BohnenpfanneDieses Pfannengericht sieht nicht nur gut aus
Dieses Pfannengericht sieht nicht nur gut aus

Merkwürdigerweise wird der Eigenanbau von Trockenbohnen viel seltener praktiziert, als etwa der Anbau von Buschbohnen, von denen nur die Hülsen in der Küche verwendet werden. Dabei kann man zum Beispiel bei der sehr einfachen Kultur von Feuerbohnen sowohl die Hülsen (Gemüseschoten) als auch die ausgereiften Kerne ernten. Diese werden entweder sofort verbraucht oder verarbeitet, indem man sie vorgekocht einfriert bzw. einkocht. Doch in der Hauptsache ist die Lagerung als getrocknete Frucht ratsam. Dafür müssen die Kerne aber gut augereift und absolut trocken sein, was alles kein großer Aufwand ist. Vielleicht liegt es aber auch an fehlenden Kochrezepten für entsprechende Gerichte, dass Trockenbohnen so selten aus unseren eigenen Gärten kommen.

Dabei möchte ich unbedingt erwähnen, dass Speisen aus Trockenbohnen reich an Mineralien, Vitaminen, Antioxidantien und Ballaststoffen sind. Hier folgt nun ein Rezept als Beispiel und anschließend grundlegende Tipps, wie Bohnen schmackhaft zubereitet werden können.

Rezept: Deutsche Bohnenpfanne für 4 Personen

Zutaten:

  • 500 g Trockenbohnen
  • 4 mittelgroße Kartoffeln
  • 300 g Kasseler (auch Putenkasseler, Rauchfleisch oder Knacker möglich)
  • 2 mittlere Zwiebeln
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 kleine Sellerieknolle (oder Staudensellerie)
  • 100 g Tomatenmark
  • Rapsöl
  • Salz, Pfeffer,
  • 20 g Paprikapulver (süß), scharfe Paprikapaste (oder Pulver)
  • 50 g Butter

Zubereitung:

Trockenbohnen am Abend zuvor einweichen (mindestens doppelte Menge Wasser). Am nächsten Tag haben sie die doppelte Größe und werden vor der weiteren Verwendung in ein Sieb abgegossen und abgespült. Anschließend werden sie mit reichlich Wasser bedeckt in einem Kochtopf erhitzt und zum Kochen gebracht. Dabei wird etwas Salz hinzugeben. Wärend die Bohnen leicht köcheln, werden die Kartoffeln geschält, in 1 cm große Würfel geschnitten und nach etwa 15 Minuten hinzugegeben und noch etwa 20 Minuten weitergegart.

Inzwischen Öl in eine Kasserolle oder große Pfanne geben und darin bei leichter Hitze geschnittene Zwiebeln, Knoblauch, Sellerie und das Fleisch anbraten. Bei wenig Hitze Tomatenmark und süßes Paprikapulver zugeben. Alles darf nicht zu trocken sein, lassen sich die Zutaten schwer rühren, dann gibt man etwas Wasser in die Kasserolle. Man würze etwas mit Pfeffer doch noch nicht mit Salz. Da sich die Aromen und Gewürze durch die Zugabe von Butter noch besser entfalten, kann ein wenig davon eingerührt werden.

Sind Bohnen und Kartoffeln gar, werden sie in die Kasserolle gegeben und dazu noch so viel von der Kartoffel/Bohnbrühe (oder Wasser), wie gewünscht. Dann aufkochen lassen und bei Bedarf mit Salz, Pfeffer und scharfer Paprikapaste würzen.  Fertig.

Was den Geschmack bringt

Natürlich haben Bohnen einen besonderen Eigengeschmack, der sich mit einer angenehmen Schwere verbindend über die Aromen der anderen Zutaten breitet. Trotzdem wird die Hauptschlacht in der Kasserolle geschlagen, wo zunächst noch keine Bohnen beteiligt sind. Es ist ja hinreichend bekannt, dass sich die Aromen von Fleisch, Zwiebeln, Knoblauch, Sellerie, Tomatenmark und Paprikapulver in Öl aufschließen und dass wird mit mit reichlich Rapsöl auch getan, wobei hier verhältnismäßig viel das Tomatenmark und Paprikapulver Anteile an der Geschmacksbildung bekommen. Letztere Zutaten dürfen aber nicht so heiß angebraten werden, dass sie sich braun oder gar schwarz verfärben, und es wird vorsichtig etwas Wasser hinzugegeben. Am Ende wird der entstandene Sud die Bohnen geschmacklich prägen.

Die entstandene Bohnenpfanne ist außerordentlich würzig. Man kann aus dem Pfannengericht mit dem Auffüllen von Wasser sogar stufenlos eine Bohnensuppe zaubern. 

Weiter Geschmacksrichtungen

Je nachdem, welche Gemüse und Gewürze in der Kasserolle zum Einsatz kommen, kannst du die Geschmacksrichtung der Bohnenpfanne sehr variieren. Zum Beispiel kann ähnlich der Curry-Gemüsepfanne mit Möhren, Curry und Dosen-Pfirsichen und dem Weglassen von Tomate und Paprika dem Gericht eine andere Richtung gegeben werden. Ein weiters Aromaerlebnis kann durch die Zugabe von beispielsweise Thymian erreicht werden. Auch Porre kann eine interessante Geschmackskombination hervorrufen. Mais, Chili, Tomate und Paprika lassen die Mahlzeit in Richtung Texaspfanne tendieren.