In der Antike glaubte man, dass der Pelikan seine Jungen mit Blut füttert. Tatsächlich färbt sich beim Krauskopfpelikan während der Brutzeit das Gefieder im Kehlenbereich rot, was sicherlich die Erklärung für diesem Mythos liefert. In der christlichen Symbolik und Ikonographie sah man deshalb im Bild des Blut opfernden Pelikans ein Symbol für Jesus Christus.
In der Grabmalgestaltung wird dieses Motiv heute wieder recht häufig verwendet. Grabmal von Bildhauer E. Vogel
Die alte Legende der Antike, welche besonders im Mittelalter literarisch und künstlerisch aufgenommen wurde, handelt von einer Hungersnot. Mensch und Tier litten Hunger. Als die Pelikanküken zu verhungern drohten, riss sich das Elterntier die Brust auf, um seine Nachkommen mit dem eigenen Blut zu nähren. Die Kinder überlebten und das Elterntier starb. Nach anderen Quellen kämpfte der Pelikan auch noch mit einer Schlange, besiegte und tötete sie.
Der Pelikan ist Symbol für den Opfertod Christi, für seine Kreuzigung und für die Eucharistie (Abendmahl). Deshalb ist die Symbolik auch häufig auf Abendmahlskelchen zu finden.
Die antike Bedeutung des Pelikans steht aber auch allgemein für Aufopferung, für die Aufopferung der Eltern für ihre Kinder sowie für den Dienst am bedürftigen Menschen.