Unter den Herbstrüben stellt das Ulmer Ochsenhorn schon im Anbau eine Besonderheit dar und zwar dadurch, dass es sehr raschwüchsig ist und im Nutzgarten als sogenannte Nachfrucht verwendet werden kann. Wer beispielsweise im August nach der Zwiebelernte noch sät, der kann Anfang Oktober die Rüben ernten. Nach meiner Auffassung ist diese Rübe, die zu den Kohlgewächsen zählt (Brassica rapa ssp. rapa) auch geschmacklich ein Novum.
Kurz lässt sich sagen, dass das Ulmer Ochsenhorn mehrere Geschmacksrichtungen in sich vereint. Schon wenn man es roh kostet, schmeckt man das eine Mal ein Kohlrabi-Aroma und das andere Mal das vom Schwarzen Rettich heraus, jedoch nicht scharf, sondern mild.
Wie beim Rohverzehr schmeckt das Herbstgemüse auch gedünstet immer wieder etwas anders. Zum Aroma-Test habe ich die Herbstrübe geschält, gestiftelt und in Butter vorsichtig angedünstet (glasiert), anschließend dann mit etwas Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Bei der Kostprobe bemerkte ich dann die Varianten einer Würze von Kohlrabi, Schwarzwurzel, Rübe und Schwarzem Rettich.
Ähnlich verhält es sich auch bei dem Teltower Rübchen und artverwandten Gemüsen, doch nicht so ausgeprägt. Der Geschmack ist intensiv und bleibt eine Zeit auf der Zunge.
Verwendung in der Küche
- glasiertes Einzelgemüse oder in Mischung zusammen mit Möhren, Schwarzwurzeln oder Kohlarten zu Fleischgerichten
- als Mischgemüse im Gemüsestrudel
- gedünstet im Omlett
- Suppengemüse
- mit Kartoffeln zusammen gekocht und püriert
- geraspelt im Salat, sowohl pur als auch gemischt
- für Rohköstler zum Frischverzehr