Die Doppelspirale ist wie auch die einfache Spirale eins der uralten archetypischen Symbole der Menschheit. In der Verbindung zu Regengottheiten (Gewitter) findet sie sich im prähistorischen Amerika ebenso, wie bei den frühen Kulturen des fruchtbaren Halbmonds. Besonders in der Bronzezeit erlangte das Bildzeichen besonders als Dekor eine weite Verbreitung. Das mag die Ursache haben, dass man damals mit Bronze-oder Silberdrähten gern Spiral-Fibeln (Gewändernadeln) herstellte. Das Dekor lässt sich durch das Biegen materialgerecht herstellen und so mag es dann sich auch eingraviert oder gegossen auch mancherlei metallenen Gegenständen wiederfinden. Trotz dieser Eigenschaft als Dekor hat das Motiv aber eine spirituelle Bedeutung. In diesem Sinne und mit diesem Rang reicht dessen Symbol in viel ältere Zeiten der Menschheitsgeschichte zurück.
Das Symbol der Doppelspirale ist lunearen Ursprungs, es stellte in abstrakter Form die Zyklen der Mondphasen dar. In diesem Sinne ist das Zeichen ganz klar dualistisch, also widerstreitend, stellt aber sich beeinflussende Gegensätzlichkeiten dar. Das mögen Eigenschaften, wie Licht und Schatten, Tod und Leben oder Tag und Nacht sein.
In China stellt sie auch das Yin und Yang dar. Diese Form des Symbols findet sich aber auch in den gotischen Spitzbögen der Kirchfenster (sog. Schneuß).
Heutzutage ist dies auch bei uns immer öfter auf Grabmalen zu finden ist, weil alte prähistorische Symbole wieder gern gewählt werden. Leider aber seltener, um eine Aussage zu verdeutlichen, als ein interessantes, individuelles Zeichen zur Schau zu stellen. Denn die Doppelspirale kann durchaus das bessere Symbol für zwei verbundene Leben darstellen, als die allbekannten verschlungenen Ringe.