Baupreis pro m³ Wohnraum im Verhältnis zur verbrauchten Grund- und Außenfläche.
Wird ein Keller geplant, so bedingt die kleine Grundfläche beim aufgestockten Wohnhaus eine Kostenersparnis gegenüber dem unterkellerten, breiten Flachbau mit gleicher Wohnfläche, wo naturgemäß der größere Kellerraum entsteht, welcher höhere Kosten verursacht.
Bebauungsplan beachten
Oft wird dem zukünftigen Hausherrn die Entscheidung für die Dachform und die Dachneigung durch den Bebauungsplan abgenommen, der vor allem in Neubaugebieten und Stadtkernbereichen streng die Dachart und -neigung vorschreibt. Bevor du dir also Gedanken über diese Thematik machst, solltest du diesbezüglich Informationen einholen.
Optik und Nutzung für Solaranalgen
Gestalterisch gesehen ist ein Pultdach nur für einfache rechteckige und zweistöckige Hausformen zu empfehlen. Ein Pultdachhaus mit Erker ist sicher kein architektonisches Meisterwerk. Zu steile Pultdächer haben ebenfalls keine besondere Optik. Das Fertighaus mit Pultdach (ganz oben auf der Seite abgebildet) hat meiner Auffassung nach optisch eine ideale Dachneigung, die auch für die Photovoltaiktechnik gut nutzbar ist.
Für Photovoltaikanlagen sind etwas steilere Dachneigungen sicher effektiver, doch man sollte schon einen gestalterischen Kompromiss finden. Außerdem musst du bedenken, dass der Wert einer Immobilie auch von der Schönheit ihrer Architektur samt Umfeld abhängig ist.
Es wird sich übrigens auch zeigen, welche technischen Möglichkeiten die sogenannten "Organischen Solarzellen" (OPV) für die Architektur eröffnen werden, wo dann vielleicht mehr die Fassaden für die Solarstromerzeugung in den Vordergrund treten werden.
Weitere Hinweise zur Optik:
- Häuser mit Flachdach fügen sich gut in Hanglagen ein und wirken nie aufdringlich.
- Hauskörper mit flachem Pultdach sehen immer elegant aus und wirken mediterran (sie auch Toskana-Haus).
- Auch Erweiterungen am Baukörper mit Pultdach (siehe Bildergalerie) sind einfach umzusetzen, bzw. dieser Anbau lockert das Eigenheim optisch bedeutend auf. An anderen Haustypen mag solche ein Anbau angestückelt wirken. Hier tut er es nicht.
Dachbegrünung ist möglich
Mit der Installation von Solarmodulen allerorten ist die Dachbegrünung, die auch einmal sehr befördert wurde, weitgehend verdrängt worden. Ich will gern wieder an diese Möglichkeit ökologischen Bauens erinnern. Im Bild (Bildergalerie) wurde ein flaches Pultdach mit verschiedenen Sedum-Arten begrünt. Ich bin der Meinung, dass solche Trockengärten auf unseren Dächern ökologisch wertvoller sind, als irgendwelche Teich- und Tümpelbiotope im Garten, da sie sehr vielen Trockenpflanzen und mit ihnen seltenen heimischen Tierarten (Wildbienen und andere Insekten) Lebensräume bieten.
Bildquelle ganz oben (Beitragsbild): Ein Fertighaus der Firma FischerHaus GmbH & Co. KG, Rathausplatz 4-6, 92439 Bodenwöhr